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Geschlossene Gesellschaft

Geschlossene Gesellschaft

Titel: Geschlossene Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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und Feldzüge, Atlanten, Erinnerungen, Biographien. Es schien fast alles vorhanden zu sein, was zu diesem Thema auf Englisch veröffentlicht worden war. »Immer ist es der Krieg«, hatte er gesagt. Diese Ansammlung von Gelehrsamkeit schien seine Sichtweise zu belegen, wenn auch postum.
    Ich nahm Harmsworth's Atlas of the Great War heraus und begann darin zu blättern. Ich suchte nach Bildern des Saloniki-Feldzuges. Halbvergessene Namen sprangen mir ins Auge, als ich die richtige Landkarte fand: Monastir, der Fluß Vardar, der See Ostrovo, die Moglena-Berge, der Cresna-Paß. Max und ich hatten uns an all diesen trostlosen Orten beigestanden, und es kam mir falsch vor, dass unsere Allianz jetzt so plötzlich und auf solch dumme Weise gebrochen wurde. Aber wie anders ? Er war geflohen, und ich war geblieben, unfähig, wiedergutzumachen, was er angerichtet hatte.
    »Mr. Horton!« bellte Hornby, als er den Raum betrat. Seine Worte ließen meine Gedanken zerplatzen. »Ich denke, es wird Zeit, dass wir miteinander plaudern.«
    Ich setzte mich hin und erzählte ihm die Geschichte, die er, wie ich annahm, für die ganze Story halten würde. Max und Diana hatten sich an Bord des Schiffes verliebt; Charnwood hatte die Hochzeit verboten; sie hatten beschlossen auszureißen; ich hatte meinen Freund zu dem Rendezvous begleitet; er war verschwunden; und ich hatte Diana und ihre Tante mit Charnwoods Leiche vorgefunden. Ich verschwieg die Pläne, Geld zu machen, und auch den gewinnträchtigen Handel. Und natürlich gab ich ihm nicht den kleinsten Hinweis darauf, dass ich Charnwoods Informant gewesen war.
    »Sie stimmen mit den Ladies also überein«, meinte Hornby, nachdem ich geendet hatte. »Ein Verbrechen aus unerfüllter Leidenschaft.« Er wirkte auf mich wie ein Mann, der selbst unter einem guten Stück unerfüllter Leidenschaft litt, aber ich durfte mich von seinem abwechselnd höflichen und anzüglichen Benehmen nicht reizen lassen.
    »Ich habe beschrieben, was passiert ist. Ich bin nicht befugt, die Ereignisse zu interpretieren.«
    »Sie müssen doch eine Meinung haben, Sir. Glauben Sie“ dass Ihr Freund Mr. Charnwood ermordet hat?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber was glauben Sie?«
    »Ich glaube, ich gewähre ihm den Vorteil eines Zweifels.«
    »Irgendjemand hat Mr. Charnwood totgeschlagen. Ich habe in all meinen Jahren selten so etwas Grausames gesehen. Ich würde sagen, diese Tat wurde in unkontrollierter Wut vollbracht.«
    »Max neigt nicht zu unkontrollierbaren Wutausbrüchen.«
    »Was ist mit diesen Kopfschmerzen, unter denen er laut Miss Dianas Aussage litt? Sie meinte, in letzter Zeit wären sie schlimmer geworden. Viel schlimmer. Könnte das die Wirkung des Drucks gewesen sein - des Ärgers, der in ihm gärte?«
    »Mir ist nichts davon bekannt, dass seine Gesundheit in letzter Zeit schwächer geworden wäre. Er hat vom Krieg eine Kopfverletzung davongetragen. Aber das war vor dreizehn Jahren.«
    »Und seitdem haben Sie beide zusammen... Geschäfte gemacht?«
    »Ja. Meistens im Ausland.«
    »Was waren das genau für Geschäfte?«
    » Finanzgeschäfte.«
    »Das ist nicht sehr genau.«
    »Wir haben in alles investiert, das uns profitabel erschien«, sagte ich gelassen. »Wenn das sachdienlich ist.«
    »Oh, vielleicht.« Er lächelte. »Vielleicht auch nicht.« Er starrte auf den Atlas, in dem ich gelesen hatte. »Wohin, glauben Sie, wird Mr. Wingate gehen?« fragte er dann.
    »Zu einer Polizeistation, sobald er sich von dem Schock erholt hat, um eine vollständige Erklärung abzugeben.«
    »Ich wünschte, ich könnte Ihre Zuversicht teilen, Sir, aber meine Erfahrung spricht dagegen. Geht er vielleicht in diese Wohnung in London, die Sie mit ihm teilen?«
    »Vielleicht. Sie gehört seinem Vater.«
    »Ach ja, Mr. Aubrey Wingate.« Er schaute in sein Notizbuch. »Ein pensionierter Weinhändler, glaube ich. Er lebt in Gloucestershire. Kennen Sie zufällig seine Adresse?« »Jaybourne House, in der Nähe von Chipping Campden.«
    »Ich danke Ihnen.« Er schrieb sie auf. »Wir werden uns selbstverständlich mit ihm in Verbindung setzen. Steht Mr. Wingate... seinen Eltern nahe?«
    »Nicht besonders.«
    »Dann ist London wohl das wahrscheinlichere Versteck. Gibt es irgendetwas, weswegen er in die Wohnung zurückkehren müsste? Geld? Kleidung? Dokumente?«
    »Nein, nicht dass ich wüsste.«
    »Aber Sie würden es doch merken, wenn irgendetwas fehlen würde, nicht wahr? Die Londoner Polizei wird die Wohnung beobachten, aber er

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