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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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wäre?«
    »Es muss heute passieren – heute Abend.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann sagte Harold: »Von hier bis zum Regency Square braucht man nur zwanzig Minuten.«
    »Das ist richtig.« Moon nickte. »Wie ich Ihre Vorgesetzten kenne«, fuhr er an Levin gewandt fort, »handelt es sich sicherlich um eine politische Angelegenheit, habe ich recht?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    Moon nickte abermals und drehte sich zu Ruby um. »Du wirfst ein Auge auf diese Halunken hinter der Bar. Man weiß nie, was denen einfällt.« Dann reichte er ihr die 2.000 Pfund. »Pass gut darauf auf, Liebling.«
    »Gehst du selbst, George?«
    »Warum nicht? Ich behalte Harold im Auge. Besorg mir bitte einen Regenmantel und einen Schirm.«
    »Ja, George.«
    Levin zog einen Computerausdruck aus dem Aktenkoffer, mit einem Foto von Roper und seiner Adresse. Moon betrachtete das Foto eine Weile und reichte es an Harold weiter, der nach kurzer Betrachtung die Schultern zuckte.
    »Kleinigkeit.«
    »Kommen Sie mit, oder sehen Sie nur aus der Ferne zu?«, erkundigte sich Moon bei Levin.
    »Ich sehe Sie nach erfolgreicher Auftragserledigung, das hoffe ich zumindest.«
    »Das wird auch völlig genügen.«
    »Dann vertrauen Sie mir, dass ich nicht bei Nacht und Nebel verschwinde?«
    »Oh, absolut. Ich habe bereits verschiedentlich mit Ihren Leuten zu tun gehabt. Warum sollten die mich übers Ohr hauen? Es gibt immer ein nächstes Mal. Ich weiß sehr wohl, wie mächtig sie sind.«
    »Wir treffen uns dann später.« Und an Ruby gewandt: »Wir uns auch.«
    »Mein Gott, Sie sind wirklich ein eiskalter Hund.«
    »Das wurde mir schon einmal gesagt.« Levin grinste, ging an ihr vorbei die Treppe hinunter, zu seinem Mercedes, stieg ein und fuhr zum Regency Square. Um diese abendliche Stunde gab es hier reichlich freie Parkplätze. Er fand einen ganz in der Nähe von Ropers Wohnung, stellte den Wagen ab, schaltete das Radio ein, lehnte sich zurück, lauschte der Musik und wartete.
    Roper, der schon seit Stunden am Computer saß, hatte die Nase voll, und auch sein Magen sagte ihm, dass er endlich Feierabend machen sollte. An der Ecke, wo die Hauptstraße abzweigte, gab es einen guten Italiener, den er mit seinem Rollstuhl bequem erreichen konnte. Er zog seine Matrosenjacke über, setzte einen Hut auf und rollte hinaus in den Regen.
    Levin sah ihn sofort, und auch Moon und Harold hatten ihn erkannt, die soeben angekommen waren und ihren Wagen geparkt hatten.
    »Wie praktisch«, meinte Moon.
    »Wie machen wir es?«, erkundigte sich Harold.
    Moon deutete mit dem Kinn Richtung Hauptstraße. »Ich habe es immer gern schlicht. Da vorne sieht es hübsch belebt aus. Wir schieben ihn einfach über den Gehsteig und lassen ihn rollen. Irgendwo wird sich schon ein Lastwagen finden, der ihn überfährt.«
    Sie stiegen aus ihrem Wagen, Moon spannte seinen Schirm auf, dann überquerten sie unter Levins Blicken die Straße. Levin hätte am liebsten laut losgelacht. Glaubten diese Kretins wirklich, dass sie mit Roper so einfach fertig würden?
    »Heiliger Herr im Himmel«, murmelte er.
    Harold hielt inzwischen den einen Handgriff des Rollstuhls fest, Moon den anderen. »Seien Sie ein freundlicher Gentleman«, raunte Moon Roper zu, »dann wird Ihnen nichts geschehen.«
    »Nichts Gutes, meinen Sie wohl«, gab Roper zurück und beäugte die beiden Männer. »Ich bin schon öfter in dieser Situation gewesen. Letztes Mal war es die Mafia. Welcher Religion gehören Sie an?«
    »Das würde ich Ihnen nicht im Traum erzählen, mein Freund.«
    »Aha. Dann können wir leider nicht ins Geschäft kommen, fürchte ich«, sagte Roper, zog eine Walther mit Schalldämpfer aus der rechten Seitentasche seines Rollstuhls und schoss Harold mitten durchs Knie.
    Der ging laut fluchend zu Boden, und Moon hauchte: »Oh, mein Gott!«
    Roper packte ihn am Mantel. »Wie heißen Sie? Schnell, sagen Sie es, sonst verpasse ich Ihnen auch eine Kugel.«
    In seiner Panik antwortete Moon: »Moon – George Moon.«
    »Wer hat Sie geschickt?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe ihn vorher noch nie im Leben gesehen.«
    Moon riss sich los, wollte weglaufen. Ropers nächste Kugel landete in Moons rechter Hüfte. Auch Moon ging zu Boden und wand sich vor Schmerzen auf dem Gehsteig. »Denken Sie daran – jemand wollte Sie überfallen und das ging in die Hose. Das wäre eine gute Ausrede, falls Sie nicht vor Gericht stehen wollen. Die Polizei, dein Freund und Helfer, wird gewiss gleich hier

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