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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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mitzunehmen. Allerdings hatte er ihr auch gar keine Möglichkeit gelassen, als so zu reagieren.
    Der Kaffee war mittlerweile kalt, und während Marc ihn trank, hörte er ein leises Schluchzen von Victoria.
    Er hockte sich neben sie. “Was ist los? Hast du Schmerzen?” Als sie nicht antwortete, legte er einen Finger unter ihr Kinn, damit er sie ansehen konnte.
    “Bist du krank? Tut dein Arm weh? Oder bist du nur verlegen, weil ich dich nackt gesehen habe?”
    Er sah, dass Tränen in ihren Augen standen. “Rede mit mir”, forderte er sie ein wenig grob auf.
    “Lass mich in Ruhe.” Sie wandte den Kopf ab, doch als er sie zwang, ihn anzusehen, blitzten ihre Augen wütend. “Ich habe den Kamm zerbrochen. Okay? Ich habe diesen verdammten Kamm zerbrochen.”
    Marc sah sie an, als habe sie den Verstand verloren. “Du weinst, weil du diesen verdammten Kamm zerbrochen hast? Du lieber Himmel, wenn es das Schlimmste ist, was heute passierte, dann war es ein großartiger Tag.”
    Er stand auf, ging in den hinteren Teil der Höhle und holte das Funkgerät hervor. Wenn sie wegen einer so lächerlichen Kleinigkeit die Nerven verlor, dann waren sie wirklich in Schwierigkeiten.
    Sie strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht und sah über ihre Schulter hinweg zu ihm. “Was … was tust du da?”
    “Ich rufe Angelo. Er kann kommen und dich holen.” Marc stellte den Code ein. Diese verflixte Frau.
    “Nein!” Tory sprang auf. “Nein, tu das nicht. Du brauchst mich, um Alex zu finden. Das hast du selbst gesagt.”
    “Lady, ich muss den Verstand verloren haben, als ich dachte, du könntest mir helfen. Sieh dich doch an. Du brichst ja jetzt schon zusammen, und wir haben noch nicht einmal angefangen.”
    “Das verstehst du nicht.” Sie biss sich auf die Lippen. “Ich kann mich nicht kämmen.” Sie ließ den Kopf sinken, und ihr Haar fiel ihr über das Gesicht.
    Er kannte sie zwar erst einen Tag, aber in dieser Zeit hatte er sich ein Bild von ihr gemacht. Sie war eine lausige Lügnerin, das gefiel ihm. Und sie war auch verdammt sexy, ohne es zu wissen, das gefiel ihm gar nicht. Er kannte sie vielleicht noch nicht sehr gut, aber er wusste, dass sie besessen war von dem Wunsch, ordentlich auszusehen.
    Marc erinnerte sich an das ordentliche dunkelblaue Jackenkleid, das sie bei ihrem ersten Besuch bei ihm getragen hatte. Jetzt sah er sie plötzlich in einem ganz anderen Licht. Ihre Füße waren voller Sand, das T-Shirt, das sie angezogen hatte, war zerknittert, und ihr Haar war völlig zerzaust.
    “Komm her”, sagte er sanft.

3. KAPITEL
    M arc legte Tory eine Hand auf die Schulter, drückte sie auf die Decke und setzte sich hinter sie. “Gib mir den Kamm.”
    “Ich will nicht, dass du mich anrührst, danke.”
    “Und ich will nicht die ganze Nacht wach bleiben müssen, weil du dir um dein verfilztes Haar Sorgen machst! Gib mir den Kamm!”
    Sie reichte ihm den zerbrochenen Kamm. Marc nahm das Handtuch und rubbelte damit ihr Haar trocken, dann griff er nach dem Kamm. Ihr Haar fiel bis auf die Decke, auf der sie saßen. Vorsichtig fuhr er mit dem Kamm hindurch.
    “Meine Großmutter hat das auch immer getan”, murmelte sie.
    “Erzähle mir von ihr”, forderte er sie auf.
    “Mein Vater war Stuntman, und das gefiel meiner Großmutter gar nicht. Sie fand, dass meine Mutter besser einen Arzt geheiratet hätte. Seine Arbeit war sehr gefährlich. Meine Mutter begleitete ihn immer, wenn er irgendwo zu tun hatte. Ihr gefiel das viele Reisen. Sie ließen uns immer bei der Großmutter, wenn sie wegfuhren. Und als wir dann sechs Jahre alt waren, kamen sie nicht zurück. Sie starben bei einem Flugzeugabsturz in Spanien. Meine Großmutter behielt mich, Alex schickte sie in ein Waisenhaus.”
    Tory zog die Schultern hoch. “Wir wollten das nicht. Er kam von einem Heim ins andere, aber er konnte nie adoptiert werden – Großmutter erlaubte das nicht. Mich hat sie adoptiert, aber Alex wollte sie nicht.”
    Das erklärte die verschiedenen Familiennamen. Und es erklärte, warum Lynx seine Zwillingsschwester nie hatte erwähnen müssen. Die Großmutter war sicher ein Biest gewesen. Marc fühlte Mitleid mit Tory, und er ärgerte sich darüber. Für Gefühle hatte er bei einem solchen Einsatz keine Verwendung. Sein Verstand musste scharf arbeiten, sonst würden sie am Ende alle dran glauben müssen.
    “Wir konnten miteinander in Verbindung bleiben durch unsere telepathischen Gedanken, aber wir haben uns acht Jahre nicht gesehen. Das war

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