Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
Vom Netzwerk:
der Suche nach Mr. Bell. Es geht um eine Versicherungssache.«
    »Ich glaube nicht, dass Sie ihn antreffen werden. Er hat mir aber die Schlüssel dagelassen, für den Fall, dass es ein Problem gibt.«
    »Hat er gesagt, wann er zurückkehrt?«
    »Nein. Ich musste ihn anrufen, als sie die Wasseruhr ablesen wollten.«
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Nein – es war jemand anders am Telefon. Drumore Place, sagten sie. Ich habe eine Nachricht für ihn hinterlassen.«
    »Sie waren sehr freundlich, danke sehr«, sagte Billy und ging zu seinem Wagen. Ein paar Straßen weiter hielt er hinter Flynn und Donald an und besprach sich mit Flynn. Dieser sagte: »Drumore, das liegt bekanntermaßen in County Louth an der Küste, womit Sie Ihre Verbindung zu Kelly hätten. Dass Sie diesen Bastard dort draußen ausgeschaltet haben, war gute Arbeit.«
    »Wir brauchen nur die Bestätigung, dass Bell wirklich seinen Posten übernommen hat.«
    »Dieser Küstenstreifen ist eine berüchtigte IRA-Gegend, und Josef Belov genoss hohes Ansehen und Einfluss in dem Land. Da steht jeder hinter ihm, und das gilt auch für die IRA. Die geben Ballykelly und Drumore niemals auf.«
    »Gut. Ich will nur sichergehen, dass Bell jetzt dort tatsächlich das Sagen hat. Wie stelle ich das am besten an?«
    »Indem Sie in den Irish Hussar zum Mittagessen gehen und die Leute ein bisschen aushorchen. Nur müssen Sie damit rechnen, dass man Sie misstrauisch beäugt, weil Sie nicht trinken. Mal sehen, was passiert.«
    »Großartig. Fahren Sie voraus«, sagte Billy.
    *
    Der Irish Hussar lag an einer alten, mit Kopfstein gepflasterten Straße mit Blick auf den River Liffey. Der Polizeiwagen fuhr daran vorbei, bog auf einen Parkplatz ein und hielt in einer Seitenstraße. Die beiden Männer gingen hinein.
    Der Irish Hussar war das Musterbeispiel eines viktorianischen Pubs, so altmodisch eingerichtet, wie man es sich nur vorstellen kann: Dutzende Flaschen hinter der Bar, Spiegel, überall Mahagoni und an der Wand ein Fresko von Michael Collins, wie er Ostern 1916 die irische Trikolore hochhält. Das Zugeständnis an modernere Zeiten waren die Tische, die dicht gedrängt im Raum standen und den Pub wie ein Restaurant aussehen ließen.
    Billy wählte einen Tisch vor einem der Bogenfenster. Eine junge Kellnerin eilte herbei und fragte ihn, ob er zu essen gedenke.
    »In Anbetracht der Düfte, die aus der Küche in meine Nase steigen, kann ich Ihre Frage nur mit ja beantworten.«
    »Was darf ich Ihnen bringen?«
    »Orangensaft.«
    Die drei Männer am Nachbartisch fanden dies anscheinend erheiternd. Billy setzte ein Lächeln auf. »Bitte. Und dazu nehme ich ein Irish Stew, nachdem ich nur für einen Tag von London aus herübergeflogen bin.«
    Die junge Frau stutzte. »Sie haben gar keinen irischen Akzent.«
    »Das ist bei uns Londoner Iren häufig der Fall. Wie heißen Sie denn?«
    »Kathleen.«
    »Also, Kathleen. Ich bin ein irischer Cockney, den es nach Orangensaft und Irish Stew verlangt.«
    Kathleen erwiderte sein Lächeln. »Ist schon unterwegs.«
    Billy rief Dillon von seinem Handy aus an und erreichte ihn. »Wie sieht es aus?«
    »Nicht schlecht. Ich grüble immer noch darüber nach, was da mit Killane und Hannah gelaufen ist. Ehrlich gesagt, glaube ich, dass sich die uniformierte Abteilung bei Scotland Yard bei den Ermittlungen nicht gerade ein Bein ausreißt.«
    »Sei nicht ungerecht«, gab Billy zurück. »Vielleicht gibt es da wirklich keine neuen Erkenntnisse.«
    »Okay, da magst du recht haben. Aber was läuft bei dir?« Billy berichtete, und Dillon sagte: »Ich erinnere mich an Flynn. Bestell ihm schöne Grüße von mir. Er ist ein guter Mann.«
    Kathleen kehrte mit einem Glas Orangensaft, dem Stew und einem Korb mit knusprigen Brötchen an seinen Tisch zurück. »So, bitte sehr. Noch einen Wunsch?«
    »Ich bin geschäftlich hier«, erwiderte Billy. »Soll mich mit einem gewissen Liam Bell treffen, nur ist dieser leider nicht zu Hause.«
    Kathleens Lächeln erstarb, und Billy machte sich über das Stew her. »Hmmm, fantastisch. Sie haben also keine Idee, wo er stecken könnte? Wie ich hörte, kommt er häufig hierher.«
    »Keine Ahnung.« Sie drehte sich um, flüchtete in die Küche, und die drei Männer am Nebentisch unterbrachen ihre Unterhaltung und starrten Billy schweigend an.
    Das Stew war so gut, dass Billy die ganze Portion aufaß und sie mit dem Orangensaft hinunterspülte. Da die Blicke der drei Männer immer frostiger wurden, tastete Billy

Weitere Kostenlose Bücher