Geschmiedet im Feuer
herunter.
»Rawls und ich haben Cosky geholfen.«
Es war eine Heidenarbeit, ein Haus zu streichen. Dafür musste er einige Urlaubstage geopfert haben. Bei dieser Erkenntnis wurde ihr ganz warm. Er war ein guter Freund. Ein guter Mann.
In einer Ecke stand ein roter Benzinkanister aus Plastik. Sie trug ihn zur Werkbank, wo Zane die Bierflaschen gerade in einer Reihe auf dem Zementboden aufstellte.
»Füll die Flaschen mit Benzin. Ich fange an, sie zuzukleben.«
Während Beth Benzin in die Flaschen goss, wühlte Zane in den Schubladen herum, die unter der Werkbank angebracht waren. Schon bei der zweiten hatte er Erfolg und holte eine Rolle Klebeband heraus. Er rollte ein langes Stück ab, wickelte es um den Flaschenhals und drückte es an den Rändern fest. Sobald die Flüssigkeit darin versiegelt war, stellte er die Flasche auf die Werkbank und ging zur nächsten über.
»Ich dachte, die Tampons sollten anstelle von Lumpen benutzt werden«, meinte Beth, während sie die letzte Flasche füllte. Sie stellte den Benzinkanister ab, nahm Zane das Klebeband ab und verschloss die letzten beiden Flaschen.
»Der Farbverdünner und die Baumwolle dienen als Docht. Sobald das Glas zerbricht, sorgt der brennende Tampon dafür, dass das Benzin explodiert. Das Klebeband verhindert, dass Dämpfe entweichen oder etwas herausläuft und der Cocktail schon früher hochgeht.«
Er nahm die Drahtschere, schnitt fünfzehn Zentimeter lange Stücke ab, zog einen durchtränkten Tampon aus der Kaffeekanneund befestigte ihn auf der Flasche, indem er den Draht mehrfach um den Flaschenhals und den Tampon wickelte.
So einfach war das.
Danach trat Zane einen Schritt zurück und Beth nahm seinen Platz ein. Anstatt jedoch wieder in die Küche zu gehen, stellte er sich hinter sie, legte ihr die Arme um die Taille und drückte den Mund in die Kühle zwischen ihrem Hals und ihrem Schlüsselbein.
»Wie schlägst du dich?« Er drückte ihr einen zarten Kuss auf den Hals.
Sie erschauderte, als seine Wange über ihren Hals strich, und fand seine Bartstoppeln zwar kratzig, aber auch erotisch.
»Ich komme schon klar.« Das Schaudern wurde heftiger, als er ihre empfindliche Haut ein zweites Mal küsste.
»Wir werden deine Freunde finden.« Er legte die Arme fester um ihre Taille und sein Atem bewirkte, dass ihre erhitzte Haut sinnlich prickelte. »Wir bringen sie dir zurück.«
Er hatte ihr nicht versprochen, dass sie dann noch am Leben sein würden, aber er konnte ihr ja auch nichts versprechen, was er nicht kontrollieren konnte.
Offenbar hatte er ihre Anspannung gespürt, da er sie nun noch fester an sich drückte. »Beth …«
»Ich kann mich um die anderen Flaschen kümmern. Geh du zurück und hilf deinen Freunden«, unterbrach sie ihn.
Seufzend löste er die Arme von ihr und machte einen Schritt nach hinten. »Ich bin dann in der Küche.«
Sie hörte, wie er durch die Garage ging, die Tür öffnete und wieder schloss, und war dann von Stille umgeben. Obwohl sie daran gewöhnt war, alleine zu sein, kam ihr die Leere jetzt umso intensiver vor, da Zane nicht mehr in ihrer Nähe war. Daraufhin gingen bei ihr die Alarmglocken an. Wenn sie sich jetzt schon einsam fühlte, wenn er nicht bei ihr war, wo sie ihn gerade erst einen Tag kannte, wie viel schlimmer würde die Einsamkeit dann nach mehreren Tagen, Wochen oder sogar Monaten sein?
Das Garagentor wurde hochgezogen, als sie gerade mit dem letzten Molotowcocktail fertig war.
Marion parkte ihren Lexus, woraufhin die Küchentür geöffnet wurde und Zane auftauchte. Beth verscheuchte ihn mit einer Handbewegung und wartete auf ihre Gastgeberin.
»Oje«, sagte Marion leise, als sie die mit Benzin gefüllten Flaschen sah, und hörte auf zu strahlen. »Das hat nichts Gutes zu bedeuten.«
Aber sie half Beth dabei, einen Plastikeimer zu finden, in den sie die Flaschen stellten und mit Zeitungspapier umwickelten.
Nachdem sie in die Küche zurückgekehrt waren, lauschte Beth den Männern, die über Zugangspunkte, Rückzugspositionen und andere taktische Strategien sprachen, die sie nicht verstand. Auf dem Tisch lag ein ganzes Arsenal aus Gewehren und Schrotflinten sowie einigen Handfeuerwaffen in der Mitte. Die vier Männer saßen am Tisch, nahmen Waffen auseinander oder setzten sie wieder zusammen.
Zane drehte sich auf seinem Stuhl um und sah Beth ins Gesicht, als sie hinter ihrer Gastgeberin durch die Küche ging.
»Mom.« Cosky sah auf. »Du musst mit Beth zu einer Freundin gehen. Am besten
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