Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
Vom Netzwerk:
habe Sie drei sterben sehen.«

3
    Einige Sekunden lang herrschte völlige Stille. Beth kam es wie eine Ewigkeit vor.
    »Sie haben von uns geträumt.« Zanes Tonfall blieb weiterhin relativ gelassen, aber seine Miene spiegelte seine Skepsis wider.
    Rasch brachte Beth ihre Erklärung vor. »Daher kenne ich Ihren Namen und Ihren Rang. Ich habe das alles in meinem Traum gehört.« Sie deutete auf Rawlings. »Er nannte Sie ›Lieutenant‹.«
    Der blonde Mann sah jetzt nicht mehr so freundlich aus. Mit seinem ausdruckslosen Gesicht und den Eisaugen wirkte er wie der Krieger, als den sie ihn in ihrem Albtraum instinktiv erkannt hatte – die Art Mann, die ohne zu zögern und ohne Reue töten würde.
    Zum ersten Mal war die Andeutung einer Emotion auf Zanes Gesicht zu erkennen. Er runzelte die Stirn, sah ihr jedoch weiterhin angespannt in die Augen. Es war erstaunlich, selbst seine Körperwärme schien sie abzustoßen, als würde sie aufgrund seines Misstrauens ebenso körperlich wie emotional abgeblockt.
    »Erzählen Sie mir, was Sie gehört haben.«
    Das war gut, oder?
Er stellte ihr Fragen. Er hatte sie nicht als Lügnerin bezeichnet oder sie gefragt, ob sie vergessen hatte, ihre Pillen zu nehmen. Sie musterte sein steinernes Gesicht, seinen eisigen Blick, die Distanz, die er zwischen ihnen aufgebaut hatte.
Ja, klar. Wem machst du hier was vor?
Er glaubte ihr kein Wort. Sie sah die beiden anderen an, die sie mit völlig leerem Gesicht anstarrten. Sie glaubten ihr auch nicht.
    Aber ihr war ja von vorneherein klar gewesen, dass es nicht leicht werden würde.
    »Es war direkt, nachdem Sie drei am Gate ankamen und sich an die Wand gelehnt haben.« Sie dachte nach und rief sich diesen Teil des Traums wieder vor Augen. »Ihr dunkelhaariger Freund …« Wie hatte Zane ihn genannt? Genau, Simcosky. »Ihr Freund Simcosky sagte: ›Er hat sich auf Hawaii eingelassen, ist das zu glauben? Er ist am Arsch. Ende der Diskussion.‹ Und dann hat Ihnen Ihr blonder Freund auf den Rücken geschlagen und gesagt: ›Ich weiß gar nicht, wieso du dich beschwerst. Wenigstens ist es kein somalisches Rattenloch. Wir reden über Strände, Lieutenant, und Bikinis. Wir haben schon an schlimmeren Orten festgesessen.‹«
    Die grünen Flecken in Zanes Augen wurden wärmer und er sah Rawlings an. »Sie hat gehört, wie du Cosky ›Lieutenant‹ genannt hast, und dachte, du meinst mich.«
    »Sind Sie kein Lieutenant?«
    »Lieutenant Commander.« Er schien ins Leere zu sehen, als würde er sich an diesen Moment erinnern und überlegen, ob sie dort gewesen war. »Ich hätte sie bemerkt, wenn sie so nah gewesen wäre, dass sie das hätte hören können«, meinte er nach einem Moment, wobei er sich direkt an seine beiden Freunde richtete. Zwischen ihnen spielte sich auch eine nonverbale Kommunikation ab.
    »Ich habe das auch nicht im Terminal gehört, sondern in meinem Traum.«
    »Okay. Mal angenommen, ich kaufe Ihnen das ab.« Zane drehte sich wieder zu ihr um und sah ihr in die Augen. »Das erklärt aber noch immer nicht, woher Sie meinen Namen kennen.«
    Beth zuckte mit den Achseln. »Tja, Ihre Freunde nannten Sie Kumpel, Boss oder Zane. Aber Ihren Nachnamen habe ich auf Ihrem Führerschein gesehen.«
    Simcosky zog die Augenbrauen hoch. »Sie haben von seinem Führerschein geträumt?«, fragte er mit leicht spöttischer Stimme.
    Beth erstarrte und zwang sich, seinen Blick zu erwidern. Seine Augen waren hart und hatten die Farbe von Beton.
    »Was ich geträumt habe, ist«, zur Untermauerung ihrer Worte verschränkte sie die Arme, »dass er tot war. Sie haben ihn umgedreht und ihm die Brieftasche aus der Gesäßtasche gezogen. Offenbar wollten sie seine Identität bestätigen.«
    Wieder spielte sich einige Sekunden lang diese intensive, stillschweigende Kommunikation ab.
    Schließlich brach Zane die Stille. »Wer sind
sie

    Beth holte tief Luft, doch die Anspannung in ihrer Brust wollte einfach nicht verschwinden. Sie legte die Hände fester um die Ellenbogen. »
Sie
sind die Flugzeugentführer. Die Männer, die die Kontrolle über das Flugzeug übernehmen und alle Passagiere töten.«
    »Flugzeugentführer?« Zane erstarrte kurz und sah seinen dunkelhaarigen Freund an, bevor er auf den Fußballen vor und zurück schaukelte und den Kopf schüttelte. »Sie wollen uns weismachen, dass Sie von einer Flugzeugentführung geträumt haben? Wie wollen die das anstellen? Seit dem 11. September wurden die Sicherheitsmaßnahmen an den Flughäfen vervierfacht.

Weitere Kostenlose Bücher