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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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schon wieder sehr viel
Kraft gekostet hatte. Leichte Übelkeit stieg in mir auf.
    „Macht es
dir etwas aus, wenn ich mich hinsetzte? Frag mich, wenn du etwas suchst.“
    „Mach ich
und sonst? Gibt es Neuigkeiten von deinem Ex?“
    „Ihr seid
alle so nett zu mir und kümmert euch um mich. Mein Auto habe ich auch wieder,
da waren wohl nur die Zündkerzen kaputt gewesen. Und als du gestern weg warst,
ist Stefan noch geblieben, weil er unbedingt mit mir zusammen auf den Anruf
seines Chefs warten wollte.“
    Inzwischen
stand alles auf dem Tisch. Toastbrot, Knäckebrot, frische Brötchen,
verschiedene Aufschnittsorten, Käse, englische Bitter Orange Marmelade,
Joghurt, Quark, Tomaten, frische Apfelsinen und Bananen. Angela machte eine
ausladende Bewegung, womit sie andeuten wollte, dass alles für mich sei.
    Ich war
absolut sprachlos und obwohl alles so gut gemeint war und mit viel Liebe
hergerichtet war, hatte ich überhaupt keinen Appetit. Ich bestrich ein
Toastbrot dünn mit Margarine und Marmelade und biss eine kleine Ecke ab. Ich
kaute langsam, mein Mund war total trocken und ich schmeckte gar nichts. Der
Toast in meinem Mund fühlte sich an wie Pappe. Mit verschränkten Armen saß ich
so da und grübelte vor mich hin.
    „Ich kapier
immer noch nicht wer mir diese Zigarettenkippe in den Aschenbecher gelegt hat.
Das war kein Zufall. Dieser Mistkerl hatte alles genau geplant. Okay, dass die
Zündkerzen den Geist aufgeben würden, konnte er wohl nicht ahnen. Aber er ist
mir hinterher gefahren, und auch wenn mein Auto nicht liegen geblieben wäre,
dann muss er etwas vor gehabt haben. So ein Mist, wieso musste ausgerechnet
gestern mein Auto den Geist aufgeben?“
    Ich schob
den Stuhl zurück und lief zwischen Küche und Wohnzimmer hin und her. Mein Blick
fiel auf den reichhaltig gedeckten Frühstückstisch.
    „Tut mir
Leid, dass ich gar nichts essen kann.“
    „Macht
nix“, sagte Angela. „Mach dir mal keine Gedanken darüber. Ich verpacke gleich
alles gut. Das hält sich ein paar Tage. Aber jetzt erzähl doch mal. Hat der
Chef denn noch angerufen?“
    „Ja,
Stefan war schon ganz ungeduldig geworden, weil er Angst hatte, dass er mir
umsonst Hoffnungen auf die bevorstehende Maßnahme gemacht hatte. Aber als es
draußen langsam dunkel wurde, da klingelte endlich sein Handy. Er meldete sich
und das Gespräch war extrem kurz. Stefan erzählte mir dann, was sein Chef ihm
am Telefon mitgeteilt hatte.“
    „Also,
jetzt mach es mal nicht so spannend. Was passiert denn jetzt?“
    „Warst du
nicht dabei, als Stefan gestern erzählt hat, was er beantragt hat.“
    „Ich weiß
jetzt nicht, was du meinst. Nun sag schon“, sagte Angela sichtlich gespannt.
    „Also“,
fing ich an. „Die Staatsanwaltschaft Brühl hat einen Termin für ein
Massen-DNS-Screening angesetzt und zwar für alle Männer der Jahrgänge 1930 bis
1940 aus dem Erftkreis. Termine zur Abgabe der Speichelproben sind nächstes
Wochenende, also der 3. und 4. Februar jeweils von zehn bis sechs Uhr abends im
Rathaus Liblar. Ich konnte fast die ganze Nacht nicht schlafen, so aufgeregt
bin ich. Ich frage mich die ganze Zeit, ob der Täter wohl dabei ist. Was ist,
wenn dieser Gentest keine Übereinstimmung mit der vorliegenden DNS bringt. Denn
es ist doch auch möglich, dass der Täter gar nicht aus Erftstadt stammt, und er
dann auch nicht erscheinen wird. Außerdem  habe ich solche Angst. Am liebsten
würde ich die ganze nächste Woche keinen Schritt vor die Tür setzen. Denn ich
kapiere immer noch nicht, warum er mich am Leben gelassen hat. War das
vorgestern Abend nur ein Vorspiel?“
    „Was ist,
wenn der Mörder gar nichts mit dem Überfall von vorgestern Abend zu tun hat?“,
fragte Angela sichtlich besorgt.
    „Ja
genau. Darüber zerbreche ich mir natürlich auch den Kopf. Stefans Kollege
Markus hat gestern Morgen die Zigarettenkippe und die Kleidung, die ich am
Freitagabend anhatte, mitgenommen. Vielleicht finden die ein Haar auf meinen
Sachen und könnten es dann mit den Spuren, die der Mörder an den zwei Tatorten
hinterlassen hat vergleichen. Du glaubst gar nicht wie sehr ich bete, dass es
keine Übereinstimmung gibt. Wenn aber doch?“
    „Vor
allem ist dann die Frage, wer der Täter ist, der dir das angetan hat und was
von ihm sonst noch zu erwarten ist. Sollte also der Mörder nicht identisch sein
mit deinem Angreifer, und sollte der Mörder gefasst werden, dann wäre dein Martyrium
noch lange nicht ausgestanden.“
    „Mensch,
hör bloß auf. Ich

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