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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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Gesicht.
    »Himmel, Dermot, wir müssen uns beeilen, wenn wir den Flug nach Dublin noch rechtzeitig erreichen wollen.«
    Er küsste sie flüchtig auf die Wange. »Keine Sorge. Alles im grünen Bereich. Bist du sicher, dass sie die Pillen geschluckt hat?«
    »Absolut sicher. Sie fangen in einer halben Stunde an zu wirken, aber es wird noch eine ganze Weile dauern, ehe irgendjemand merkt, dass da was nicht stimmt. Diese Patientin hatte ohnehin ernste Herzprobleme.«
    »Ausgezeichnet. Du hast exzellente Arbeit geleistet. Schade, dass es so enden muss.«
    »Was redest du da?«, fragte Mary verwundert.
    Seine rechte Hand glitt aus der Tasche seiner Matrosenjacke und hielt einen 38er Colt mit Schalldämpfer. Blitzschnell rammte er ihr den Lauf in die Seite, drückte zweimal ab und gab ihr mit der linken Hand einen kräftigen Stoß, sodass sie rückwärts über das Brückengeländer in den Kanal stürzte.
    Dann ging er zum Ende der Gasse, wo die Scheinwerfer eines Mercedes aufleuchteten. Er ließ sich auf den Beifahrersitz fallen, und Igor Levin fragte: »Das war’s dann?«
    »Mission erfüllt.«
    »Ihre Tasche liegt auf dem Rücksitz. Ich fahre Sie zum Flughafen.«
    »Nächster Halt: Ibiza.« Bester Laune zündete sich Fitzgerald eine Zigarette an. »Ich kann es kaum erwarten, ins warme Meer zu steigen.«
    Im Rosedene seufzte Hannah leise und hörte auf zu atmen. Der Alarm schrillte, ein jaulendes, hässliches Geräusch. Eine junge Schwesternschülerin war in der Nähe und eilte als Erste in Hannahs Zimmer, gefolgt von Maggie Duncan, dann Bellamy. Binnen Sekunden arbeitete das gesamte Notfallteam auf Hochtouren, doch alle Mühe war vergebens. Schweigend stellten sie die Geräte ab. Maggie weinte, Bellamys Gesicht war eine steinerne Maske.
    »Todeszeitpunkt, siebzehn Uhr fünfundvierzig. Ist das korrekt, Oberschwester?«
    »Jawohl, Professor.«
    »Seltsam, welche Wege das Leben manchmal nimmt«, sagte er. »Hannah wurde von so vielen Menschen geliebt, und am Ende war niemand bei ihr.« Er schüttelte den Kopf. »Ich muss jetzt einige Telefonate führen. Ach, wie ich das hasse.«
    »Vergessen Sie Dillon nicht.«
    »Wie könnte ich.«
    Die Gulfstream hatte auf Grund starken Gegenwinds eine Stunde Verspätung. Das Flugzeug schwebte gerade auf die Lichtsignale von Farley Field zu und setzte zur Landung an, als Ferguson den Anruf erhielt. Er lauschte mit todernstem Gesicht.
    »Das tut mir unendlich leid. Haben Sie mit allen gesprochen?«
    »Ja.«
    »Wie schrecklich für ihren Vater und ihren Großvater. Und Dillon, wie hat er reagiert?«
    »Ich glaube nicht, dass er es richtig begriffen hat. Er saß gerade mit Roper und den anderen im Dark Man. Mitten im Gespräch hat er Roper das Telefon in die Hand gedrückt und ist aus der Bar gestürzt. Roper sagte, dass er und die Salters ihm nachfahren würden. Wahrscheinlich hat er sich direkt auf den Weg ins Rosedene gemacht.«
    »Sie wissen, dass Hannahs Religionszugehörigkeit problematisch ist. Ich bin mir nicht sicher, ob die Familie einer Autopsie zustimmen wird. Finden Sie das bitte heraus, ja? Vielen Dank einstweilen, Doktor. Wir hören noch voneinander.«
    Ferguson saß mit versteinertem Gesicht da und wartete, bis die Gulfstream zu ihrer Parkposition gerollt war, dann überbrachte er Blake die schlechte Nachricht.
    Blake war schockiert. »Das ist ja furchtbar.« Und er stellte die unvermeidliche Frage: »Haben Sie eine Autopsie angesprochen?«
    »Ob diese durchgeführt wird, ist nicht sicher. Generell sind die Ärzte dazu nicht befugt. Im Judentum gilt der Körper als heilig, und der Leichnam muss binnen vierundzwanzig Stunden beerdigt werden. Wenn man allerdings so argumentiert, dass eine Autopsie beispielsweise ein anderes Leben retten könnte, indem sie dazu beiträgt, einen Mörder zu entlarven und ihn an weiteren Morden zu hindern, dann gibt es Ausnahmen. Aber um das zu entscheiden, braucht man einen erfahrenen Rabbi.«
    »Hört sich kompliziert an.«
    »Zumal Hannah für mich unter dem Geheimhaltungsgesetz gearbeitet hat.«
    Sie verließen das Flugzeug und sahen auf dem Weg zu dem kleinen Terminal Fergusons Daimler vorfahren, mit Dillon am Steuer. Er stieg aus, lehnte sich an die Fahrertür und zündete sich eine Marlboro an. Sein Gesicht war eine ausdruckslose Maske.
    »Blake – Charles. Guter Flug? Dachte, ich komme selbst.«
    »Es tut mir unendlich leid für Sie, Sean«, sagte Ferguson.
    »Sie werden sich gleich selbst leid tun, wenn Sie meine Neuigkeiten gehört

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