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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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in diesem Pub, dass er die von Präsident Putin unterzeichnete Verfügung besser nicht verlieren sollte, war ihm im Gedächtnis haften geblieben. Also nahm er das Schreiben zur Hand und ließ es durch den Kopierer laufen. Er fertigte drei Kopien an, hinterlegte zwei davon im Safe des Büros, steckte die dritte in einen Umschlag und verstaute diesen in seinem Aktenkoffer. Das Original steckte er wieder in die Innentasche seines Jacketts.
    Dann rief er Ashimov von seinem verschlüsselten Mobiltelefon aus an. Der saß gerade mit Greta im Royal George. »Wollte mich nur mal melden. Ist Bell ohne Zwischenfälle zurückgekehrt?«
    »Ja. Was tut sich in London?«
    Levin brachte Ashimov auf den neusten Stand. »Ich bin gerade dabei, aus dem Haus zu gehen und mich ein wenig umzusehen.«
    »Ja, tun Sie das«, erwiderte Ashimov.
    »Offen gesagt bin ich nicht sonderlich erbaut darüber, wie die Dinge hier gelaufen sind. Bell mag das ja ganz gut in den Kram gepasst haben, aber wenn diese IRA-Leute keine bessere Arbeit leisten können, dann sind sie ein Haufen Stümper. Wie Fitzgerald sich dieses Mädchens entledigt hat, war lächerlich und absolut unnötig.«
    »Wir sind in der Mordbranche tätig, Igor. Da ist kein Platz für Finesse.«
    Ashimov beendete das Gespräch. »Probleme?«, fragte Greta.
    »Ach, Igor hat nur ein bisschen gezetert. Er ist nicht ganz glücklich mit der IRA.«
    »Nun, das kann ich verstehen«, erklärte Greta. »Mir geht es genauso.«
    Ferguson saß mit Rabbi Julian Bernstein und Blake Johnson in seinem Büro im Verteidigungsministerium, und Dillon lehnte am Fensterbrett, als es klopfte und Hannahs Vater, Arnold Bernstein, etwas abgehetzt hereineilte.
    »Verzeihen Sie die Verspätung. Ich bin durch eine längere Operation aufgehalten worden.«
    »Kein Problem«, sagte Ferguson. »Fahren Sie bitte fort, Rabbi.«
    »Nun, wie Sie sicher wissen, sollte unseren religiösen Anschauungen zufolge ein Leichnam nicht durch eine Autopsie entweiht und binnen vierundzwanzig Stunden beigesetzt werden. Wenn jedoch außergewöhnliche Umstände vorliegen, kann ein erfahrener Rabbi auch anders entscheiden. Ich habe mir ein Urteil gebildet und glaube, dass es in Anbetracht des Mordes an dieser jungen Krankenschwester und den Umständen von Hannahs Tod notwendig ist, genauer in Erfahrung zu bringen, was hier vorgegangen ist. Mit dem Segen meines Sohnes gebe ich hiermit die Einwilligung, den Leichnam meiner Enkeltochter zu obduzieren.«
    »Ich weiß, wie schwer Ihnen diese Entscheidung gefallen sein muss, daher bin ich Ihnen sehr dankbar. Ich werde sofort Professor Langley verständigen.«
    Mit Mantel, Hut und Schirm versuchte Levin dem Wolkenbruch zu trotzen. Vor der Pathologie an der Church Street herrschte reges Treiben und alle Parkplätze waren besetzt. Es war ein altes, schäbiges Backsteingebäude, wahrscheinlich viktorianisch wie so viele andere Häuser in diesem Teil Londons, und erinnerte eher an eines dieser altmodischen Schulgebäude. Der Innenbereich jedoch war hell und wirkte überraschend freundlich. Hinter der Empfangstheke standen zwei junge Frauen, davor drängten sich zahlreiche Leute, ganz offensichtlich Reporter.
    »Kommen Sie schon, Gail«, sagte ein junger Mann zu einer der Empfangsdamen. »Wurde diese Kulane jetzt ermordet oder nicht? Was soll diese Geheimniskrämerei?«
    »Ich kann Ihnen keine Auskunft geben«, antwortete die junge Frau. »Alles, was ich weiß, ist, dass Professor Langley momentan mit einem anderen Fall beschäftigt ist.«
    »Gibt es da eine Verbindung?«
    »Auch darüber darf ich nicht sprechen.«
    Sie wandte sich ab und überließ es ihrer Kollegin, die Stellung zu halten, als Ferguson, Dillon, die Bernsteins und Blake den Vorraum betraten. Levin erkannte sie anhand der Fotos in seinen Unterlagen sofort.
    Ferguson stellte sich vor.
    »Oh, bitte hier entlang, meine Herren.«
    Sie geleitete sie in einen Flur, dann verschwanden sie durch eine Tür. »Niemand erzählt einem hier irgendetwas«, meinte der junge Reporter frustriert. »Die im Büro werden mir die Hölle heiß machen.«
    Er klopfte eine Zigarette aus der Packung, und Levin bot ihm Feuer an. »Für wen arbeiten Sie?«
    »Northern Echo. Und Sie?«
    » Evening Standard. Wir müssen einfach abwarten und Tee trinken, etwas anderes bleibt uns wohl nicht übrig.«
    Sie fanden Langley in einem weiß gekachelten Raum, dessen grelle Neonbeleuchtung die Gesichter hart und unwirklich erscheinen ließ. Auf einem der Seziertische aus

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