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Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Titel: Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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und auch das Tatmuster könnte passen. Aber das kommt ihm höchst unwahrscheinlich vor, dass die am Tatort so gut wie keine Spur hinterlassen, aber so einen Zettel voll mit Fingerabdrücken und DNA in den Kasten schmeißen. Ich find das auch ziemlich unlogisch, muss ich sagen.«
    Jansen nahm einen großen Schluck von seinem Spezi. Dass ihn die Aussage seines Kollegen nicht freute, war ihm deutlich anzusehen.
    »Tscha, dat is wohl so, wie du sechst. Aber das können natürlich auch ganz andere Leute aus der Szene gewesen sein, die den Hagebusch erledigt haben.«
    »Möglich. Aber nach dem, was wir heute erfahren haben, sollten wir erst einmal Folgendes herausfinden: Wollte der Hagebusch seiner Stieftochter Alina und ihren Tierschützern wirklich helfen? Oder wollte er sie drankriegen und ihre illegalen Aktionen anprangern?«
    »Der hat doch bestimmt nur überlegt, wat die dickere Schlagzeile bringt.«
    Angermüller wiegte seinen Kopf.
    »Ja, wahrscheinlich. Aber ich weiß nicht, Claus. Mir geht da inzwischen noch was ganz anderes im Kopf rum.«
    Die Bedienung brachte das Essen. Die Portionen waren großzügig bemessen und sehr appetitlich angerichtet. Jansen stürzte sich sofort mit Heißhunger auf sein Schnitzel. Sein Kollege aß mit Ruhe und Bedacht und genoss einen Bissen nach dem anderen von dem würzigen Fischgericht und den knusprigen Bratkartoffeln. Er schien vollkommen von einer stillen Freude an den Köstlichkeiten auf seinem Teller absorbiert.
    Doch plötzlich sagte er: »Weißt du noch, der Chef von der Ulmenschenke, was der über Hagebusch erzählt hat?«
    »Dat der ihn in die Pfanne gehauen hat, als er nicht mehr so wollte wie der Hagebusch«, nuschelte Jansen mit vollen Backen.
    Sorgsam sortierte sich Angermüller ein weiteres Stück Brathering mit goldbraun gebratenen Kartoffeln auf die Gabel und schob sie sich in den Mund. Jansen hatte sein Mahl inzwischen schon beendet.
    »Genau. Weil der Hagebusch grundsätzlich mit so was nicht umgehen konnte. Ich meine, es bedeutete ja nicht einmal eine finanzielle Einbuße für ihn. Er konnte nur nicht mehr als der wohl informierte Insider auftreten, der in der Ulmenschenke hofiert und gepäppelt wurde. Und das durfte der Mann mit seinem übermächtigen Narzissmus natürlich nicht zulassen.«
    Der nächste Happen des sauren Bratfischs wurde genüsslich verspeist.
    »Narzissmus? Glaubst du, der war krank der Hagebusch, oder wat?«
    »Direkt krank vielleicht nicht. Ich bin kein Fachmann, aber nach allem, was wir über den gehört haben, denke ich schon, dass er in die Richtung gestört war. Selbstüberschätzung, Verkennung der Realität, Aggression bei mangelnder Anerkennung. Das ist ein weites Feld. Immer wenn jemand nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten wollte, seine Kompetenz anzweifelte, ihn sozusagen aus seinem Kreis verstieß, fühlte sich der Hagebusch persönlich gekränkt, in seiner Ehre verletzt, was weiß ich. Darüber konnte der nicht einfach so hinwegsehen.«
    Während Angermüller die letzten Reste seiner Mahlzeit auf die Gabel sortierte, fuhr er fort:
    »Ja, und der Petermann hat aber so getan, als ob es überhaupt kein Problem war, die Zusammenarbeit mit Hagebusch von einem Tag auf den anderen zu beenden. Da frage ich mich doch, warum sollte einer wie Hagebusch das plötzlich einfach so hinnehmen? Da ist doch irgendwas schief.«
    »Und dann hat die Stucki das von ihren Aktionen bei den Puten erzählt, und da hat der Hagebusch gedacht, holla, das passt«, führte Jansen den Gedanken weiter, »denn die Puten von dem Oswald sind die Grundlage für die vielen leckeren Sachen, die der Petermann in seiner Klitsche da zusammenrührt. Da könnt ich dem ordentlich einen überbraten.«
    Der Kriminalhauptkommissar nickte. Zufrieden legte er das Besteck zusammen und wischte sich mit der Serviette um den Mund. Die Bedienung trat heran, um die leeren Teller abzuräumen, und erkundigte sich nach der Zufriedenheit ihrer Gäste.
    »Das war genau das Richtige jetzt. Ganz wunderbar!«, kommentierte Angermüller und bestellte noch einen Espresso.
    »Glaubst du eigentlich, der Oswald hat vielleicht nicht die Wahrheit gesagt und den Hagebusch doch gekannt?«
    »Weiß nich. Dat der irgendwie nervös is, weil die Polizei zu ihm kommt, kannst ja nich grade behaupten. Der hat ja eher so den Bullerkopp gemacht, der Oswald.«
    »Auffallend ruhig war er nur, als er das Video gesehen hat – warum auch immer.«
    »Und die Ansage, dat er den Hagebusch nich kannte, die kam wie aus

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