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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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langsam von meinem Stuhl. Markus sprang sofort auf.
    „Lassen Sie nur, ich gehe schon
und mache die Tür auf.“
    Vom Küchentisch aus konnte ich
die Eingangstür sehen und hörte sofort, dass Angela mit Amelie wieder
zurückgekommen war. Amelie kam freudig zu mir gelaufen. Offensichtlich hatte
ihr das Laufen gut getan. Ich beneidete den Hund.
    „Hallo Angela, komm rein und
nochmals Tausend Dank, dass du mir den Weg abgenommen hast.“
    „Kein Problem, das sollte ich
öfter machen. Es hat richtig Spaß gemacht.“
    „Tja, ich fahre dann auch
gleich wieder. Aber könnten Sie mir Ihre Kleider mitgeben, die Sie gestern
Abend anhatten. Wir wollen die untersuchen“ sagte Markus und war schon dabei
seine Notizen einzustecken.
    „Ich fahre auf dem Rückweg bei
der Werkstatt vorbei und frage mal nach, ob das Auto wieder fit ist. Wenn alles
in Ordnung ist, dann werden die Sie sicher anrufen. Und wenn ich Stefan sehe
und es sollte etwas Neues geben, dann wird er Sie bestimmt sofort anrufen.“
    Angela bot sich sofort an, die
Kleidung zu holen.
    „Wo sind denn deine Sachen,
Susanne?“
    „Das ist lieb von dir, Angela,
es liegt alles wild verstreut unten im Badezimmer.“
    „Moment, leider kann ich keinen
an die Kleidung lassen. Ich gehe selber runter und stecke die Kleidung in
Plastiksäcke. Sorry, geht leider nicht anders. Denn wir wollen unnötige
Fingerabdrücke und Hautschuppen vermeiden.“
    Markus hatte sich
Latexhandschuhe übergezogen und ging die Treppe runter ins Badezimmer. Man
konnte ihn hören, wie er Dinge in einen offenbar großen Plastiksack steckte.
Anschließend kam er zügig die Treppe wieder hoch.
    „Warten Sie, ich bringe Sie
noch zur Tür. Vielen Dank, dass Sie hier waren und vor allem vielen Dank, dass
Sie sich um mein Auto gekümmert haben.“
    „Kein Problem.“
    Ich schloss die Wohnungstür
hinter ihm und fühlte mich sehr erschöpft. Mein ganzer Körper fühlte sich
völlig leer an, ich kam mir vor wie eine hohle Schaufensterpuppe, wenn da nicht
die bohrenden Kopfschmerzen gewesen wären. Ich hatte das Gefühl als würden
meine Augen von Pfeilen durchbohrt. Ich ging in die Küche und trank zwei Gläser
Wasser, ohne auf Angela zu achten. Anschließend ging ich in mein Schlafzimmer,
wo ich mich, bekleidet mit einer Trainingshose und einem alten ausrangierten
Sweatshirt, im Schneidersitz auf meinem Bett niederließ und mich in der
verspiegelten Tür meines Kleiderschrankes betrachtete. Die Strapazen standen
mir ins Gesicht geschrieben und ich beschloss, nachher ins Bad zu gehen, um
mich da ein wenig frisch zu machen. Ich muss wohl darüber eingeschlafen sein,
denn ich wurde wach durch die Türklingel.
    Ich hörte wie Angela zur Tür
ging. Es war seltsam, aber mittlerweile fühlte ich mich nur noch in Angelas
Nähe wohl. Ihr brauchte ich nichts zu erklären, sie stellte keine überflüssigen
Fragen, die oftmals aus Hilflosigkeit gestellt wurden. Sie machte auch keine
drängenden Vorschläge. Meine anderen Bekannte und Freunde waren mir irgendwie
fremd geworden. Die meisten waren entsetzt über meine Erzählungen, dass ich
ganz offensichtlich verfolgt wurde. Aber zugleich hatte mein Problem einen
hohen Unterhaltungswert. Es wurde mir kameradschaftlich auf die Schulter
geklopft, entweder mit dem Hinweis, dass das auch wieder vorüber gehen würde
oder sogar, dass ich mich doch geschmeichelt fühlen könnte, so begehrt zu
werden. Das war für mich die schlimmste aller versuchten Aufmunterungen, denn
letztendlich kann man sich doch nur geschmeichelt fühlen, wenn man den Mann,
der einem Aufmerksamkeit schenkt auch selber begehrt. Alles andere ist einfach
nur widerlich. Angela war anders. Sie war einfach da und stand nun an der Tür
und sprach mit jemandem. Dann klopfte es an der Schlafzimmertür.
    „Ja?“
    „Da ist jemand, der dich
sprechen möchte.“ 
    „Wer denn?“
    Ich hörte leises Gemurmel
hinter der Tür und anstelle von Angela antwortete eine Männerstimme.
    „Ich bin’s, Stefan. Kann ich
rein kommen?“
    „Oh, Augenblick. Ich brauche
eine Minute. Geht schon mal hoch, ich komme gleich nach.“ Ich wartete kurz, bis
die Schritte auf der Treppe nach oben leiser wurden und stürzte aus meinem
Schlafzimmer ins Bad. Ich schluckte drei Tabletten gegen meine Kopfschmerzen,
klatschte mir kaltes Wasser ins Gesicht und putzte mir notdürftig die Zähne.
Zum Schluss bürstete ich durch meine Haare und es gelang mir sogar wieder einigermaßen
manierlich auszusehen.
    Ich ging hoch ins

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