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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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glaubte ich, seine Gedanken zu hören. Aber vielleicht waren es auch meine eigenen.
    Bitte, sei wirklich.
    Ohne weiteres Zögern ergriff ich eben diese Hand und küsste die Handfläche, sah zu, wie sie unter meinen Tränen feucht wurde. Ein ersticktes Schluchzen löste sich aus seiner Kehle, und dann umfasste er meine Taille und drückte mich so fest an sich, dass ich aufkeuchte. Endlich, endlich , war ich wieder da, sicher im Schutz seiner Arme, geborgen an seinem Körper.
    »Ich dachte, du wärst tot.« Seine Stimme versagte.
    Für einen Moment schloss ich die Augen, dankbar dafür, noch am Leben zu sein.
    »Ich habe meine Mom gesehen«, flüsterte ich. »Vielleicht war ich tot.«
    Seine Brust erbebte unter einem kurzen, feuchten Glucksen. »Wie hat sie ausgesehen?«
    »Sie hat ausgesehen wie meine Mom«, entgegnete ich lächelnd. »Du weißt schon, kurzes Haar, große Augen. Klein.« Es war beinahe die gleiche nüchterne Beschreibung wie die, die er mir einst auf die gleiche Frage geliefert hatte. »Ich dachte, du wärst zu dem Treffen gegangen.«
    Der Atem pfiff durch seine Zähne. »Bin ich«, sagte er. Noch immer klang seine Stimme zittrig. »Aber du warst nicht dort. Auf dem Rückweg bin ich Sean begegnet, und der sagte, er hätte dich im Lazarett gesehen.«
    Plötzlich fühlte ich mich unendlich schläfrig. »Ich glaube, mein Handgelenk ist gebrochen.«
    Sofort stieß er mich so abrupt zurück, dass er mir beinahe ein Schleudertrauma verpasst hätte, nur um dann meinen Arm behutsam zu umfassen. Sean kauerte sich zu uns.
    »Wir haben das Versteckspiel schon vor einer Stunde beendet«, verkündete er. »Das ist dir vielleicht entgangen.«
    Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen.
    Nun grinste er verhalten. »Ich bin froh, dass du noch am Leben bist.«
    »Ich auch.«
    »Hol den Sani.« Auf Chase’ Anordnung hin erhob sich Sean und huschte davon.
    »Was ist passiert?«, krächzte ich.
    Chase hatte angefangen, mich von Kopf bis Fuß zu untersuchen. Er tastete meine Arme ab, zwang mich, mich zurückzulehnen, schob meine Hosenbeine hoch und zuckte zusammen, als er die Blutergüsse an meinen Schienbeinen sah. Dann änderte er seine Position, um meinen Rücken abzutasten. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte mich die Gewissenhaftigkeit, die sich in seinem Gesicht spiegelte, zum Lachen bringen können.
    »Bomben«, murmelte er. »Langsam komme ich mir hier unerwünscht vor.«
    Einmal war genug, aber Chase war auch während des Krieges hier gewesen, damals, als die Insurgenten die Stadt dem Erdboden gleichgemacht hatten.
    Truck kniete sich zu uns und wischte sich die Stirn mit dem Handrücken ab. »Jemand hat uns verraten. Sie haben uns von oben bombardiert, sodass die Decke in der Nähe der Kehrschleife eingestürzt ist. Vierzig Opfer, vielleicht mehr. Mags war auch dort.«
    Sein ehemals so sorgloses Gesicht war nun zutiefst bekümmert. Die Zahl war erschütternd und irgendwie auch irreal. So viele Leute tot in so kurzer Zeit. Und Mags, ihre Anführerin, ausgelöscht wie Wallace.
    »Wir müssen hier weg«, forderte ich, als mir plötzlich die immer noch lauernde Gefahr bewusst wurde.
    Ein erbitterter Zug schlich sich in Chase’ Miene. »Wir sitzen fest. Es gibt einen Ausgang bei der Baracke, der in die Nähe des Sees führt. Kundschafter versuchen gerade, ihn freizulegen.«
    Kein Ausweg. Ich schauderte.
    »Aber was ist mit den anderen?«, fragte ich. »Ich saß unter einem Tisch fest. Wer weiß, wie viele andere auch überlebt haben!«
    »Wir finden sie schon«, beruhigte mich Truck pflichtbewusst. »Die FBR -Leute werden so oder so nicht runterkommen, solange die Gefahr besteht, dass die Decke einstürzt.«
    Als Reaktion auf seine Worte blickte ich auf und sah Staub herabrieseln wie Schnee. Uns blieb nicht mehr viel Zeit.
    Einen Moment später tauchte der ziemlich erschüttert aussehende Sanitäter mit einem blauen Leinenbeutel des FBR über der Schulter auf.
    »Dachte, du wärst platt«, verkündete er, ehe er meinen Hinterkopf abtastete. Ein Zischen entfleuchte meinen Lippen, als neuerlicher sengender Schmerz hinter meiner Stirn von einer Seite zur anderen schoss.
    »Haltet die Wunde sauber«, wies er uns an. »Zeig mir mal dein Handgelenk.«
    Ich hielt es hoch, und Chase knirschte mit den Zähnen.
    »Seht euch das an!«, brüllte der Sanitäter und blickte über meine Schulter hinweg. In dem Moment, in dem ich den Kopf drehte, packte er meine Hand und riss sie brutal zu sich.
    Es krachte, als sich die Knochen in

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