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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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klang so, als würde er die Zähne aufeinanderbeißen. »Was zum Henker macht sie denn da?«
    Mac schüttelte den Kopf.
Was
sie da tat, war ziemlich offensichtlich. Die Frage war vielmehr,
warum
sie das tat.
    Man gab keinem Zivilisten eine Waffe und schickte ihn in den Kampf. Er hatte Chastains Frau die Waffe nur gegeben, weil sie daran ausgebildet worden war und damit umgehen konnte.
    Natürlich war er davon ausgegangen, dass sie nicht völlig durchgedreht war. Ginny beugte sich herunter und lauschte, als Amy ihr etwas ins Ohr flüsterte. Dann richteten sich die beiden auf und kamen gleichzeitig hinter der Kühlschranktür hervor.
    »Sag doch den Jungs schon mal, dass wir gleich essen können. Ich mache hier alles fertig«, schlug Amy in beiläufigem Tonfall vor.
    »Mach ich.« Ginny stellte den Ketchup auf die Arbeitsplatte und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Als Mac sah, wie ihre schmalen Finger zitterten, schüttelte er entsetzt den Kopf.
    »Sorg dafür, dass sich Brendan die Hände wäscht.« Amy schloss die Kühlschranktür und stellte sich ans Spülbecken.
    »Macht ja nicht wieder gegrillten Käse«, rief die Stimme aus dem Esszimmer. »Es ist mir scheißegal, ob das das Einzige ist, das eure verwöhnten Bälger essen. Macht zur Abwechslung mal Essen für Erwachsene.«
    Clancys Frau ging so dicht an Mac vorbei durch den Flur, dass es ihm problemlos möglich gewesen wäre, sie am Ellenbogen zu packen und in Sicherheit zu bringen. Dann hätten sie wenigstens eine dieser Närrinnen gerettet. Aber sie würden die Kinder verlieren.
    Sie huschte an ihm vorbei und warf ihm aus dem Augenwinkel einen Blick zu. Eine Minute verstrich. Amy hantierte am Herd herum. Schraubte Gläser auf. Nahm ein Messer in die Hand. Eine weitere Minute verging.
    »Wo zum Teufel bleibt Joey? Und was ist mit Gustav?«, schrie der Entführer auf einmal mit angespannter Stimme. »Es kann doch nicht so lange dauern, Chino aus dem Wagen zu hieven.«
    Amy legte das Messer hin und drehte sich um. »Ich kann ja mal nachsehen.«
    »Du bleibst, wo du bist.«
    Sie zuckte mit den Achseln, bückte sich und zog die unterste Schublade auf.
    »Was zum Henker treibst du da?«, knurrte der Mann.
    Als sie sich wieder aufrichtete, hatte sie eine gusseiserne Pfanne in der Hand. Sie zog eine Augenbraue hoch.
    »Essen kochen«, antwortete sie in ruhigem Tonfall, »wie du es mir aufgetragen hast.«
    »Geh wieder ins Schlafzimmer. Du kannst dich weiter ums Essen kümmern, wenn ich in der Garage nach dem Rechten gesehen habe.«
    Ein statisches Rauschen hallte durch den Flur und dann sprach der Mann erneut mit ruhiger, geschäftsmäßiger Stimme. »Ich schicke die zweite Schlampe nach hinten. Ich muss mal in der Garage nachsehen. Gustav und Joey brauchen einfach viel zu lange. Verstanden?«
    Erneutes Rauschen, dann antwortete eine metallisch klingende Stimme: »Verstanden.«
    Ihnen lief die Zeit davon. Wenn sie jetzt angriffen, gäbe es sofort Tote. Der Entführer hatte Verdacht geschöpft und behielt vermutlich die Waschküche im Blick. Um auf ihn zu schießen, mussten sie zumindest so lange ihre Deckung aufgeben, bis sie das Ziel im Visier hatten. Eine MP5 enthielt viel Munition. Sie wären innerhalb von Sekunden durchlöchert.
    Es war nicht genug Platz, damit Cosky an ihm vorbeischlüpfen und ihm Deckung geben konnte. Amy Chastain hatte keine Waffe mehr. Sie konnten ihr eine zuwerfen, aber das würde der Entführer mitbekommen. Außerdem würde sie nicht lange genug über die Arbeitsplatte sehen können, um auf ihn zu schießen.
    Scheiße. Wenn sie jetzt losstürmten, wären sie in dem Moment erledigt, in dem sie die schützende Wand der Waschküche verließen. Sie brauchten eine Ablenkung. Er sah auf die Flasche hinab, die er unter den Arm geschoben hatte. Es war sinnlos,den Molotowcocktail zu werfen, solange er das Ziel nicht sehen konnte.
    Er sah zu Chastains Frau hinüber und wartete darauf, dass sie der Aufforderung nachkam und in Richtung Schlafzimmer ging. Dieses Mal würde er sie sich schnappen, wenn sie an ihm vorbeikam.
    Doch anstatt loszugehen, nahm sie die Pfanne in die linke Hand und legte die Finger der rechten ebenfalls an den Griff. Sofort wusste Mac, was sie vorhatte. Er passte sich an ihre Bewegungen an, sodass er genau dann, als sie nach hinten ausholte und die Pfanne wie eine Frisbeescheibe durch die Luft fliegen ließ, hervorkam und sich gerade lange genug zeigte, um zielen zu können.
    »Was zum …« Der Entführer starrte nur

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