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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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fluoreszierenden Licht glänzte, mit sauber geschrubbten Händen und Armen und grünen Pflegerklamotten.
    »Wo hast du geduscht?«, fragte er Rawls, als sie nebeneinanderstanden.
    »Es gibt hier eine Dusche für Besucher. Du kannst die Schwester am Empfang fragen, wo du sie findest. Sie kann dir auch was zum Anziehen besorgen.« Rawls sah sich im Wartezimmer um undbetrachtete dann die beiden Kinder, die sich auf der blauen Bank aneinanderkuschelten. »Gibt es Neuigkeiten?«
    Zane schüttelte den Kopf.
    Rawls sah ihm ins Gesicht und runzelte die Stirn. »Es ist nicht deine Schuld. Diese verdammten Visionen geben uns einfach nicht genug Informationen.«
    Zane wandte sich ab.
    Seufzend sah Rawls zur Doppeltür der Notaufnahme hinüber. »Was ist mit Marion?«
    »Beth bringt sie her.«
    Rawls nickte. »Mac?«
    »Ich habe noch nichts von ihm gehört. Sie müssten eigentlich gleich kommen.«
    Nach einem weiteren Blick durch das Wartezimmer drehte sich Rawls zu Zane um und sprach leiser. »Ginny und Kyle Clancy?«
    »Eine der Krankenschwestern kümmert sich um sie. Ihr Sohn wollte sie unbedingt begleiten.«
    »Verdammt.« Rawls machte ein finsteres Gesicht. »Sie wird ihn bei der Untersuchung nicht dabeihaben wollen.« Er sah auf Zanes blutige Brust. »Geh duschen. Ich bleibe hier, bis du wieder da bist.«
    Zane duschte in Rekordzeit, zog sich die Sachen über, die man ihm gegeben hatte, und sah auf sein Handy. Keine Anrufe in Abwesenheit.
    »Irgendwas Neues?«, fragte er, als er zu Rawls zurückkehrte.
    »Einer der Ärzte ist rausgekommen.« Rawls sah Zane mit traurigen Augen an. »Sie haben bis jetzt zwanzig Einheiten bei dem störrischen Bastard gebraucht.«
    Zwanzig Blutbeutel? Großer Gott.
»Und er ist noch am Leben?«
    »Bis jetzt ja. Das Blut strömt so schnell raus, wie sie es reinpumpen.« Kopfschüttelnd sah Rawls den grellweißen Flur entlang. »Er hat so viel Blut verloren, wie schafft er es da nur …« Ein weiteres Kopfschütteln. Dann richtete er sich ein wenig auf. »Mac ist da. Kam in einem Krankenwagen und wurde direkt in den OP gebracht.«
    »Was zum Teufel …«
    Rawls unterbrach Zane, bevor er noch lauter werden konnte. »Offenbar war der Tätowierte doch nicht so weggetreten, wie wir vermutet hatten. Er hat sie im Wald überrascht.«
    »Großer Gott.« Zane strich sich durchs Gesicht. »Wie schlimm ist es?«
    »Glatter Durchschuss in der Schulter. Ausgekugelt ist sie auch noch.«
    Daraufhin entspannte sich Zane. Diese Verletzungen waren zwar sehr schmerzhaft, aber bei Weitem nicht tödlich.
    »Und der Tätowierte?«
    »Chastains Frau hat ihn ausgeschaltet.«
    Das war Zanes Meinung nach ausgleichende Gerechtigkeit. Er sah zu den Kindern auf der Bank hinüber. »Wo ist sie?«
    Brendan hatte sich noch nicht von der Stelle bewegt, aber sein zweiter Arm lag jetzt um Kyle Clancys schmale Schultern, den er ebenso zu beschützen schien wie seinen eigenen Bruder.
    »Sie wird untersucht.« Rawls folgte Zanes Blick zu dem schweigenden rothaarigen Kind. »Eine Krankenschwester hat ihn wieder rausgebracht.«
    »Meiner Mom geht es gut«, sagte Brendan auf einmal und sah Zane mit seinen dunklen Augen an. Auch wenn es eher wie eine Feststellung klang, war es eine unausgesprochene Frage.
    »Sie wird wieder gesund«, erwiderte Zane. »Es wird einige Zeit dauern, aber sie wird wieder gesund.«
    Der Junge nickte kaum merklich. Er schien sich ein wenig zu entspannen und Zane wurde klar, dass es richtig gewesen war, ihm die Wahrheit zusagen. Er hätte ihm die Plattitüden ohnehin nicht abgekauft.
    Auf einmal wirkte der Blick, mit dem er Zane ansah, grimmig und wild. »Ich bin froh, dass sie tot sind«, sagte der Junge, dessen ruhiger Tonfall der glimmenden Wut in seinen Augen widersprach. »Ich wünschte, ich hätte sie
alle
umbringen können.«
    Rawls und Zane tauschten einen schnellen Blick aus. Himmel, was sollte man denn darauf antworten? Der Junge hatte jedes Recht dazu, wütend zu sein.
    Offenbar rechnete Brendan auch gar nicht mit einer Antwort, denn er legte den Kopf nach hinten auf die Lehne und schloss die Augen, womit er sich von seiner Umgebung abschottete.
    Zane sah zum Eingang der Notaufnahme hinüber, als dieser auf einmal aufging und Beth hereinkam. Sie hatte den linken Arm um Marions Schultern gelegt. Dem wackligen Gang von Coskys Mutter nach zu urteilen, brauchte sie sowohl eine körperliche als auch eine seelische Stütze. Mrs Simcosky sah aus, als wäre sie seit ihrer letzten Begegnung um Jahre

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