Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
Vom Netzwerk:
Er glaubt, es wäre eine FBR -Uniform gewesen.«
    »Wirklich«, entgegnete Sean ausdruckslos.
    Ohne ein weiteres Wort gingen wir weiter und liefen forschen Schritts fünf Blocks lang den Bürgersteig hinauf, bis wir sicher waren, dass die Straßen frei waren. Und dann rannten wir noch fünf Blocks weiter. Als in der Nähe eine Sirene heulte, suchten wir Zuflucht unter dem Vordach eines verlassenen Bekleidungsgeschäfts. Sean versetzte der verbarrikadierten Tür einen Tritt, aber die rührte sich nicht. Chase rief ihn zurück und spaltete das Holz mit einem harten Tritt gleich oberhalb der Klinke. Beim zweiten Versuch schwang die Tür nach innen auf und wir huschten hinein.

K APITEL
    6
    Wir standen stocksteif im Dunkeln und wagten kaum zu atmen. Als die Sirene in der Ferne verklang, entspannten wir uns ein wenig, gerade genug, um wieder zu Atem zu kommen. Sarah wimmerte und entriss Sean ihre gefesselten Hände. Hilfesuchend sah er mich an, in der Hoffnung, dass ich die Dinge wieder ins Lot bringen konnte.
    »Niemand von uns wird dir wehtun«, sagte ich, doch sie hielt nur weiter die Hände vor den aufgetriebenen Bauch und weinte, und ihr furchtsamer Blick wanderte von einem zum anderen. Cara seufzte dramatisch; etwas schmeckte ihr ganz offensichtlich nicht an diesem Mädchen. Mir fiel ein, dass der Soldat Sarah nach einem flüchtigen Blick als Hure bezeichnet hatte, und ich fragte mich, ob sie wirklich eine Prostituierte war.
    »Schon gut«, schmeichelte ich. »Wir haben es geschafft.« Aber wie ruhig auch meine Stimme klingen mochte, mein Blut brodelte, als hätte mich gerade der Blitz getroffen. Über die Schulter wechselte ich einen Blick mit Chase, einen Moment, bevor er das Wetter ausschloss; in seinen Augen schimmerte eine Mischung aus Verwunderung und Unbehagen.
    »Wir haben es geschafft«, wiederholte ich. Aber wir waren noch lange nicht in Sicherheit.
    An der Tür ertönte ein Pochen, und Chase lugte durch eine Ritze hinaus, eine Hand über der Waffe an seinem Gürtel. Mir stockte der Atem, als er zur Seite trat, um einen kleineren Mann mit Mütze und zerlumpten Kleidern einzulassen.
    »Na, habt ihr gedacht, sie hätten euch erwischt?« Riggins grinste mich an und wrang seine Mütze aus. Wasser strömte von den Ärmeln seines Hemds. Ein angehaltener Atemzug löste sich aus meiner Kehle.
    »Ich habe dich auf der anderen Straßenseite gesehen«, behauptete Sean. Ich war nicht sicher, ob das die Wahrheit war, aber ich sagte nichts dazu. Ich selbst hatte jedenfalls vollkommen vergessen, dass Riggins uns folgte, aber hätte ich es nicht vergessen, hätte ich mich in Anbetracht unseres Verhältnisses auch nicht sicherer gefühlt.
    »Ich wusste, dass der Schütze noch hier ist«, verkündete Riggins.
    »So? Wie das?«, erkundigte sich Cara.
    Er legte den Zeigefinger in die Mitte seiner Stirn. »Nenn es meinen sechsten Sinn.« Als Cara die Augen verdrehte, wandte er sich an mich. »Für einen Anfänger bist du nicht leicht im Auge zu behalten. Jennings habe ich die ganze Zeit gesehen, aber kaum habe ich einmal geblinzelt, warst du verschwunden.« Das war ein Rüffel, aber es war mir egal.
    »Sie wurden getrennt «, ging Cara dazwischen.
    Riggins Brauen wölbten sich. »Direkt vor dem Angriff des Heckenschützen. So ein Pech.«
    »Was hast du für ein Problem?« Ich war seine Anschuldigungen so leid.
    »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt«, rief Sean.
    »Zwei Minuten«, kommandierte Chase gestreng. »Dann gehen wir.« Er verschwand im Schatten, um den hinteren Bereich des Ladens zu untersuchen.
    Ich sah mich zum ersten Mal um, als Cara rasch berichtete, was uns die Soldaten über den Heckenschützen erzählt hatten. Der Raum war beinahe vollständig leer und erfüllt von beißendem Schimmelgeruch. Die Metallregale, in denen einst farbenfrohe, zusammengefaltete Kleidungsstücke gelegen hatten, enthielten nur noch schimmernde Spinnweben, die sich von einer Wand bis zur anderen erstreckten. Zwar gab es Hinweise auf frühere Einbrüche, doch nun war seit mindestens einem Jahr niemand mehr hinter dieser verschlossenen Tür gewesen.
    »Ich wette, es stimmt«, hörte ich Riggins sagen. »Sich zu verpflichten ist eine perfekte Tarnung. So kann man die ganze Infrastruktur von innen heraus zerstören, und niemand wird es je erfahren.« Ich war überzeugt, dass er bei den letzten Worten die Stimme erhoben hatte, damit auch ich sie hören konnte.
    Der Wind trieb erneut Hagel herbei, der an die Fassade des Hauses prasselte. Als

Weitere Kostenlose Bücher