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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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Regeln und Vorschriften. Andererseits musste Zubin nicht hinten auf den billigen Plätzen mitten unter dem Pöbel sitzen, wie die Entourage in den politischen Zirkeln Russland genannt wurde. Schließlich war er Josef Belov, was ihm eine ganze Sitzreihe sicherte, und zugeflüsterten Instruktionen folgend, hatte er direkt am Fenster Platz genommen, abgeschirmt von den anderen Passagieren.
    Als er im Steigflug London unter sich liegen sah, war er nicht mehr so aufgeregt wie am Abend zuvor, sondern in Anbetracht seiner Rolle ruhig und ernst. Auf dem RAF-Flugplatz in Northolt hatte es keinen Sicherheitscheck gegeben – nicht für VIPs, aber davon war er auch ausgegangen –, deshalb befanden sich der 25er Colt und das Codex Four noch immer in seinem Aktenkoffer. In diesem hatte er außerdem einige Paare Plastikhandschellen entdeckt, einen Stadtplan von Moskau, auf dem der Weg vom Excelsior Hotel zur Wohnung seiner Mutter und weiter zum Belov-Komplex deutlich markiert war, eine Dose mit Tränengasspray und ein Nachtsichtglas.
    Die ganze Idee war so verrückt, dass das Vorhaben tatsächlich klappen konnte, doch die andere Perspektive war entsetzlich. Er starrte vor sich hin und dachte über seine Zukunft nach, als jemand neben ihm Platz nahm. Er drehte sich zur Seite. Es war Volkov.
    »General«, sagt er. »Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein?«
    »Oh, das waren Sie bereits.« Volkov war in einer leutseligen Stimmung und nahm von einem Stewart, der gerade mit einem Tablett durch die Reihen ging, zwei Gläser Wodka entgegen und reichte eines davon Zubin.
    »Gratuliere, das war eine gelungene Vorstellung. Der Präsident ist sehr zufrieden mit Ihnen. Und morgen im Kreml werden Sie Ihre größte Vorstellung geben: Das Belov-Abkommen vor den laufenden Kameras aus aller Welt unterzeichnen. Der Präsident wird Sie dafür ehren – Held der Sowjetunion.«
    »Ach so, ich dachte, wir hätten das hinter uns?«
    »Nun ja, etwas Ähnliches.«
    »Kann ich meine Mutter besuchen?« Zubin hielt die Luft an und hoffte, aber Volkov war tatsächlich allerbester Stimmung.
    »Sie können Ihren Chauffeur anweisen, Sie auf dem Weg zum Excelsior bei der Wohnung Ihrer Mutter abzusetzen, wenn wir angekommen sind, aber nur für fünfzehn Minuten, Zubin, zumindest unter den gegebenen Umständen.« Er ließ sich noch einmal zwei Wodkas bringen und reichte ein Glas an Zubin weiter. »Alles ist absolut perfekt gelaufen. Sie waren in allen russischen Fernsehsendern zusammen mit dem Präsidenten und dem britischen Premierminister zu sehen. Sie sind jetzt ein Star, und die Ankündigung des Belov-Abkommens hat natürlich ein Übriges dazu getan. Für das russische Volk sind Sie ein Held.« Er lächelte jovial und kippte den Wodka hinunter. »Ein großartiger Triumph für uns alle.«
    Damit stand er auf und ging wieder an seinen Platz zurück. Zubin saß da, versuchte das alles zu verdauen und fragte sich, was Dillon vorhatte.
    Dillon kam am folgenden Morgen bei strömendem Regen in Farley Field an. Er parkte seinen Mini Cooper, stieg aus, den Regenmantel nur über die Schultern geworfen, und rannte hinüber zur Flugleitung, die unten im Kontrollturm untergebracht war. Die Citation X, herausgeputzt mit den Abzeichen der Royal Air Force, stand nur ein paar Schritte vom Kontrollturm entfernt, und als er die Treppe hinaufstieg, tauchte Squadron Leader Lacey hinter einer Hecke auf, ebenfalls herausgeputzt mit Fliegerjacke, Standarduniform, glänzenden Medaillen und dem Air Force Cross.
    »Du siehst prächtig aus«, meinte Dillon anerkennend.
    »Weißt du, Sean, um diesem besonderen Einsatz Rechnung zu tragen, schien es mir angebracht, mich piekfein zu machen. Parry hat bereits alles Notwendige veranlasst. Wir sollten in Kürze hier verschwunden sein.«
    »Du hast es eilig, nicht wahr?«
    »Wir erwarten starken Gegenwind über Mitteleuropa, und später dann von Sibirien her eine westliche Gewitterfront – wie es halt immer so ist. Billy wartet bereits.«
    »Er tut was?«
    »Offenbar hat es einige Unklarheiten bezüglich der Abflugzeit gegeben.«
    Dillon ging ins Büro der Flugleitung, wo Ferguson und Harry bei einer Tasse Kaffee saßen.
    »Sie sind heute Morgen ein wenig spät dran«, bemerkte Ferguson.
    Dillon nickte Harry zu. »Wo ist er?«
    »Im Hinterzimmer, zieht sich gerade um. Hast du wirklich geglaubt, dass Billy darauf reinfällt? Komm schon, mach dich fertig. Ich kann es kaum erwarten, dich als Russe verkleidet zu sehen.«
    Billy rückte soeben

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