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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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Flugzeit?«
    »Eine Stunde und ein paar Minuten.«
    Später, als die Maschine ihre Reiseflughöhe erreicht hatte, studierte Greta die Broschüre und berichtete Levin.
    »Die Khufra Sümpfe. Hunderte Quadratkilometer von Salzmarschen entlang der algerischen Mittelmeerküste in der Umgebung von Djenet. Das Riedgras wird zwölf Meter hoch und mehr. Die Dörfer werden auf Holzpfählen errichtet, wie schon seit Jahrhunderten. Die Bevölkerung dort lebt hauptsächlich vom Fischfang. Es gibt auch einzelne Berberstämme, deren Männer, die Husa, eine spezielle Pferdeart züchten, die in der Lage sind, in den Marschen zu schwimmen.«
    »Hört sich an wie der letzte Ort, den Gott erschaffen hat.« Er lächelte. »Aber irgendwie kommen wir da schon durch. So schnell kapituliere ich nicht. Warten Sie einen Moment, ich möchte mit Volkov sprechen.«
    Er stellte über das Bordtelefon die Verbindung her, wählte die Konferenzschaltung und legte mit Blick auf Greta den Finger an die Lippen.
    »Wo um alles in der Welt stecken Sie, Igor?«
    Levin informierte ihn über Khufra.
    »Hört sich ja grässlich an.«
    »Eigentlich war ich der Meinung, dass Sie über meine Mission und Oberst Novikovas Beteiligung im Bilde seien.«
    »Nein, da muss ich leider passen. Aber ich bin sicher, dass Oberst Ashimov mich dahingehend unterrichten wird, wenn er es für angemessen hält.« Das darauffolgende Schweigen hatte etwas Unheilvolles. »Wir müssen Josef Belov demnächst wieder in der Öffentlichkeit präsentieren, Igor. Station Gorky ist ja recht und schön, aber nachdem Ferguson und Johnson nun wissen, wer dort in Wahrheit sitzt, sollten wir ihnen den Wind aus den Segeln nehmen. Warum lassen wir ihn nicht in Berlin oder Paris auftreten?«
    »Oder in London?«, schlug Levin vor.
    »Du meine Güte, das wäre ein Spaß. Schon allein deshalb, weil Ferguson und seine Kumpane nicht das Geringste dagegen unternehmen könnten.«
    »Das ist allerdings richtig.«
    »Also, alles Gute, und passen Sie auf die Novikova auf. So eine Schönheit sollte sich keiner Gefahr aussetzen.«
    »Ganz Ihrer Meinung, Genosse.«
    »Und tragen Sie immer und überall mein Geschenk. Sie sind zu wertvoll. Ich kann es mir nicht leisten, Sie zu verlieren.«
    »Ich werde mich vorsehen, seien Sie unbesorgt.«
    »Was heißt das, Sie sollen sein Geschenk immer und überall tragen?«, fragte Greta anschließend.
    »Erinnern Sie sich, was Ashimov das Leben gerettet hat, als Billy Salter auf ihn schoss? Eine kugelsichere Weste aus einem neuartigen Nylon- und Titangemisch.«
    »Aha?«
    »Diese Dinger sind ein Wunderwerk der Technik. Letztes Jahr hatten es zwei Tschetschenen auf Volkov abgesehen, als wir in Moskau aus einem Büro kamen. Sie erschossen seinen Fahrer und einen Sicherheitsmann.«
    »Und Volkov?«
    »Ich bin dazwischengegangen. Habe mir eine Kugel in der linken Schulter und eine im linken Oberschenkel eingefangen und mir meinen nagelneuen Brioni-Anzug ruiniert. Aber den einen Kerl hab ich mit einem Schuss zwischen die Augen, den anderen mit einem sauberen Herzschuss erledigt.«
    »Allmächtiger.«
    »Volkov war glücklich, am Leben zu sein, aber auch ungehalten, weil ich nicht einen der beiden am Leben gelassen hatte, damit man ihn ausquetschen konnte. Na ja, jedenfalls besorgte er mir auch so eine Weste, wie Ashimov sie hat, mit dem Befehl, sie ständig zu tragen.«
    »Als ich bei meinem letzten Auftrag mit Dillon im Irak war, trug er auch eine dieser Westen.«
    »Da sehen Sie es. Dieses Kleidungsstück ist selbst für die besten Killer unerlässlich. Und jetzt sollten wir uns einen Drink genehmigen und entscheiden, wie wir weiter vorgehen werden.«
    Der Flug nach Khufra verlief recht unspektakulär, wohingegen der Landeanflug ausgesprochen interessant war. Das Marschland erstreckte sich meilenweit die Küste entlang, durchzogen von zahlreichen Flussläufen, der Küste vorgelagert waren gefährliche Riffs, zwischen denen arabische Fischerboote geschickt manövrierten. Halb verborgen in dem hohen Schilfgras lagen kleinere Dörfer.
    Sie flogen über die allgegenwärtige Wüste, die stellenweise bis in die Marschen reichte, dann kam Khufra-Stadt in Sicht, die Landebahn und ein paar heruntergekommene Betongebäude, die aussahen, als stammten sie noch aus dem letzten Weltkrieg.
    Der Kontrollturm war von einfachster Bauart. Die Piloten Scott und Smith erledigten den Landeanflug größtenteils ohne Hilfe des Fluglotsen und brachten die Maschine neben ein paar ramponierten Hangars

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