Geschmiedet im Feuer
Kontakte hat und jemanden kennt, der das Flugzeug aufhalten und durchsuchen lassen kann.« Sie hielt Macs Blick weiterhin stand. »Jemanden wie Sie.«
»Großer Gott.« Die Muskeln in Macs Unterarm wölbten sich, als er sich zu Zane umdrehte. »Wie zum Henker konntest du nur darauf reinfallen?«
»Ich wusste schon eine Stunde, bevor sie zu mir kam, dass irgendwas nicht stimmt.« Zane verspannte sich und versuchte, weiterhin ruhig zu bleiben.
»Darum geht es doch gar nicht und das weißt du ganz genau. Ich bezweifle nicht, dass deine Vorahnungen stimmen. Aber sie muss in der Sache mit drinstecken.«
»Das tut sie nicht.«
»Das kannst du nicht wissen.« Macs Stimme wurde schneidender. »Du bist kompromittiert. Du glaubst, sie wäre die Eine. Das ist dein wunder Punkt.«
Himmel, diese Unterhaltung musste sofort in eine andere Bahn gelenkt werden. Er hatte nicht vor, ihr mitten in diesem Streit auch noch seine Familiengeschichte zu erzählen.
»Du durchschaust sie nicht«, knurrte Mac.
»Ich bin hier nicht derjenige, der Scheuklappen trägt.« Zane verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie ist nicht deine Mutter. Auch nicht deine Ex oder Jenn.«
»Was zum Teufel hat das denn damit zu tun?« Macs Stimme wurde tiefer und lauter, bis sie durch den Raum dröhnte wie ein Blackhawk kurz vor dem Start.
»Du weißt ganz genau, was ich meine.« Zane sah mit an, wie Macs Augenbrauen bis zum Nasenansatz herunterrutschten. »Du kennst sie nicht und trotzdem steckst du sie bereits in dieselbe Schublade wie all die anderen Frauen in deinem Leben. Du gehst sofort davon aus, dass sie nichts Gutes im Sinn haben kann.«
»Genau das ist der springende Punkt. Ich kenne sie nicht. Und du auch nicht. Du bist ihr vor drei Stunden zum ersten Mal begegnet und redest bereits von einer Verlobung. Hältst du das nicht für besorgniserregend?« Er machte einen Schritt nach vorn und Wellen von Zorn schienen von ihm auszugehen. Er hob den Zeigefinger und hielt ihn wie eine Waffe. »Du hast mich, Cosky und Rawls in diese Lüge mit reingezogen, und all das nur, um so ein dahergelaufenes Weib zu beschützen, das in der Sache mit drinstecken muss.«
»Tja, jetzt kennen Sie ja die Wahrheit«, meinte Beth spitz. »Sie können jedem erzählen, wie Sie von den Waffen erfahren haben, und ein reines Gewissen behalten.«
Zane konnte sich vorstellen, wie das FBI auf so eine Nachricht reagieren würden. Er streckte den Arm aus und nahm ihre Hand, da er ihre Haut an seiner spüren musste. Sie verschränkte die Finger mit seinen.
Himmel, er hatte sie doch gerade erst gefunden und wollte sie auf keinen Fall schon wieder verlieren.
»Ach ja? Wie stellen Sie sich das denn vor?« Mac baute sich schnaubend vor Beth auf. »Die FBI-Leute glauben, wir hätten die Informationen dank einer neuen Quelle erhalten. Wenn ich ihnen sage, dass
Ihr Traum
die neue Quelle war, was glauben Sie, wie lange die Arschlöcher, die meine Männer festgesetzt haben, dann noch in Gewahrsam bleiben? Außerdem würde Zane für verdammtviele Jahre in den Bau wandern und das ST7 könnte sich nirgendwo mehr blicken lassen.«
»Ich schlage vor«, unterbrach ihn Zane, »dass du mir einfach vertraust, wenn ich dir sage, dass sie uns nicht verarscht. Du solltest mir so weit vertrauen, dass ich den Unterschied erkennen kann.«
»Dir vertrauen?« Mac wurde noch lauter. »Wenn du jede deiner Entscheidungen nur darauf aufbaust, dass sie deine vorherbestimmte Partnerin ist, die Frau, auf die du zehn Jahre lang gewartet hast?«
Eine Sekunde lang herrschte Schweigen. Zane hatte ganz kurz die verzweifelte Hoffnung, dass sie es vielleicht nicht mitbekommen hatte.
Und dann klappte ihr Mund auf.
»
Wie bitte?
«, fragte sie mit schriller Stimme.
So eine Scheiße!
»Hat er es Ihnen nicht gesagt? Zane ist hier der Hellseher. Verdammt, seine ganze Familie besteht aus Hellsehern. Und die Männer seiner Familie haben da diesen praktischen Trick: Sie können spüren, welche Frau dazu bestimmt ist, ihre Frau zu werden, ihre Seelengefährtin, die Mutter ihrer Kinder.«
Beths Augen wurden bei jedem Wort größer. Sie entriss ihm ihre Hand und machte einen Schritt nach hinten. In Zanes Brust zog sich alles zusammen. Das war zu früh. Sie war noch nicht bereit, das zu erfahren. Er brauchte mehr Zeit und die Gelegenheit, ihr zu beweisen, was für ein gutes Paar sie abgeben würden.
Verdammt.
Er holte tief Luft und konzentrierte sich.
Da er die Zeit nicht zurückdrehen konnte, musste er damit leben,
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