Geschmiedet im Feuer

geht es gut. Mein Hals tut weh. Und meine Schulter, mein Arm und mein Ellenbogen schmerzen auch.« Ihre Stimme wurde kräftiger.
    Sie ließ zu, dass Zane ihren Kopf anhob, und zuckte zusammen, als er zischte. »Es sieht vermutlich schlimmer aus, als es ist«, sagte sie tapfer.
    Da ihr gesamter Hals flammend rot war, sah es schon ziemlich übel aus.
    »Rawls?« Zane bewegte Beth ein wenig zur Seite, damit Rawlings einen Blick auf sie werfen konnte. »Rawls ist der Sani von ST7.« Er bemerkte ihren irritierten Blick. »Unser Sanitäter. Er ist so gut wie ein Arzt und war vier Jahre auf der Medizinischen Hochschule.« Er zwang sich, sanft mit ihr zu sprechen.
    »Hast du Schwierigkeiten beim Atmen?«, wollte Rawls wissen und betastete vorsichtig ihren Hals.
    »Nein.« Sie zuckte zusammen und entspannte sich sichtlich, als Rawls die Hände sinken ließ.
    »Nur Gewebeschäden. Es wird anschwellen und sich verfärben, aber keine bleibenden Schäden hinterlassen«, erklärte Rawls. »Darf ich mir mal deinen Ellenbogen ansehen?«
    »Da ist alles in Ordnung.« Als sie Zanes hochgezogene Augenbraue sah, runzelte sie die Stirn. »Er hat mir den Arm verdreht, deshalb tut der Ellenbogen weh, aber es ist nichts gebrochen. Ich kann ihn bewegen. Siehst du?« Sie hob behutsam ihren Arm und streckte ihn.
    »Gut. Das ist gut. Warum lässt du mich nicht mal einen Blick darauf werfen?«, fragte Rawls und griff nach ihrem ausgestreckten Arm.
    Sie schnaubte und entfernte sich ein Stück von ihm. »Weil du nur drauf rumdrücken wirst, sodass es noch mehr wehtut, um mir dann zu sagen, dass es bloß Gewebeschäden sind.«
    Zane grinste erleichtert, als er ihre schroffe Antwort hörte. Sie wurde dickköpfig und das konnte nur ein gutes Zeichen sein.
    »Wer kann mir sagen, was hier vorgefallen ist?« Der Sicherheitsbeamte, der die Frage stellte, war längst nicht mehr mittlerenAlters und hatte die Aura eines Menschen, der daran gewöhnt war, Befehle zu erteilen, die ohne Zögern ausgeführt wurden.
    Wie viel hatte man diesem Mann gesagt? Zane beschloss, davon auszugehen, dass er noch nicht genug wusste.
    »Ich bin Lieutenant Commander Zane Winters von der Navy.« Er deutete auf Rawls und Cosky. »Lieutenants Seth Rawlings und Marcus Simcosky. Wir wurden vom Hauptquartier darauf hingewiesen, dass Flug 2077 entführt werden soll. Als die Verdächtigen versucht haben, aus dem Terminal zu fliehen, haben wir sie festgesetzt.«
    Der Sicherheitschef zog die grauen Augenbrauen hoch. »Sind sie noch am Leben?«
    »Das ja, aber sie müssen ärztlich versorgt werden«, antwortete Zane ehrlich. »Dieses Gate muss abgeriegelt werden, sodass niemand rein- oder rausgehen kann.«
    Mit einem Nicken rief der Sicherheitschef mehrere seiner Leute zu sich und gab ihnen schnell einige Anweisungen. Sofort liefen seine Untergebenen zum Eingang des Terminals, wo sie den Weg versperrten. Zane beobachtete sie zufrieden dabei. Der Mann hatte seine Leute im Griff, das würde die Sache vereinfachen. »Und der hier? War das auch einer der Verdächtigen?« Der Sicherheitschef starrte auf die reglose Gestalt zu ihren Füßen herab.
    »War?« Beth drehte sich in Zanes Armen und versuchte, nach unten zu sehen. »Ist er tot?«
    Zane runzelte die Stirn. Die Verletzung hätte nicht tödlich sein müssen. Ein Schlag auf den Kopf brachte nur selten jemanden um, und erst recht nicht, wenn es sich bei der Waffe um einen Laptopkoffer handelte. Er sah nach unten und sah sich den Koffer an. Gut, Beths Retter hatte ihn so gedreht, dass er mit der Kante zuschlagen konnte, aber selbst dann …
    »Ja«, meinte Zane langsam. »Er hat versucht, Beth als Geisel zu nehmen.«
    »Haben Sie ihn getötet?«, fragte der Sicherheitsmann, der nicht so klang, als würde ihn das sehr stören, sondern eher so, als wolle er nur alle Fakten kennen.
    »Nein.« Verdammt. »Ich war nicht rechtzeitig hier.«
    Der Sicherheitschef verlagerte sein Gewicht auf die Fersen und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Wer hat dann …«
    »Ich wollte ihn nicht umbringen«, stammelte Beths Retter. »Er hat der Frau die Kehle zugedrückt. Ich wollte ihn nur betäuben, damit er sie loslässt.«
    Zane runzelte erneut die Stirn und seine Instinkte schlugen Alarm. Der Mann hatte ihn herausgefordert. Doch jetzt wurde er bei einer stinknormalen Frage auf einmal nervös? Außerdem hatte er seinen Laptopkoffer extra gedreht, um mehr Schaden anzurichten, was den meisten Zivilisten im Traum nicht eingefallen wäre.
    »Sie müssen