Geschmiedet im Feuer
sie Freunde gewesen waren. Wenn seine Leute informiert worden waren, hätte man ihm auch etwas sagen müssen.
Wieder tauschten Russo, Hollister und Trammell finstere Blicke aus.
Es lief ihm eiskalt den Rücken herunter. »Was verschweigt ihr mir?«
Russo ging zum Bett und sah ihn mit ernsten Augen an. »Gillomay weiß nicht, dass McKay dir grünes Licht gegeben hat.«
Mac verzog das Gesicht. »Ich hab mich damit direkt an McKay gewandt, weil Gillo sich geweigert hätte … Aber McKay hat die Sache mit ihm geklärt. Er weiß Bescheid.« Ein eisiges Schweigen senkte sich auf den Raum herab. »Heilige Scheiße«, murmelte Mac schließlich. »Das Arschloch will uns an den Karren fahren. Er schaltet uns ab.«
Das war doch unglaublich. Gut, der Captain und er hatten Differenzen, aber dass dieser Scheißkerl gegen sein eigenes Team vorging …
Es war gegen das Gesetz, dass Angehörige des US-Militärs Aufgaben der Strafverfolgung übernahmen. Das Risiko, unter John Chastains Schutz vorzugehen, war bereits groß genug gewesen, aber wenn Chastain und McKay ihre Version der Geschichte nicht mehr bestätigen konnten, waren sie am Arsch.
Er holte tief Luft. Konzentrierte sich. Da sie ein Bundesgesetz gebrochen hatten, würde sich das FBI der Sache annehmen. Was ja ganz großartig war, da das FBI schließlich kompromittiert war und seinen eigenen Arsch retten musste. Doch das NCIS würde auch eine Untersuchung durchführen. Er musste einfach beweisen, dass sie sich an eine höhere Stelle gewandt und das Okay bekommen hatten. Er musste beweisen, dass Gillomay ein verlogenes, doppelzüngiges Arschloch war.
»Weiß man schon, wer McKay ausgeschaltet hat?« Mac war nicht überrascht, als Russo nur schweigend den Kopf schüttelte.
Er vergrub die Trauer tief in seinem Inneren und starrte die Bettdecke an. Seine Männer hatten recht. Es konnte kein Zufallsein, dass der Admiral ausgerechnet jetzt ausgeschaltet worden war. Irgendwie musste der Mord an McKay mit dem Schlamassel im FBI in Verbindung stehen und durch Gillomays Lüge würde die Untersuchung eine falsche Richtung einschlagen.
McKay hatte Gerechtigkeit verdient und Mac würde dafür sorgen, dass er sie bekam. Doch das bedeutete, dass er das NCIS entsprechend steuern musste.
Mac sah die schweigende rothaarige Frau am anderen Ende des Zimmers an. »In was für eine Scheiße hat uns Ihr Mann da mit reingezogen?«
Ihre haselnussbraunen Augen hielten seinem Blick stand. »Wenn Sie das herausfinden wollen, dann müssen Sie mir helfen. Es sieht ganz so aus, als würde Ihr CO Sie im Stich lassen. Das FBI ist ziemlich angefressen, wenn Offiziere des US-Militärs ihre Grenzen übertreten.«
Sie hatte recht. In ihm kochte es. Cosky lag irgendwo in diesem Krankenhaus und kämpfte um sein Leben. Er wollte verdammt sein, wenn er sein Team dieser Sache zum Opfer fallen ließ.
»Die Kugeln, die man aus uns rausgeholt hat, werden unsere Version der Ereignisse bestätigen.« Er würde diese Kugeln jedem verdammten bürokratischen Neinsager in den Rachen stopfen, wenn es sein musste. »Sie und Ginny Clancy können zu unseren Gunsten aussagen.«
»In Bezug auf die Entführung auf jeden Fall. Wir bestätigen, dass Sie uns gerettet haben.« Sie zuckte mit den Achseln und lehnte sich gegen die Tür. »Doch die erste Frage wird sein, warum Sie sich nicht an die zuständigen Behörden gewendet und ihnen die Sache überlassen haben. Ohne John und McKay, die Ihre Geschichte bestätigen, sind Sie und Ihr Team erledigt.«
»Die Polizistin, die uns gestern verhört hat, hat dieselben Fragen gestellt«, meinte Zane leise. »Wir wussten, dass wir ein Risiko eingehen, als wir unsere Hilfe zugesagt haben. Der Tod von Chastain und dem Admiral bricht uns das Genick.«
Russo nickte und sah zu Mac hinüber. »Wir müssen beweisen, dass der Mord an Chastain und der an McKay zusammenhängen,was bedeutet, dass wir beweisen müssen, dass uns Chastain um Hilfe gebeten hat, weil er keine andere Alternative hatte.«
Mac knurrte und drückte den Hinterkopf gegen das Kissen.
So eine Scheiße.
Gillomay hatte ihm den Ausweg verbaut.
Sie mussten irgendwie die Flugzeugentführung mit den darauf folgenden Morden in Verbindung bringen, und irgendwas sagte ihm, dass Amy Chastain dabei nicht einfach von der Seitenlinie aus zusehen wollte. Was bedeutete, dass er viel zu viel Zeit in der Nähe der einzigen Frau verbringen musste, der es seit seiner Exfrau gelungen war, bei ihm ein Kribbeln unter der Haut und
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