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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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einlädst. Was würde ich nur ohne dich tun? Warte, ich hole nur
schnell meine Schlüssel.“
    Sie drehte sich von der Tür weg und griff nach den
Schlüsseln, die auf einem Schränkchen hinter der Tür lagen. Ich war schon in
meine Wohnung vorgegangen und hörte, wie sie ihre Wohnungstür zuzog. Amelie war
an der Tür, um unseren Besuch aufgeregt zu empfangen.
    „Hallo, da ist ja meine süße Amelie“, sagte Angela,
klopfte und streichelte Amelie dabei, wobei sie strahlte. Ein Phänomen, das ich
immer wieder beobachtete. Wenn ein Hund einen Menschen freudig begrüßt,
zauberte dies meist ein Strahlen auf das Gesicht dieses Menschen.
    „Setz dich doch. Was möchtest du trinken? Zur
Begrüßung kann ich einen Martini anbieten. Geschüttelt oder gerührt?“
    „Martini hört sich gut an und ob du ihn vorher
schüttelst oder rührst ist mir so egal. Mit Eis hätte ich ihn gerne und dann
bin ich auch schon glücklich.“
    Ich verschwand in der Küche und füllte je zwei
Eiswürfel in die Gläser. Ich goss den Martini in die Gläser, das Eis knackte
laut. Dann ging ich ins Wohnzimmer zurück.
    „Komm, lass uns erst mal trinken und dann erzähle
ich Dir, was heute passiert ist.“
    Wir beide stießen an, die Eiswürfel klingelten dabei
leise im Glas. Ich nahm einen großen Schluck.
    „Ah, jetzt geht es mir besser“, sagte ich und stand
auf, um den Zettel zu holen, den ich im Briefkasten gefunden hatte.
    „Hier, guck dir das mal an. Den Zettel habe ich
heute im Briefkasten gefunden. Was hältst du denn davon?“
    Ich reichte Angela den Zettel. Da der Satz nur kurz
war, brauchte sie auch nur eine Sekunde, um ihn zu lesen.
    „Bah, das ist ja ekelhaft. Und du glaubst dass er
von dem Herrn gegenüber ist? Ich weiß nicht, er macht immer einen sehr seriösen
Eindruck, eher sogar etwas schüchtern. Der Arme, ist bestimmt ganz allein und
will nur ein wenig Kontakt haben.“
    „Jetzt hör bloß auf. Ich trete ihn gerne an dich ab,
falls er diesen Zettel geschrieben hat. Aber es gibt nicht nur diesen Zettel.
Hör dir mal an, was auf meinem Anrufbeantworter drauf ist.“
    Ich ging zu dem Anrufbeantworter und spielte die
zweite Nachricht ab.
    „Hm, das ist seltsam. Wenn sich jemand verwählt,
dann entschuldigt der sich doch sofort. Das hört sich nicht so an, als ob sich
jemand verwählt hat. Schon seltsam. Was willst du denn jetzt machen?“
    „Was soll ich denn machen? Ich kann doch gar nichts
tun. Denn ich weiß nicht, ob dieser Zettel wirklich von ihm da drüben ist und
auch das Telefongespräch kann ich nicht zurückverfolgen, da keine Telefonnummer
im Display  stand, sondern nur ANONYM. Das hilft mir wenig.“
    „Wie wäre es denn, wenn du ihn bei der nächsten
Gelegenheit mal darauf ansprichst? Je nachdem wie er reagiert, kannst du
vielleicht erkennen, ob er das geschrieben hat.“
    „Mein Gott, wie stellst du dir das denn vor? Soll
ich zu ihm hingehen und ihm den Zettel zeigen und fragen ‚Sagen Sie mal, haben
Sie das hier geschrieben?’. Nee, das bring ich einfach nicht fertig. Und selbst
wenn er es zugeben würde. Allein der Gedanke ist so ekelhaft. Keine Ahnung was
ich jetzt machen soll.“
    Eine Zeit lang saßen wir schweigend da.
    „Kommst du mit in die Küche? Ich koche jetzt die
Nudeln für den Auflauf. Vielleicht kommen uns dann noch ein paar Ideen.“
    Angela ging mit in die Küche und setzte sich an den
Küchentisch. Auch Amelie folgte uns, immer in der Hoffnung, dass eventuell
etwas Essbares vom Tisch fallen würde. Angela saß auf dem Küchenstuhl, hatte
ihre Schuhe abgestreift, die Knie hochgezogen und umfasste die Unterschenkel
mit beiden Armen. Sie wiegte sich dabei etwas vor und zurück.
    „Was gibt es?“ fragte ich sie.
    „Still, ich denke nach“, antwortete sie leise und
offenbar ganz in Gedanken.
    Während sie in Gedanken vor sich hinschaukelte, nahm
ich den großen Spaghettitopf aus dem Schrank, setzte Salzwasser auf und
bereitete die anderen Zutaten für den Auflauf vor. Einige Minuten später kochte
das Salzwasser und ich gab die Nudeln in den großen Topf. Ich rührte einmal
kräftig um und setzte mich dann zu Angela an den Küchentisch.
    „Und bist du schon weitergekommen?“, fragte ich sie
mit einem etwas skeptischen Ausdruck im Gesicht.
    „Pssst, ich denke noch“, antwortete sie und ihre
Stirn war dabei in Falten gelegt. Sie schien Lichtjahre von dieser Welt
entrückt.
    Ich wollte sie nicht weiter bei ihrem Denkvorgang
stören, also ging ich zum Kühlschrank und holte den

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