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Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Titel: Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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verlaufen.
    Der leitende Kriminaldirektor kam zu Angermüller und Jansen geeilt. Bevor er sich zu einer Vernissage ins Rathaus begab, wollte er schnell noch seiner Zufriedenheit über ihr Ermittlungsergebnis Ausdruck verleihen. Außerdem wies er sie an, sogleich die Pressestelle über ihren Erfolg zu informieren. Anschließend verfassten die beiden Kommissare ihre Berichte, und dann war es auch schon nach 19 Uhr. Angermüllers Handy klingelte.
    »Hallo, Papa«, meldete sich Julia. »Wann kommst du denn? Du hast doch gesagt, heute machen wir Eierpfannkuchen und Apfelmus. Ich hab schon eine große Tüte von Omas Äpfeln eingepackt.«
    »Ja, natürlich, Julia. Klar machen wir das! Weißt du, mir ist im Dienst heute was Wichtiges dazwischengekommen. Aber spätestens in einer halben Stunde bin ich da! Sagst du das bitte der Mama?«
    Mist, Mist, Mist! Das war wieder einmal Wasser auf Astrids Mühle! Und da hatte es auch gar keinen Sinn, ihr zu erklären, was für ein Tag heute hinter ihm lag. Der altbekannte Ärger über seine eigene Unzuverlässigkeit stieg wieder einmal in ihm auf. Er gesellte sich zu dem ohnehin schalen Gefühl, das die Festnahme des Bauern bei ihm hinterlassen hatte. Der, der jetzt in Untersuchungshaft sitzen würde, war ein bedauernswerter Mensch. Natürlich hatte er sich schuldig gemacht, doch im Grunde war auch er ein Opfer. Der andere hatte dessen Notlage skrupellos für seine eigenen Interessen ausgenutzt. Und selbst wenn Oswald bei einem Richter mit Menschenkenntnis mit einem einigermaßen milden Urteil davonkommen würde – wer weiß, wie es für seine Familie weiterging. Angermüller seufzte und sah aus dem Fenster. Im Licht, das aus dem Büro nach draußen fiel, taumelten zarte Flocken vom Himmel.
    »Was ist los? Bist du nicht zufrieden mit uns?«, kam es aus Jansens Büro. Dem Kollegen entging einfach nichts.
    »Und wer hat’s von Anfang an gerochen?«
    Angermüller musste grinsen.
    »Du natürlich, wie immer«, bestätigte er nach nebenan. Dabei war ihnen beiden klar, dass Jansens Ahnungen so konkret nie gewesen waren.
    »Ich muss die Mädels abholen. Sag, könntest du uns rumfahren oder wartet Vanessa?«
    »Klar, mach ich dat. Ich hab dieses Wochenende mal frei genommen von Vanessa.«
     
    »Lass mich mal, Papa, lass mich mal!«, rief Judith begeistert. »Ich kann das auch!«
    Sie griff mit beiden Händen nach der schweren Eisenpfanne und bewegte sie mit einem kurzen Ruck nach oben. Schwupp, der Eierpfannkuchen flog bestimmt einen halben Meter hoch und landete sicher auf der anderen Seite wieder in der Pfanne.
    »Hast du gesehen? Ich kann es, ich kann es!«, jubelte sie.
    Im ganzen Raum duftete es köstlich nach gebräunter Butter und nach gekochten Äpfeln. Julia las am Küchentisch irgendein spannendes Buch und beteiligte sich nicht am Pfannkuchenbacken. Sie hatte das Apfelmus vorbereitet. Als die Türglocke ging, sprang sie auf, um zu öffnen.
    »Da ist irgendeine Frau, die will zu dir, Papa«, verkündete sie beim Zurückkommen und widmete sich wieder ihrer Lektüre.
    »Ach du Schiete«, entfuhr es Georg, und er machte, dass er an die Tür kam.
    »Na, Herr Kommissar?«
    Ein spöttischer Blick aus braunen Augen glitt über Georg, der in seiner Schürze herbeigeeilt war und in der Hand noch den Pfannenwender hielt.
    »Sie haben mich wohl vergessen?«
    »Anita, das tut mir wirklich leid«, setzte Georg an, doch Anita fiel ihm ins Wort.
    »Du bist nicht zu unserer Verabredung gekommen, du gehst nicht an dein Handy. Da dachte ich, bei deinem Job schau ich vielleicht besser nach, ob du noch lebst oder schon auf dem Weg auf meinen Tisch bist.«
    Er konnte nicht erkennen, ob sie hinter ihrer amüsierten Gelassenheit vielleicht doch sauer auf ihn war.
    »Weißt du, der Tag heute war ziemlich aufregend. Ich kann das jetzt nicht so schnell erklären. Und ich hatte ganz vergessen, dass ich heute für meine Töchter …«
    »Ist schon okay. Wir sehen uns. Ciao, Commissario!«
    »Aber warum willst du nicht reinkommen und mit uns essen? Wir backen gerade Pfannkuchen.«
    Neben Angermüller tauchte Judiths Kopf auf. Mit kritischem Gesichtsausdruck musterte sie die junge Rechtsmedizinerin.
    »Danke für die freundliche Einladung. Ich glaube, Pfannkuchen im Familienkreis sind heute nicht so ganz mein Ding. Ich wünsche guten Appetit!«
    »Wer war das denn?«, platzte Judith heraus, kaum dass sich die Tür hinter Anita geschlossen hatte.
    »Wie die angezogen war! So der kurze Rock und die Stiefel! Und

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