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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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Und auch die Passagiere sind jetzt viel aufmerksamer. Sie tun sich zusammen und unternehmen was. Mit Taschenmessern und Bomben kann man kein Flugzeug mehr in seine Gewalt bringen.«
    Aber in seinen Augen lag ein seltsamer Ausdruck. Das war eher Vorsicht als Ungläubigkeit.
    »Sie hatten Schusswaffen und keine Taschenmesser«, erwiderte Beth und umklammerte ihre Ellenbogen so fest, dass sie bestimmt blaue Flecken bekommen würde. »Und sie haben gar nicht versucht, die Passagiere unter Kontrolle zu bringen, sondern einfach alle umgebracht. Zumindest die in der zweiten Klasse.«
    Zane strich sich mit einer Hand durchs Haar und machte ein noch finstereres Gesicht. Man konnte ihm ansehen, dass er die Situation wiedererkannte. Ihre Worte hatten bei ihm eine Saite zum Klingen gebracht.
    Simcosky, der sich gerade noch an eines der Regale gelehnt hatte, streckte sich. Sein eisiger Blick war verschwunden, aber sein Gesicht wirkte noch immer ausdruckslos. »Für das, was Sie beschreiben,braucht man eine Menge Schusswaffen. Doch wir haben die Sicherheitsmaßnahmen selbst gesehen, sie sind auf dem neuesten Stand. Es könnte vielleicht möglich sein, dass ein einzelner Bewaffneter unentdeckt hindurchschlüpfen kann, aber mehrere Männer mit vielen Waffen? Unmöglich. Außerdem könnten Querschläger die Hülle und die Fenster durchschlagen und den Flieger abstürzen lassen.«
    »Die Waffen sind bereits an Bord. Sie befinden sich unter den Sitzen. Die Entführer müssen sich nur bücken und sie rausholen. Und ein paar Einschusslöcher würden kein Flugzeug abstürzen lassen, sie würden nicht einmal bewirken, dass der Druck sinkt – und das scheinen die Entführer zu wissen.« Sie machte eine Pause, zwang sich dann aber, weiterzusprechen, wobei ihre Stimme bei jedem Wort heiserer wurde. »Denn sobald das Flugzeug die richtige Flughöhe erreicht hat, holen sie die Waffen heraus und fangen an zu schießen. Und wenn sie damit aufhören, sind alle Passagiere in der zweiten Klasse tot.«
    Beth konnte die Schreie noch immer in ihrem Kopf hören. Sie strich sich mit den Handflächen über das Gesicht und drückte die Finger gegen die brennenden Augen. »Ich verstehe es doch auch nicht.« Sie ließ die Hände sinken. »Warum bringen sie alle um? Das ergibt doch keinen Sinn. PacAtlantic würde Lösegeld für sie bezahlen.«
    Zane sah ihr ins Gesicht und schüttelte dann langsam den Kopf. »Das hätte PacAtlantic nicht mehr in der Hand. Das FBI und das Heimatschutzministerium würden sich der Sache annehmen.« Er hielt kurz inne. »Die Regierung der Vereinigten Staaten verhandelt nicht mit Terroristen. Da die mit den Passagieren in der zweiten Klasse nichts anfangen konnten, haben sie möglicherweise potenzielle Bedrohungen beseitigt.« Er starrte gedankenverloren die Tür an. »Was haben sie mit denen aus der ersten Klasse gemacht?«
    »Es klang so, als hätten sie die als Geiseln genommen.«
    »Abhängig davon, wer dort saß, könnten sie so richtig viel Geld machen«, stellte Zane fest, richtete diese Worte jedoch nicht explizit an Beth. »Wo haben die Schweine das Flugzeug gelandet?«
    Beth dachte nach und versuchte, sich an den Namen des Landes zu erinnern, in das sie den Flug umgelenkt hatten. »Sie haben es Puerto Jardin genannt. Sie haben die Cockpittüren gesprengt und die Piloten ermordet. Einer der Entführer hat dann das Steuer übernommen.«
    »Puerto Jardin«, wiederholte Zane leise. »Heilige Scheiße. Das erklärt, warum sie sich diesen Flug ausgesucht haben. Die Strecke Seattle-Hawaii gehört zu den wenigen Inlandsflügen, auf denen sie reiche Passagiere, teure Fracht und genug Treibstoff für die Flucht nach Südamerika vorfinden.« Er schwieg und runzelte die Stirn, sodass seine dunklen Augenbrauen eine schwarze Linie über seinen halb geschlossenen Augenlidern bildeten. »Die Vorgehensweise, die sie beschreibt, ist identisch mit der Flugzeugentführung in Buenos Aires letzten Sommer. Da wurden auch alle Passagiere in der zweiten Klasse abgeschlachtet und die aus der ersten entführt. Argentinien hat das immer unter Verschluss gehalten.«
    Hieß das, dass sie ihr glaubten?
    Rawlings rieb sich mit der Handfläche über den flachen Bauch. »Zane hat recht, das Vorgehen ist identisch. Das argentinische Flugzeug wurde ins Landesinnere von Puerto Jardin umgeleitet. Das müssen dieselben Entführer sein.«
    »Oder«, schaltete sich Simcosky mit rauer Stimme ein, verschränkte die Arme vor der Brust und nahm eine

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