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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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unwillkürlich nach dem 25er Colt hinten in seinem Hosenbund. Kein Grund, die Dinge unnötig auf die lange Bank zu schieben. Diese Kerle hatten es ganz offensichtlich auf ihn abgesehen und schienen nicht lange zu fackeln.
    Er rief Kathleen an den Tisch und gab ihr eine 20-Pfund-Note. »Mein Gott, das ist viel zu viel.«
    »Nicht für einen Gaumenschmaus wie diesen«, sagte er und lächelte. »Keine Angst, ich werde es überleben.«
    Jetzt lächelte auch sie wieder. »Ich weiß zwar nicht, wer Sie sind, aber das glaube ich Ihnen aufs Wort.«
    Billy stand auf, gab ihr einen Kuss auf die Wange, verließ den Pub und bog in die Seitenstraße ein. Die drei jungen Männer vom Nebentisch waren hinter ihm aus der Bar gestürmt. Nach ein paar Schritten blieb Billy stehen und drehte sich zu ihnen um. Er hatte keine Angst, dieses Gefühl war ihm fremd. Dafür hatten seine Jahre auf der Straße gesorgt.
    »Also, Jungs, hat einer von euch ein Problem?«
    Einer von ihnen packte ihn an der Krawatte. »Du hast nach einem guten Kumpel von uns gefragt, Liam Bell, du englischer Dreckskerl.«
    »Hoppla, das klingt aber nicht sehr freundlich«, gab Billy ungerührt zurück. »Wo ich doch ein Landsmann von euch bin.« Was eine glatte Lüge war.
    Einer von ihnen meinte: »Du hast ja nicht mal einen irischen Slang.«
    »Wusste nicht, dass man den haben muss.«
    Während der eine immer noch an seiner Krawatte zerrte, bauten sich die anderen beiden nun auch vor ihm auf. Billy zögerte keine Sekunde mehr, riss den 25er Colt aus dem Hosenbund und feuerte ein paar Mal zwischen ihren Beinen hindurch aufs Pflaster. Dann packte er denjenigen, der seine Krawatte festhielt, und zog ihm den Lauf des Colts einmal quer durchs Gesicht, worauf die beiden anderen erschrocken zurücksprangen.
    »Ich frage nur einmal, ansonsten geht der nächste Schuss in dein Knie. Wo ist Bell?«
    Der junge Bursche zitterte wie Espenlaub. »Er ist in Drumore, oben in County Louth, irgendwelche Leute anwerben, das war das Letzte, was ich gehört habe.«
    Billy ließ ihn los. »Na, war doch gar nicht so schwer, oder?«
    Kaum führte er die Hand nach hinten, um den Colt wieder in den Hosenbund zu stecken, holte einer der beiden anderen zu einem rechten Haken aus. Es gab ein kleineres Handgemenge, und kurz darauf kamen Flynn und Donald um die Ecke gerannt. Ein paar Hiebe mit Donalds Schlagstock machten dem Gerangel schnell ein Ende. Die drei Halbstarken trollten sich, einer von ihnen drückte ein Taschentuch auf sein blutendes Gesicht.
    Flynn steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. »Sie machen wohl keine Gefangenen, wie?«
    »Habe nie den Grund dafür eingesehen.«
    »Ich auch nicht. Lassen Sie mich wissen, was bei der Sache herausgekommen ist. Ich bin schon sehr gespannt.«
    »Versprochen«, sagte Billy. »Sie können sich darauf verlassen. Und schöne Grüße von Dillon.«
    Damit stieg Billy in seinen Wagen und fuhr zum Flughafen.
    Dillon hatte geduscht und sich umgezogen und dabei überlegt, wie sich Billy wohl in Dublin schlagen würde. Anschließend fuhr er nach Holland Park. Wie üblich fand er Roper im Computerraum, Ferguson stand neben ihm.
    »Gibt es Neuigkeiten von Billy?«, fragte er.
    »Noch nicht. Du erwartest eine Menge, Dillon, aber das tust du ja immer.«
    »Ich erwarte nur, dass die Leute den Erwartungen entsprechen. Die Wahrheit ans Licht bringen, so könnte man es auch nennen, aber in dieser Disziplin versagen die Männer von Scotland Yard jämmerlich, was Hannahs Fall betrifft.« Er wandte sich an Roper. »Apropos, irgendwas Neues vom Morddezernat?«
    »Es ist noch früh am Tag, Sean. Wie gesagt, du hast zu hohe Erwartungen.«
    »Immerhin geht es um ein Mitglied ihrer eigenen Truppe«, knurrte Dillon.
    »Lassen Sie es gut sein«, sagte Ferguson. »Das ist ein Job für die Uniformierten und die Special Branch, sicherlich aber nicht für uns. Sie werden da nicht dazwischenfunken.«
    »Das war deutlich genug«, erwiderte Dillon. »Ich werde darüber nachdenken.« Schweigend verließ er die Wohnung.
    Levin hatte sich an Dillons Fersen geheftet, seit dieser seine Wohnung in Stable Mews verlassen hatte, was normalerweise bei jemandem mit Dillons Erfahrung kein Kinderspiel war, doch der Londoner Verkehr kam ihm dabei zu Hilfe. Nicht dass er selbst völlig unerfahren war; er hielt ausreichend Abstand und folgte ihm unauffällig.
    Dillon fuhr zu Mary Killanes Wohnung. Dass das Morddezernat anscheinend keine Fortschritte bei den Ermittlungen machte, bereitete

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