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Geschöpfe der Nacht

Geschöpfe der Nacht

Titel: Geschöpfe der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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menschliche Zivilisation waren besonders beunruhigend, wenn man die Boshaftigkeit dieser Tiere und ihre offensichtlich angeborene Feindseligkeit in Betracht zog.
    Angelas Vorhersage des Verderbens war vielleicht nicht so weit hergeholt, mochte eventuell sogar nicht so pessimistisch sein, wie meine Einschätzung der Lage es sein würde, sobald ich – falls überhaupt jemals – sämtliche Fakten kannte. Auf jeden Fall hatte das Verderben Angela am eigenen Leibe ereilt.
    Ich ging intuitiv davon aus, daß die Affen nicht die ganze Geschichte waren. Sie waren nur ein Kapitel eines epischen Werks. Weitere erstaunliche Tatsachen warteten darauf, aufgedeckt zu werden.
    Verglichen mit dem Projekt in Fort Wyvern mochte die berühmte Büchse der Pandora, aus der all das Böse freigesetzt worden war, das die Menschheit heimsuchte – Kriege, Seuchen, Krankheiten, Hungersnöte, Überschwemmungen – vielleicht nur eine Sammlung kleiner Ärgernisse enthalten haben.
    In meiner Eile, zum Jachthafen zu kommen, radelte ich viel zu schnell, als daß Orson mit mir Schritt halten konnte. Er lief mit flatternden Ohren und lautem Hecheln so schnell, wie er konnte, fiel aber ständig zurück.
    In Wirklichkeit legte ich mich nicht dermaßen in die Pedale, weil ich schnell zum Jachthafen kommen wollte, sondern weil ich unterbewußt die Flutwelle des Entsetzens, die auf uns zurollte, hinter mir lassen wollte. Aber es gab kein Entrinnen vor ihr, und ganz gleich, wie verbissen ich strampelte, ich konnte lediglich meinen Hund abhängen.
    Mir fielen Dads letzte Worte ein, und ich hörte auf, in die Pedale zu treten, und rollte langsam dahin, bis Orson ohne heldenhafte Anstrengungen mithalten konnte.
    Laß nie einen Freund zurück. Freunde sind alles, was wir haben, um durch dieses Leben zu kommen – und sie sind das einzige von dieser Welt, das wir in der nächsten vielleicht wiedersehen werden.
    Außerdem liegt die beste Möglichkeit, mit einer steigenden Flut von Problemen fertig zu werden, darin, die Welle im idealen Augenblick abzupassen und auf ihr zu reiten, sich von ihr mitten in den Dom tragen zu lassen, geradewegs hinein in den grünen Tunnel, lachend und jubelnd die ganze Zeit über auf dem Brett zu stehen und keine Furcht zu zeigen. Das ist nicht nur cool: Es ist allererste Sahne.

22
    Mit einem sanften, ja gar zärtlichen Geräusch, wie dem von Haut an Haut in einem Hochzeitsbett, schlüpften schwache Wellen durch die Verpfählung und klatschten gegen die Kaimauer. Die feuchte Luft enthielt eine schwache und angenehm aromatische Melange aus Salzwasser, frischem Seetang, Holzschutzmittel, rostendem Eisen und anderen Bestandteilen, die ich nicht genau bezeichnen konnte.
    Der Jachthafen, der sich in der geschützten nordöstlichen Ecke der Bucht befindet, bietet Anlegestellen für nicht einmal dreihundert Schiffe, von denen wiederum lediglich sechs ihren Besitzern als ständiger Wohnsitz dienen. Obwohl das gesellschaftliche Leben in Moonlight Bay sich nicht gerade um Boote dreht, besteht für freiwerdende Plätze eine lange Warteliste.
    Ich schob das Fahrrad zum westlichen Ende des Hauptpiers, der parallel zum Ufer verläuft. Die Reifen zischten und rumpelten leise auf den taufeuchten, unebenen Planken. Nur ein Schiff im Jachthafen war zu dieser Stunde noch beleuchtet. Andocklampen zeigten mir, wenn auch nur schwach, den Weg durch den Nebel.
    Da die Fischfangflotte weiter draußen an der nördlichen Landspitze der Bucht festmacht, ist der verhältnismäßig geschützte Jachthafen für Vergnügungsboote reserviert. Hier findet man Einmaster und Zweimaster und Heckmaster der unterschiedlichsten Größe, wenn auch mehr bescheidene als beeindruckende Schiffe, und Motorjachten einer noch erschwinglichen Größen- und Preiskategorie, ein paar Boston Whaler und sogar zwei Hausboote. Die größte Segeljacht – in der Tat sogar das größte Schiff –, das zur Zeit hier liegt, ist die Sunset Dancer, ein Windship-Kutter von annähernd zwanzig Metern Länge. Von den Motorjachten ist die Nostromo die größte, ein Bluewater-Küstenkreuzer von siebzehn Metern, und genau dieses Boot war mein Ziel.
    Am westlichen Ende des Piers bog ich um neunzig Grad auf einen Nebenpier ab, der auf beiden Seiten Anlegestellen bot. Die Nostromo hatte den letzten Liegeplatz rechts.
    Ich war mit der Nacht vertraut.
    Das war der Kode, den Sasha benutzt hatte, um den Mann zu bezeichnen, der auf der Suche nach mir in den Sender gekommen war, der nicht wollte, daß sein

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