Geschmiedet im Feuer
legte, war sie zu sehr auf seinen Geruch fixiert und wie sich seine Wärme an ihrem Körper anfühlte.
Er sagte nichts mehr, als er sie durch das Terminal und an anderen Passagieren und Kofferbergen vorbeiführte. Zu ihrer Rechten kletterte eine Horde Kinder kreischend auf einigen Bänken herum.Sie sah ihren guten Samariter, der auf eine Bank an Gate C-20 zusteuerte. Als sie im gekachelten Korridor waren, der sich über die gesamte Länge des Flughafens erstreckte, steuerte Zane auf die Sicherheitsschleuse zu.
Beth runzelte die Stirn, während sie mit ihm Schritt hielt. »Sie glauben mir?«
»Dass etwas passieren wird? Ja.« Seine Augen waren ständig in Bewegung, musterten die Gesichter der Menschen, an denen sie vorbeikamen, inspizierten die Geschäfte und Imbissbuden, die sie passierten. Nachdem sie einige Sekunden lang weitergegangen waren, nahm Beth den Arm weg und entfernte sich einige Zentimeter von ihm.
Er sah sie mit einem Stirnrunzeln an, ließ es jedoch geschehen, und sein Blick verharrte auf ihren Lippen. »Wie heißen Sie?«
Ihr blieb beinahe die Stimme weg. »Beth.«
»Euch folgt niemand«, sagte eine leise Stimme hinter ihnen. »Weißt du inzwischen, was zum Geier hier eigentlich los ist?«
Beth zuckte zusammen und drehte sich um, wo ihr der andere dunkelhaarige Krieger gegenüberstand. Der, den Zane Cosky genannt hatte. Sie hatte kein Geräusch gehört. Keine Schritte. Keine Atmung. Gar nichts.
»Nicht hier.« Zane verengte die grünen Augen und sah den Korridor entlang, um dann in einen schmaleren Gang abzubiegen, der nach wenigen Metern vor einer Tür endete, auf der »Nur für Angestellte« stand. Er deutete auf die Tür. »Da.« Dann nahm er Beths Ellenbogen und führte sie den Gang entlang. Als er den stählernen Türknopf drehte, ließ sich die Tür nicht öffnen. »Cosky?«
Er zog Beth neben sich, sodass ihre Körper eine Barrikade bildeten und man vom Hauptgang aus weder die Tür noch das, was Zanes Kumpel da tat, sehen konnte. Sie hörte Stoff rascheln und Stahl gegen Stahl kratzen.
»Wir sind drin«, sagte Cosky Sekunden später.
Er hatte das Schloss viel schneller geknackt, als Beth erwartet hatte. Bei ihrem Glück waren diese Männer vielleicht gar nichtdie Guten und sie hatte drei Kriminelle angesprochen. Auf einmal ging ihr auf, dass sie dabei war, mit drei Männern, die sie nicht einmal kannte, in einem Raum zu verschwinden, doch aus irgendeinem seltsamen Grund fühlte sie sich völlig sicher.
Zanes leises Pfeifen bewirkte, dass Beth wieder in die Realität zurückgerissen wurde, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie sein blonder Freund im Gehen innehielt und auf sie zukam. Zane sah in den Korridor und wartete, bis ein asiatisches Paar vorbeigegangen war. Sobald die Luft rein war, drehte er Beth herum, schob sie durch die offene Tür und folgte ihr. Jemand musste einen Schalter gedrückt haben, denn auf einmal war sie von gleißend hellem Licht umgeben.
Sie standen in einem Abstellraum. Deckenhohe Regale voller Papiertücher, Toilettenpapier und Plastikseifenspendern standen an drei der vier Wände. Ihnen gegenüber stapelte sich ein Wirrwarr aus Mops, Eimern und Staubsaugern. Es roch streng nach Industrieputzmitteln.
Obwohl der Raum nicht gerade klein war, bekam Beth beinahe Klaustrophobie, als auch Zanes Freunde hereingekommen waren und die Tür hinter sich geschlossen hatten. All diese riesigen Männerkörper schienen den Sauerstoff aus der Luft zu saugen.
»Jungs, das ist Beth«, sagte Zane. »Beth, darf ich dir Simcosky und Rawlings vorstellen?« Er sah auf sie herab und sein Haar glänzte in dem hellen Licht wie dunkle Schokolade. »Ich bin …«
Jetzt oder nie. Beth zögerte keine Sekunde. »Zane Winters«, unterbrach sie ihn. »Lieutenant Winters. Ich weiß, wer Sie sind.«
Ihren Worten folgte eine tödliche Stille. Die drei Männer schwiegen und waren wachsam geworden. Zane ließ ihren Arm los und machte einen Schritt nach hinten.
»Sie kennen meinen Namen.« Zanes Stimme klang ruhig. »Woher? Ich würde mich definitiv daran erinnern, wenn wir uns schon einmal begegnet wären.«
»Wir sind uns noch nie begegnet.«
Simcosky und Rawlings tauschten einen vielsagenden Blick. »Woher wissen Sie, wer ich bin?«, wollte Zane wissen.
Jetzt hatten seine grünen Augen einen anderen Ausdruck angenommen. War das Wachsamkeit? Oder Misstrauen?
Da es keinen einfachen Weg gab, um es zu erklären, sprach Beth es direkt aus. »Weil ich von Ihnen geträumt habe. Ich
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