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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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einer
gelbgrau gestreiften Krawatte. Die Farben bildeten einen nahezu
unwiderstehlichen Kontrast zu seinen schwarzen Haaren und ich bekam weiche
Knie. Ich war bei meiner Entscheidung das kleine Schwarze anzuziehen geblieben
und trug dazu meine kleine Perlenkette. Über dem schwarzen Kleid trug ich
meinen kamelhaarfarbenen Kurzmantel, der einen schönen Kontrast zu dem dunklen
Kleid bildete. Ich hatte gerade soviel Make-up aufgetragen, dass es Frauen
auffiel, aber Männer nicht sahen. Es gefiel mir, dieses Kleid zu tragen und es
gefiel mir noch viel mehr, neben einem so umwerfend aussehenden Mann den Abend
zu verbringen. Es sollte mich heute die ganze Welt  beneiden.
    Wir verließen das Haus, mussten
aber um zur Straße zu gelangen, das Haus halb umrunden. Ich hatte mich bei ihm
eingehakt. Als wir zur Straße kamen, verschlug es mir absolut den Atem. Julia
Roberts in Pretty Woman kam mir sofort in den Sinn. Da stand eine weiße
Stretch-Limousine und ein Chauffeur, der uns die Wagentür offen hielt. Bisher
hatte ich noch nicht von einem Prinzen auf einem Schimmel geträumt, aber
augenblicklich begann der Gedanke mir zu gefallen. Bevor ich mich tief hinunter
bückte, um in das Wageninnere zu klettern, warf ich noch einen kurzen Blick zu
Angelas Wohnung. Alles war dunkel. Sie war bestimmt weggefahren.
    Der Fond war ausgelegt mit
kleinen Perserteppichen und die Polster waren aus dunkelrotem Leder. Die
Scheiben waren blickdicht verdunkelt, so dass einem schon der Gedanke von
wilden Partys kommen konnte. Jannis kam mir nach und bedeutete mit einer
Handbewegung, dass ich mich setzen konnte wo immer ich wollte.
    „Ich hoffe, es gefällt dir.“
    „Wow, ich bin absolut
sprachlos. Sag bloß, dass dieses niedliche Auto dir gehört.“
    „Nein, gehört es nicht. Ich
habe heute Nachmittag ein bisschen telefoniert und diese Limousine für den
ganzen Abend bestellt.“
    Der Chauffeur hatte die
Wagentür mit einem fast zärtlich klingenden dumpfen Geräusch geschlossen und
war hinter das Lenkrad gestiegen.
    „Und wohin willst du mich
entführen? Unser Chauffeur braucht jetzt noch die Adresse von unserem Ziel.“
    Meine Gedanken waren den ganzen
Tag um den bevorstehenden Abend gekreist, was ich anziehen sollte, wie es wohl
werden wird, aber über ein Restaurant hatte ich gar nicht nachgedacht. Ich ließ
meine Gedanken kreisen, ob wir ins Husarenquartier im Nachbarort fahren sollten
oder ins Marienbild nach Köln. Augenblicklich grasten meine Gedanken sämtliche
Restaurants in Köln ab, die ich kannte. Ich dachte an das Restaurant im
Dom-Hotel, oder der kleine, aber sehr feine Italiener Trattoria Toskana in Lindenthal.
Nein, dachte ich, das können wir gleich vergessen, ohne eine Tischreservierung
war da nichts zu machen.
    Jannis zeigte sich sehr
geduldig. Während ich über ein geeignetes Ziel nachdachte, hatte er meine Hand
genommen und sie leicht gestreichelt.
    „Nun, wie sieht es aus? Ist es
so schwer ein nettes Lokal zu finden, weil es so viele gibt, oder weil es nur
so wenige gibt. Darf ich dir ein Glas Champagner anbieten, dann denkt es sich
leichter.“
    Er nahm aus einer
Abstellvorrichtung zwei Champagnergläser, die er mit goldenem, leicht perlendem
Champagner füllte und reichte eines davon mir, wobei sich wie zufällig unsere
Finger berührten. Ich spürte Hitze durch meinen Körper jagen.
    Immer noch in Überlegung, wohin
uns unser Chauffeur bringen sollte, nahm ich das Glas an.
    „Zum Wohl, auf dich und diesen
Abend.“ Er beugte sich zu mir und küsste mich ganz sanft auf die Wange.
    „Zum Wohl, ich freue mich auch
sehr auf diesen Abend. Ich glaube, ich habe jetzt eine Idee. Lass uns nach Köln
ins Maritim-Hotel fahren. Es gibt dort ein Restaurant in der obersten Etage,
was dir gefallen könnte. Es ist das Maritim-Hotel am Rheinufer in der Nähe vom
Dom.“
    Jannis gab dem Chauffeur das
Ziel an und im nächsten Moment glitten wir dahin.
    Ich hatte kein Geräusch gehört,
als der Motor angelassen wurde und Fahrtgeräusche waren auch keine zu
vernehmen. Die dunkelroten Lederpolster wirkten sehr gediegen und ich fühlte
mich wohl. Ich hatte an meinem Champagnerglas genippt und ich spürte, dass das
Lodern in meinem Innern stärker wurde. War ich wirklich schon so weit? Wollte
ich das überhaupt? Suchte ich etwas Ernstes, oder hoffte ich einfach nur auf
ungezügelten Sex? Scharf genug war ich, weiß Gott. Aber war ich schon fähig,
wieder eine feste Bindung einzugehen? Konnte ich mich wieder voll auf einen
Mann

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