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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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Friedensprozess dem glorreichen Kampf für die irische Einheit ein Ende machen sollte, aber ich nehme doch an, dass Sie immer noch Schläfer in London sitzen haben. Junge, gut gekleidete Männer und Frauen, die als Börsenmakler ihr Brot verdienen …«
    »Und sich nach der Romantik des gerechten Krieges verzehren«, fügte Bell hinzu. »Sie wären überrascht, wie viele es davon gibt. Was gedenken Sie anzubieten?«
    »Hm, für Sie eine ordentliche Summe. Üppige Zuschüsse für die Organisation selbstverständlich, nicht für das Privatkonto in Spanien. Was Sie demjenigen respektive derjenigen dafür bezahlen, jemanden für mich aus dem Weg zu räumen, das ist Ihre Angelegenheit.«
    »Werden Sie in die Sache involviert sein?«
    »Nicht persönlich. Ich werde eine Weile mit Major Novikova hier bleiben. Aber ich bringe Ihnen einen jungen Kollegen aus Moskau mit, der den Londoner Part übernimmt. Er wird von unserer Botschaft aus tätig werden. Die Zielperson ist aus Ihrer Sicht gewiss mehr als überfällig. Es handelt sich um einen hochrangigen Offizier der Special Branch, eine Dame, die in den letzten Jahren mehr von Ihren Freunden hinter Gitter gebracht hat, als sie warme Mahlzeiten zu sich genommen hat.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein«, erklärte Bell. »Ich habe schon ein paar Ideen. Sie können mir die Sache beruhigt überlassen.«
    »Wir sehen uns bald.«
    Levin sah von seinem Lesestoff auf. »Dillon ist wirklich ein Teufelskerl. Jetzt freue ich mich richtig, ihn kennenzulernen.«
    »Sehen Sie nur zu, dass das nicht Ihr letztes Treffen wird«, warnte Ashimov und schenkte sich noch ein Glas Champagner ein.

London
     
4.
    Für den Flug von Irland nach London benutzte Igor Levin einen Learjet aus der Flotte von Belov International. Begleitet wurde er von Liam Bell, der unter falschem Namen reiste. In London kontaktierte Levin die Botschaft erst einmal nicht – noch nicht. Er nahm sich ein Zimmer in einem unauffälligen Hotel in Kensington, in der Nähe von Bell, und wartete geduldig, während der Mann aus Dublin die Sache mit Mary Kulane und Dermot Fitzgerald arrangierte. Als das erledigt war, begleitete er Fitzgerald nach Heathrow zu seinem Flug nach Ibiza.
    Levin war nicht sonderlich beeindruckt. Seiner Meinung nach war die ganze Geschichte höchst unprofessionell gehandhabt worden. Die Liquidierung dieser kleinen Kulane zum Beispiel. Jeder, der über ein bisschen Grips verfügte, würde es nicht für einen Zufall halten, dass sie, die als Letzte am Krankenbett dieser Bernstein ihren Dienst versehen hatte, so kurz danach ermordet wurde, und überdies noch ganz in der Nähe der Klinik. Vielleicht wurde in Belfast einfach anders gearbeitet. Vielleicht hatte die IRA in all den Jahren so viel Angst und Schrecken verbreitet, dass man glaubte, mit allem durchzukommen. Oder vielleicht waren sie auch daran gewöhnt, mit allem durchzukommen.
    »Kann dir doch egal sein, Igor«, murmelte er nachdenklich, nachdem er Bell am Flugplatz abgesetzt hatte. »Du bist nur das angeheuerte Hilfspersonal.«
    Er hatte bereits einen Mercedes gemietet und nahm sich nun, da Geld keine Rolle mehr spielte, eine Suite im Dorchester Hotel mit Blick auf den Hyde Park.
    Für dich nur das Beste, Igor, sagte er sich und fuhr zur Botschaft der Russischen Föderation, die in Kensington Palace Gardens residierte. Anfangs stieß er auf ein kleines Hindernis, als er erfuhr, dass der Botschafter derzeit in Paris weilte, doch weitere Nachfragen ergaben, dass der dienstälteste Handelsattaché, Oberst Boris Luhzkov, in Wirklichkeit Chef der örtlichen GRU-Zentrale, in einem Pub gegenüber gerade zu Mittag aß. Levin verließ die Botschaft, wartete eine Lücke im Verkehr ab und überquerte die High Street.
    Luhzkov saß allein in einer Fensternische, vor sich einen Teller mit Shepherd’s Pie und ein halb leeres Glas Rotwein. Levin ließ sich an der Bar zwei Gläser Rotwein geben, trat an Luhzkovs Tisch und stellte eines davon vor ihn hin.
    »Auf einem Bein kann man bekanntlich nicht stehen.«
    Luhzkov machte ein überraschtes Gesicht. »Mein Gott, Igor, Sie sind es. Heute Morgen kam eine Meldung aus Moskau herein. Darin stand, dass Sie unserem Team beitreten.«
    »Das stimmt nicht ganz, alter Freund. Genau betrachtet sind Sie es, der meinem Team beitritt.«
    »Was um alles in der Welt soll das heißen?«
    Levin zog den Umschlag aus der Innentasche seines Jacketts, zupfte die Putin-Verfügung heraus und reichte sie seinem Gegenüber. »Lesen Sie

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