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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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merkte, wie Zanes Hand die ihre drückte, aber dieses Gefühl kam nicht richtig bei ihr an.
    Mit einem harten Schlucken senkte sie den Blick und erkannte den sandfarbenen Haarschopf sofort.
    Oh Gott.
    »Handelt es sich bei dem Mann auf diesem Foto um Todd Clancy, Miss Brown?« Agent Chastains Tonfall machte deutlich, dass er die Antwort auf diese Frage bereits kannte.
    Beth sagte nichts. Stattdessen strich sie mit einem Finger zärtlich über das Gesicht auf dem Foto, während Trauer und Schock über sie hinwegfegten. Ihr Herz schmerzte ebenso wie ihr Kopf. Das ergab doch keinen Sinn, nichts von alldem ergab einen Sinn. Todd würde sich eher die Arme und Beine abschneiden, als einem anderen Menschen wehzutun, insbesondere nicht Ginny und Kyle, und das hier, das würde sie umbringen.
    »Miss Brown, ist das Todd Clancy?«
    Beths Finger zitterten, als sie erneut über das Foto strich. »Das wissen Sie doch längst.«
    Er leugnete es nicht, lehnte sich zurück und sah ihr ins Gesicht.
    Zane rückte mit seinem Stuhl näher an sie heran, sodass die Plastikfüße kreischend über den Boden rutschten, und legte ihr einen Arm um die Taille, um sie so gut es ging zu umarmen. Ohne ein Wort zu sagen, beugte er sich vor und küsste sie auf die Schläfe, wobei seine Lippen zärtlich über ihre Haut strichen. Beth schloss die Augen und atmete seinen männlichen Duft ein, während sie versuchte, den Wirbel aus Ungläubigkeit und Verwirrung zu durchdringen.
    »Wie gut kennen Sie die Clancys?«, fragte der Agent, der links saß und sie mit seinen blassblauen Augen musterte, und Beth überlegte, ob er damit andeuten wollte, dass ihre Freundschaft zu Todd und Ginny zu einer Geschäftsbeziehung geworden wäre.
    »Wie ich bereits sagte, kenne ich Ginny seit einer Ewigkeit. Wir sind zusammen aufgewachsen. Sie sind meine besten Freunde«, sagte sie, während sie das Ganze noch immer nicht glauben konnte. »Warum sollte Todd so etwas tun? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Geld?«, antwortete der Agent mit dem gut gepflegten Ziegenbart. »Das ist meistens der Grund.« Aber er klang selbst nicht so, als ob er es glauben würde.
    Beth schüttelte den Kopf. »Sie hatten keine Geldsorgen. Todd ist ein begeisterter Fliegenfischer. Vor einigen Jahren hater eine leichte, zusammenklappbare Angel erfunden und irgendein Unternehmen hat ihm dafür jede Menge Geld gezahlt. Seit damals hat er noch einige andere Sachen erfunden und verkauft. Sie haben mehr Geld, als sie ausgeben können. Er arbeitet nur noch, weil er Flugzeuge liebt.« Sie machte eine Pause, starrte das Bild an und schüttelte erneut den Kopf. »Wenn er das wirklich getan hat, dann muss es einen Grund dafür geben. Einen wirklich guten Grund.«
    Chastain sah auf den Tisch hinunter, als er den Ordner zuklappte. »Haben Sie eine Ahnung, wohin er gegangen sein könnte?«
    Sie holte tief Luft und versuchte, sich zu konzentrieren. Dass Todd in die Sache verwickelt war, bedeutete auch, dass man sie genauer unter die Lupe nehmen würde. Doch sie machte sich deswegen keine Sorgen. Sie konnte nur daran denken, wie all das Ginny und Kyle erschüttern würde.
    »Haben Sie es bei ihm zu Hause probiert? Ginny wird wissen, wo er ist.«
Oh Gott, Ginny.
Ihr stiegen die Tränen in die Augen, als sie sich vorstellte, was Ginny jetzt durchmachen musste. Dieser Albtraum würde ihre ganze Familie zerstören.
    »Konnten Sie die Ehefrau und das Kind nicht finden?«, fragte Zane.
    Beth war derart in Gedanken versunken, dass es einen Moment dauerte, bis sie Zanes Frage registriert hatte. Irgendetwas war ihr offenbar entgangen.
    »Er ist zusammen mit seiner Familie verschwunden?« Zane nahm den Arm von ihrer Taille und drehte sich wieder zu den Agenten um.
    Die Stille nach seiner Frage bewirkte, dass es Beth eiskalt den Rücken herunterlief. Keiner der Agenten bestätigte Zanes Vermutung. Als sie das kurze Aufflackern von Gefühlen in Chastains Gesicht sah, wusste sie auf einmal, warum das so war.
    Oh Gott, nein.
    Das Grauen presste ihr die Luft aus der Lunge und drückte ihr die Kehle zusammen, bis sie glaubte, ersticken zu müssen. Sie erinnerte sich an das letzte Mal, als sie sie gesehen hatte. An Ginnysfröhliche blaue Augen. Als Kyles schüchternes Grinsen und seinen kleinen, zarten Körper.
    Nein, nein, nein, nein.
    »Oh Gott.« Sie öffnete ruckartig ihre Handtasche und holte das Handy heraus. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass die Agenten versuchen würden, sie daran zu hindern, jemanden anzurufen,

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