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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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Blitze durch meinen Kopf.
Sollte mir dieser Vorfall nun auch noch mein Wochenende verderben? Nein, nein,
nein. Das würde ich nicht zulassen.

25
     
    Der Hausputz gestaltete sich zu einer echten Nebensache.
So wenig konzentriert auf eine Sache war ich wohl noch nie. Oftmals hielt ich
inne und ging zum 150. Mal an meinen Kleiderschrank. Was sollte ich heute Abend
nur anziehen. Der Inhalt des Kleiderschranks lag mittlerweile fast gänzlich auf
dem Bett verstreut. Ich ließ den Putzlappen fallen und zog eine weiße Bluse an,
in der Hoffnung, dass sie zusammen mit der schwarzen Hose nicht zu bieder
aussah. Ein Blick in den Spiegel – grauenhaft! So konnte ich auf gar keinen
Fall gehen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als weiter zu putzen, in der
Hoffnung, dass mir vielleicht doch noch eine gewisse Erleuchtung käme. Ich war
einfach überhaupt nicht bei der Sache, immer wieder unterbrach ich das Putzen,
um zu überlegen, welcher Dress für den Abend in Frage kam.
    Ich würde nachher Angela
fragen, was sie mir in der Kleiderfrage raten würde. Oder? Ich kam ins Grübeln
ob ich überhaupt von Jannis erzählen sollte. Sie war zwar zu meiner größten
Vertrauten geworden, aber je mehr ich darüber nachdachte, ihr wohlmöglich
aufgeregt wie eine Erstklässlerin von meiner neuen Bekanntschaft zu erzählen,
um so unsicherer wurde ich. Ich beschloss, spontan zu entscheiden. Ich würde
nachher bei ihr klingeln oder sie anrufen. Zurück in der Küche, legte ich den
Putzlappen auf den Tisch und ging ans Fenster. Ich sah nach draußen, aber ohne
wirklich etwas zu sehen. Mein Kopf schwirrte nur so von Überlegungen, welche
Kleidung für den Abend die richtige sei.
    Ich glaube ich spinne, und
schüttelte dabei über mich selber den Kopf. Es geht weder darum, Miss Germany
zu werden, noch darum, dem Scheich von Brunei meine Aufwartung zu machen. Aus
dem Kühlschrank holte ich einen Schokoriegel, vielleicht würde der mir helfen,
dem heutigen Abend mit etwas mehr Gelassenheit entgegenzusehen.
    Entspann dich, dachte ich und
setzte mich auf den Küchenstuhl. Ich kaute auf dem Schokoriegel herum, trank
ein Glas Wasser dazu und überlegte und überlegte. Meine Putzaktion würde von
nicht sehr großem Erfolg gekrönt sein, das stand jetzt schon fest. Egal, beim
nächsten Mal würde ich gründlicher sein.
    Den letzten Bissen im Mund kam
mir plötzlich eine Idee, was ich am Abend anziehen konnte, wenn es nur nicht zu
eng geworden war. Ich rannte ins Schlafzimmer und holte mein kleines Schwarzes
aus dem Schrank. Ich hielt es mit ausgestrecktem Arm ein wenig von mir weg, um
zu begutachten, in welchem Zustand sich das Kleid befand. Ich konnte nichts
feststellen, was einem Tragen im Wege gestanden hätte. Ich zog schnell meinen
Pulli über den Kopf und schlüpfte aus meiner Jeans, um das Kleid anzuprobieren.
Ich musste ein wenig mit dem langen Reißverschluss auf dem Rücken kämpfen.
Danach ging ich erwartungsvoll zum Spiegel.
    Nicht schlecht, war mein erster
Eindruck. Ich glaube, das werde ich tragen. Noch ein wenig dezenten Schmuck
dazu, dann sah das Ganze doch recht passabel aus.
    Puh, eine Sorge weniger. Mit
einem Mal war ich voller Energie und sauste mit dem Putzlappen durch meine
Wohnung. Der Blick ging immer wieder zur Uhr. Und die Minuten sind doch von
unterschiedlicher Länge. Heute Morgen im Bett waren mir die 15 Extraminuten
Kuscheln wie ein Wimpernschlag vorgekommen und jetzt zog sich jede Minute wie
Kaugummi. Es waren noch einige Stunde, bis Jannis mich abholen kam.
    Kurz vor drei Uhr war die
Putzaktion mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen. Ich ging kurz ins Bad,
wusch mir die Hände und kämmte durchs Haar.
    „Komm, Amelie, wir machen einen
kleinen Besuch bei Angela.“
    Wie immer, wenn ein Ortswechsel
bevorstand, sprang Amelie ganz aufgeregt auf und rannte zur Tür. Da Angela und
ich Tür an Tür wohnten, brauchte ich dieses Mal keine Leine für Amelie
mitzunehmen. Ich zog die Wohnungstür hinter mir zu und klingelte bei Angela.
Nichts rührte sich. Ich versuchte es erneut und verstärkte meinen Versuch
damit, dass ich an die Tür klopfte. Wieder nichts. Hatte Angela heute etwas
vor?
    Enttäuscht trat ich von der Tür
zurück und schloss meine Wohnung wieder auf. Ich wählte ihre Telefonnummer,
aber auch da gab es keine Antwort. Nach dem fünften Klingeln schaltete sich der
Anrufbeantworter ein. Ich beschloss eine Nachricht darauf zu sprechen.
    „Hallo, Angela, hier Susanne.
Ich würde dir gerne etwas erzählen. Tja,

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