Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord
mit ihr
veranstaltet hatte. Geradezu liebevoll war er mit ihr umgegangen, er erschrak
darüber und schlug mit dem Kopf noch fester gegen die Wand. Hatte sie das
verdient?
Nachdem er sie betäubt hatte,
hatte er sie auf die Rückbank ihres Autos verfrachtet. Hatte ihren Mantel
geöffnet, danach die Bluse und hatte mit seinen massigen Händen ihre warmen
Brüste massiert. Es hatte ihn fast um den Verstand gebracht und er hätte ihr so
gerne den schon längst versprochenen Megafick besorgt, aber die Straße war zu
stark befahren. Die Gefahr entdeckt zu werden, war einfach zu groß gewesen. Zum
Abschluss hatte er sie auf den Mund geküsst und sein „Liebesbriefchen“ unter
den BH geschoben. Danach schlug er die Autotür zu, ging zu seinem eigenen Auto.
Bevor er einstieg, stellte er sich zwischen sein Auto und dem Graben und musste
sich dringend erleichtern. Er fingerte seinen Penis aus der Hose und
masturbierte ein, zwei Mal. Als sein Glied erschlaffte, musste er pinkeln.
Der Gedanke an die letzte Nacht
brachte sein Blut erneut in Wallungen. Nur durch die Selbstkasteiung die er
sich durch das Schlagen des Kopfes gegen die Wand selbst antat, konnte er eine
erneute Erektion verhindern. Er musste schon wieder pinkeln und wieder fiel es
ihm ein, dass er unbedingt mal zum Arzt musste. Er schlurfte zur Toilette, hob
die Toilettenbrille hoch und ließ den warmen Strahl laufen. Er drückte die
Toilettenspülung und trat ans Waschbecken. Erst jetzt sah er das Ausmaß seiner
Selbstkasteiung. Das Blut war ihm in drei dünnen Rinnsalen von der Stirn über
die Nase gelaufen. Jedes Blutrinnsal war bereits geronnen und auf der Haut zu
einer braunen Spur geworden. Sie blätterte schon ab. Er wusch seine Hände,
schloss die Hände zu einer Mulde, ließ Wasser hinein laufen und wusch sich
damit durchs Gesicht. Kurz trocknete er sich ab und schlurfte in die Küche.
Laut ächzend ließ er sich auf einen Küchenstuhl fallen.
Sein Hund kam an, setzte sich
neben seinen Stuhl und drückte winselnd seinen Kopf an sein Bein. Er
streichelte ihn instinktiv.
„Du hast ein besseres Leben
verdient. Was soll ich nur mit dir machen. Ich werde mich nicht mehr lange um
dich kümmern können. Aber vielleicht ist es ja auch ein Glück für dich und du
findest ein besseres Zuhause.“
Er streichelte noch einmal über
den Kopf des Hundes, stand dann auf und goss sich Kaffee in seinen Becher.
Dabei fiel sein Blick auf den Küchentisch, auf dem sich schon ein beachtlicher
Stapel Papier angehäuft hatte. Er war sehr penibel und sowohl die
Kontaktanzeigen, als auch seine Zuschriften auf die Kontaktanzeigen hatte er
fein säuberlich aufgehoben. Ebenso hatte er seine „Liebesbriefchen“ an sie im
Original aufgehoben. Er hatte ein Faxgerät, das auch Kopien machen konnte. Die
Originale behielt er zurück, die Kopien bekam sie. Das gab ihm erstens die
Möglichkeit, Dinge auch nach längerer Zeit auf seine Korrektheit und auf
etwaige Fehler zu überprüfen. Wenn er einen Fehler fand, beschäftigte er sich
oft tagelang damit. Wenn er einmal unter Verdacht geraten sollte, konnte er der
Polizei hieb- und stichfeste Antworten geben. Zweitens waren ihm die
Originalschreiben eine Art Tagebuch, egal welches Ereignis er dabei aufschlug.
Er konnte sich daran wunderbar aufgeilen. Keine der üblichen Pornozeitschriften
verschaffte ihm solch einen Kick, wie sein persönliches
Porno-Gewalttaten-Tagebuch. Pornozeitschriften enthielten zwar Bilder von
schönen, nackten Frauen, aber er kannte sie nicht. Sie produzierten deshalb
keinen Film in seinem Kopf. Anders sein Tagebuch. Egal welches Ereignis er
aufschlug, es entfachte jedes Mal ein Feuerwerk an Erinnerungen. Phantastisch.
Er heftete die neusten
Originalseiten im Tagebuch ab, schlug es zu, stellte den Ordner ins Regal und
setzte sich wieder an den Küchentisch. An dem er seinen mittlerweile kalt
gewordenen Kaffee schlürfte. Er wusste, mehr instinktiv als durch Überlegung,
dass seine Lebensenergie mit jedem Tag weniger wurde. Er musste nachdenken,
denn so konnte er nicht weitermachen.
Dabei schweiften seine Gedanken
plötzlich ab und es wurde ihm mit voller Bitterkeit klar, dass er früher, als
er noch mit der ganzen Familie in diesem Haus gelebt hatte, glücklich gewesen
war. Als die Kinder noch im Haus waren, war es gefüllt mit glücklichen Stimmen.
Sein Elend fing vor ein paar Jahren an, als seine Frau sich neu verliebt hatte.
Sie war ihrem neuen Liebhaber schließlich in die Karibik gefolgt. Der Kontakt
zu
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