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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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bei ihm fragen, warum er sein bisheriges Leben fortführt.«
    Er schenkte Greta ein Glas Champagner ein, während sie über die beiden Männer nachdachte. »Eine Manie?«, fragte sie. »Der Zwang, ständig der Gefahr ins Auge blicken zu müssen?«
    »Damit könntest du nicht so unrecht haben.«
    »Wenn du ihn in dieser Hinsicht mit Dillon vergleichst, muss er verrückt sein. Als ich im Irak mit Dillon zu tun hatte, schien er die Sache in vollen Zügen zu genießen.«
    Igor Levin streckte sich und sagte: »Die Antwort ist ganz einfach. Das Leben kann so langweilig sein.« Er stellte seine Rückenlehne wieder senkrecht. »Wenn Sie damit fertig sind, über mich zu fabulieren, hätte ich auch gern ein Glas von diesem köstlichen Blubberwasser.«
    »Ah, Sie haben schon ausgeschlafen?«, meinte Ashimov. »Aber vor dem Champagner gibt es noch etwas Wichtigeres. Ich werde Sie brauchen, Igor, und deshalb müssen Sie gut gewappnet sein. Als Billy Salter in Drumore auf mich schoss, hat mir ein persönliches Geschenk von Belov das Leben gerettet, eine kugelsichere Weste aus einem neuartigen Nylon-Titan-Gewebe. Hält einem sogar 45er Geschosse vom Leib. Und passt unter jedes Hemd.« Er zog ein flaches Paket aus seinem Aktenkoffer. »Ein kleines Präsent für Sie.«
    Levin legte die Weste auf den Nebensitz. »Ausgesprochen liebenswürdig von Ihnen, alter Junge, aber ich würde mich trotzdem über ein Glas Champagner freuen.«
    Er sprach in tadellosem Schulenglisch.
    Greta schenkte ihm ein Glas ein. »Man wird Sie im Reform Club lieben.«
    »Das will ich verdammt noch mal auch hoffen.« Er nahm einen Schluck Champagner. »Ich muss sagen, dieser Dillon hört sich an wie der Zwillingsbruder, den ich nie hatte. Ich kann es kaum erwarten, ihn kennenzulernen.«
    »Dieser Augenblick wird nicht lange auf sich warten lassen, fürchte ich«, gab Ashimov zurück. »Nach einem kurzen Aufenthalt in Drumore fliegen wir direkt nach London, wo Sie Ihre neue Tätigkeit aufnehmen werden.«
    »Wo man mich mit verhaltener Begeisterung empfangen wird.«
    »Nicht, wenn der Botschafter Ihr von Putin unterzeichnetes Empfehlungsschreiben liest.«
    »Ausgezeichnet. Das werde ich brauchen, nicht wahr?«
    Er sprach immer noch mit diesem englischen Oberklasse-Akzent. Ashimov öffnete abermals seinen Koffer, nahm eine Akte heraus und reichte sie Levin.
    »Darin finden Sie alles, was Sie über Dillon, Ferguson, Roper und die Salters wissen müssen. Diese Männer sind üble Zeitgenossen, mein Freund. Ganz üble Gesellen.«
    Levin klappte die Akte auf, die sich ganz zufällig bei einer Kurzbiographie von Hannah Bernstein öffnete. Rasch überflog er die Zeilen. »Was für ein Prachtweib. Und ein unglaublicher Lebenslauf.«
    »Verlieben Sie sich besser nicht in sie. Sie ist die Erste, die gehen muss.«
    »Ein nettes jüdisches Mädchen, und Sie vergessen – mein Vater war Jude.«
    »Ihre Mutter war Christin«, stellte Ashimov fest. »Und als Jude wird man nur geboren, wenn die leibliche Mutter Jüdin ist.«
    »Ach, das ist eine akademische Streitfrage. All diese wunderbaren Gene. Die verlieren nie ihre Kraft. Wenn ich religiös wäre, würde ich sie als Gnade Gottes betrachten. Und persönlich bin ich sehr stolz darauf.«
    »Schön für Sie. Aber jetzt lesen Sie bitte die Akte durch, damit Sie wissen, was Sie erwartet. Über den IRA-Part der Angelegenheit informiere ich Sie später.«
    »Einverstanden.«
    Levin verschanzte sich hinter der Akte, Ashimov schenkte Greta noch ein Glas Champagner ein und rief von seinem Satellitentelefon aus Liam Bell an. Er erreichte ihn in Drumore Place.
    »Ich bin’s«, meldete er sich. »Wie geht es Ihnen?«
    »Ausgezeichnet. Wir sind bereits im Haus und haben unsere Vorkehrungen getroffen. Von Seiten der Dorfbewohner gab es keine Probleme. Das Leben verläuft hier, sagen wir, wieder in gewohnten Bahnen. Und wie sieht es bei Ihnen aus?«
    »Nun, ich habe eine Zielvorgabe für Sie, zu erfüllen in den kommenden Wochen.«
    »Und die wäre?«
    »Sean Dillon, Ferguson und seine Mannen.«
    »Heiliger Herr im Himmel! Das ist kein Zuckerschlecken.«
    »Die Details besprechen wir, wenn ich vor Ort bin. Auf alle Fälle brauche ich jemanden von Ihrem Clan. Einen Auftragskiller, der den Job erledigt – keine Fragen, keine Diskussionen, keine Sentimentalitäten.«
    »Demnach suchen Sie einen grundehrlichen, skrupellosen Bastard.«
    »Nein, das sind Sie«, erklärte Ashimov. »Was ich suche, ist eine annehmbare Kopie. Ich weiß, dass der

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