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Geschlossene Gesellschaft

Geschlossene Gesellschaft

Titel: Geschlossene Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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Sportflitzer ist in der Garage eingesperrt, die Schlüssel sind konfisziert. Ich kenne so ein Verhalten gar nicht von ihm. Es ist fast so, als wäre er plötzlich zu einem...« Tränen glitzerten in ihren Augen, und sie griff nach einem Taschentuch. »Zu einer Art menschenfressendem Riesen geworden.«
    »Mach dich nicht selbst verrückt, Darling«, sagte Max und streichelte ihre Hand. »Er wird uns nicht daran hindern zu heiraten. Das kann er nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    Die Frage blieb unbeantwortet in der Luft hängen, während unser Tee serviert wurde. Die Kellnerin schien eine Ewigkeit geräuschvoll das Geschirr zu arrangieren, bis sie sich endlich zurückzog. Ich beschloss, auch meinen Senf zu dem quälenden Gespräch zu geben. »Ich glaube, Ihr Vater weigert sich aus Stolz zuzugeben, dass er sich geirrt hat, Diana.«
    »Aber er wird doch nicht deshalb mein Glück zerstören?«
    »Er kann nicht anders.«
    »Was sollen wir dann machen?« »Sie müssen ihm die Sache aus der Hand nehmen.«
    »Sie meinen ...?« Sie biss sich auf die Lippen und runzelte die Stirn. »Aber ich hatte so sehr auf seinen Segen gehofft.«
    »Den werden Sie auch bekommen. Hinterher.«
    »Immer mit der Ruhe, alter Knabe«, mischte Max sich ein. Er machte sich offenbar Sorgen, dass ich unsere Sache überstürzte. »Was Guy meint, Darling, ist...«
    »Ich weiß, was er meint. Und er hat recht. Ich bin gestern Abend zu demselben Schluss gekommen, als ich mich schlaflos im Bett herumgewälzt und gefragt habe, was man am besten unternehmen könnte. Es ist die einzige Möglichkeit, nicht wahr?«
    »Ich glaube, ja«, sagte ich. »Ehrlich.«
    Und so wurde es beschlossen. Die beiden jungen Liebenden -nun ja, in Max' Fall nicht mehr ganz so jung - gingen in den Garten des Hotels, um dort Hand in Hand zwischen den Rabatten herumzuschlendern und die romantische Intrige weiter auszuspinnen, die ich mir für sie ausgedacht hatte. Ich blieb im Foyer, rauchte eine Zigarette und blätterte müßig in Country Life. Ich wurde erst in die Details ihres Plans eingeweiht, nachdem Max und ich den Zug nach London bestiegen hatten. Dann aber zog er mich ohne Zögern ins Vertrauen. Diana würde ihrem Vater den Eindruck vermitteln, dass sie sich seinen Wünschen, wenn auch widerwillig, beugte. Währenddessen würde Max mit meiner Hilfe die notwendigen Vorbereitungen für eine standesamtliche Hochzeit Ende der folgenden Woche treffen. Um zwei Uhr morgens am entscheidenden Tag würde Diana sich aus dem Haus schleichen und Max auf einem kleinen Pfad treffen, der zur Straße nach Dorking führte. Dort wartete der Wagen, mit dem Max sie nach London bringen würde, wo die Zeremonie ein paar Stunden später über die Bühne gehen sollte. Mit mir als Trauzeugen. Diana wollte ihrem Vater eine Notiz hinterlassen, in der sie die Aktion erklärte und ihrer Hoffnung Ausdruck verlieh, ihn nach ihrer Rückkehr aus den Flitterwochen in Paris versöhnt wiederzusehen.
    So weit, so simpel. Max und ich verbrachten den größten Teil des folgenden Tages damit, verschiedene Angestellte einzuschüchtern, damit sie die Heiratserlaubnis ohne Bekanntmachungsfrist herausgaben. Dann legten wir einen Termin für eine Hochzeit im Standesamt von Marlybone fest: Samstag, den 22. August, um 10.00 Uhr. Danach machten wir einem Autohändler in der Tottenham Court Road eine Freude, als wir ihm einen fast neuen Talbot Saboon für 300 Pfund abkauften. Weil Max der Überzeugung war, ihn erwarte eine glückliche Zukunft, leisteten wir uns anschließend ein Abendessen im Ritz. Jetzt musste er nur noch den freudigen Tag so geduldig wie möglich erwarten.
    Ich konnte nichts anderes tun, als mit ihm zusammen zu warten, obwohl ich wusste, dass dieser Tag niemals anbrechen würde. Doch der Ausdruck beinah hündischer Ergebung auf Max' Gesicht, mit dem er im Burford Bridge Dianas Hand gehalten hatte, überzeugte mich davon, dass Charnwood recht gehabt hatte. Ich würde Max wirklich einen Gefallen tun, wenn ich ihm die schleichende Erkenntnis ersparte, wie schnell sich Liebe in Hass verwandeln kann. Es würde Diana und ihm leidvolle Enttäuschungen ersparen. Und ich würde dafür sorgen, dass Max seinen Anteil von Charnwoods 1000 Pfund bekam, der ihn über seinen Verlust hinwegtrösten würde. Letzteres war das zwingendste Argument dafür, dass ich meine Zeit vergeudete und verschwieg, dass ich schon längst entschieden hatte, was zu tun war.
    Denn das hatte ich. Und fast auf die Stunde genau zwei Tage vor dem

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