Geschmiedet im Feuer
dass Mac es ausgeplaudert hatte. Außerdem waren die Funken noch immer da, sie fühlten sich voneinander angezogen. Das konnte er ausnutzen.
Macs wütender Blick ruhte auf ihrem entsetzten Gesicht, und auf einmal runzelte er die Stirn und wirkte unsicher.
Bevor Zane die Gelegenheit bekam, Schadensbegrenzung zu betreiben, wurde die Tür aufgerissen. Die FBI-Agenten hatten sich als erstaunlich entgegenkommend und respektvoll erwiesen. Wasüberraschend war, wenn man bedachte, wie die Zusammenarbeit ihrer Abteilungen normalerweise verlief. Dass sie jetzt ohne Vorwarnung hereinplatzten, konnte nur bedeuten, dass sich etwas geändert hatte.
Funktioniert der Störsender nicht richtig? Es kam ja ständig vor, dass jemand einen neuen Weg fand, derartige Geräte zu überlisten. Hatte das FBI sie die ganze Zeit belauscht?
Der Mann, der im Türrahmen stand, sah sich mit seinen tief liegenden braunen Augen im Raum um und sein Blick ruhte kurz auf Mac, bevor er zu Zane weiterwanderte.
Er hatte tiefe Furchen im Gesicht. Sein Haar war rotbraun und von einigen grauen Strähnen durchzogen und sein feiner Anzug zeichnete ihn als jemanden aus, der ziemlich weit oben in der Nahrungskette stand.
»Miss Brown.« Sein Blick fiel auf Beth.
Zane verspannte sich, als der Neuankömmling Beth von Kopf bis Fuß musterte. Da war mehr als nur Interesse in seinen Augen. Er traute ihr nicht.
Schweigend ging Zane zu ihr und legte ihr einen Arm um die Taille. Fast rechnete er schon damit, dass sie sich ihm entziehen würde, doch sie schien die Gefahr gespürt zu haben, da sie nicht einmal zusammenzuckte, als er sie an sich zog. Als sich ihre Körper berührten, wurde ihm ganz warm. Es tat so gut, sie wieder zu spüren.
»Ich bin John Chastain, Special Agent und Leiter der Terrorismusbekämpfungsabteilung. Sie müssen mich jetzt begleiten.«
»Chastain.« Mac machte einen Schritt nach vorn und streckte die Hand aus. »Commander Jace Mackenzie. Wir haben vorhin telefoniert.«
Zane bemerkte die Geringschätzung in Macs Stimme. Der Special Agent nickte und schüttelte Mac kurz die Hand, wandte den Blick jedoch nicht von Beths Gesicht ab. Das sagte Zane alles, was er wissen musste.
Beth war auf der Liste der Verdächtigen gelandet.
Zane war ein Hellseher?
Macs Stimme hallte noch in Beths Kopf wider. Sie hatte sich natürlich gewundert, dass Zane und seine Teamkameraden ihr so schnell geglaubt hatten. Offensichtlich hatten ihr Cosky und Rawls ihre Geschichte nur abgekauft, weil Zane ein Hellseher war. Aber wenn das stimmte, hätte er dann nicht auch gewusst, dass in dem Flugzeug etwas passieren würde?
Sie dachte zurück an die Abstellkammer, in der sie ihnen zum ersten Mal von dem Traum erzählt hatte, an die Blicke und das Schweigen. Etwas war zwischen ihnen abgelaufen, das hatte sie die ganze Zeit gespürt.
Vielleicht hatte er es gewusst. Vielleicht hatten sie es alle gewusst. Und dann war sie mit ihrem Traum von der Flugzeugentführung zu ihnen gekommen … Rawls und Cosky hatten ihr nur Zane zuliebe geglaubt. Weil er davon überzeugt war, dass sie seine vorherbestimmte Partnerin sein musste. Seine Seelengefährtin.
Vorherbestimmte Partnerin.
Seelengefährtin.
Die Worte hallten wieder und immer wieder durch Beths Kopf, als wären sie Flipperkugeln, die jeden anderen Gedanken aus ihrem Verstand herausbeförderten. Sie waren alles, an das sie noch denken konnte, was in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich auf die FBI-Agenten auf der anderen Seite des Tisches konzentrieren musste, nur umso schlimmer war.
Der Raum, in den diese neu eingetroffenen Bundesagenten sie gebracht hatten, war ein Frühstücksraum. In der Mitte stand ein großer, runder Tisch und in der hintersten Ecke befand sich ein Kühlschrank. Daneben stand ein Wagen mit einer Mikrowelle. Eine fleckige, aber saubere Küchentheke stand an der Rückwand, an der einige Regalbretter angebracht waren.
So ähnlich sah auch der Pausenraum der Ingenieure aus. Nur dass ihr dieser hier eher wie ein Verhörzimmer vorkam.
Überraschenderweise hatten sie gestattet, dass Zane sie begleitete. Stand er jetzt etwa auch unter Verdacht?
Sie vermutete, dass die Agenten sie mit ihrem Schweigen verunsichern wollten, in der Hoffnung, dass sie die Nerven verlieren würde. Vermutlich bauten sie darauf, dass ihre Angst immer größer wurde, bis ihre Entschlossenheit schwankte und sie ihr Geständnis nur so heraussprudelte, damit das Schweigen endlich aufhörte.
An jedem anderen Tag hätte diese
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