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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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Energie des Konverters los, den er durch eine Öffnung des Schiffes nach draußen hielt. Dann brachte Blauviolett das Schiff mit einer abrupten Schleife gefährlich nahe an den Gegner heran.
    Der andere Pilot scherte verwirrt aus, und sie gewannen Abstand. Doch das erste Boot war nähergekommen, und nun wurden sie von zwei Verfolgern mit Strahlen bombardiert.
    Blauviolett setzte zu einem Zickzack-Kurs an. Gelb schoß durch die Heckluke und versuchte so genau wie möglich zu zielen. Er sah, wie das nähere Schiff schwankte und zurückfiel, als sein Pilot sich gefährlich verdunkelte. Ein kurzer Blick nach unten verriet ihm, daß sie sich bereits über dem Arktischen Meer befanden.
    In den Tempeln an den Berghängen wimmelte es vor Priestern. Als sie vorbeirasten, schickte man ihnen Strahlenbündel nach, aber sie reichten nicht weit genug. Und dann waren sie über dem Kreis der Berge und landeten sanft an einem Hang.
    Blauviolett versteckte das Boot in einer Schlucht kurz vor der Barriere. Er sah sich suchend um. Die Verfolgerboote schwebten über den Berggipfeln und zögerten, weiterzufliegen. Strahlen wurden ihnen nachgeschickt, aber sie prallten harmlos an den Felsen ab.
    »Geschafft!« sagte er. »Wie wir hier herauskommen, ist eine andere Frage, aber wenigstens sind wir hier.«
    Er hob den Zweifüßler hoch und stellte ihn ins Licht. »Er ist unverletzt«, sagte er befriedigt. »Den Kegel, bitte.«
    Gelb gab ihm wortlos das Instrument.
    Drängende Gedanken bestürmten das verwirrte Gehirn des Menschen. Er durfte keine Angst haben ... Sie wollten ihm nichts tun ... Wer waren sie? Aber der Gedanke war schwach und brach schnell zusammen. Die Frage war zu schwer für ihn. Er durfte keine Angst haben ...
    Aber es waren Feinde in der Nähe, die ihm Leid zufügen wollten. Um ihnen zu entfliehen, mußte er in das Tal hinuntergehen, in das Innere der großen Halbkugel. Dort würde er sicher sein.
    Dort würde er sicher sein ... Er mußte hinuntergehen ... Immer wieder, mit hypnotischer Kraft. Und dann mußte er umkehren ...
    Er konnte es nicht verstehen. Aber die Befehle waren überwältigend. Sein unentwickeltes Gehirn konnte ihnen nicht widerstehen. Jetzt kam es ihm so vor, als habe er immer schon gewußt, daß er in das große Ei hinuntergehen mußte ... Und dann mußte er wieder umkehren ...
    Er raffte sich ungeschickt auf, um an der durchsichtigen Wand vorbeizukommen, die ihn vom Tal fernhielt. Und dann wurde das harte Ding von seinem Kopf genommen, und eine unsichtbare Kraft hob ihn sanft auf und setzte ihn auf den felsigen Boden.
    Er sah auf und war entsetzt. Anstatt des vertrauten Himmels seiner Kindheit, den ein Mann vielleicht einmal erreichen konnte, wenn er einen Weg nach oben entdeckte, sah er hier eine azurblaue Weite, die unvorstellbar fern war, so fern, daß sein Gehirn die Entfernung nicht aufnehmen wollte. Schwindel packte ihn plötzlich. Er schwankte, stolperte und fiel zu Boden.
    Der rauhe Sturz brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Er rappelte sich aus der kleinen Rinne hoch und begann ins Tal zu klettern.
    Es war weiter, als er gedacht hatte. Die schimmernde Halbkugel rückte in die Ferne, als er den Berg hinunterstieg, doch ihre Größe nahm in seinen Gedanken ständig zu.
    Doch er gab auch diese Gedanken auf. An solche riesigen Maße durfte man nicht denken. Er mußte nach unten gehen – und dann mußte er wieder umkehren ...
    Er mußte nach unten gehen ... und dann mußte er wieder umkehren ...
    Die Halbkugel stieg gigantisch vor ihm auf, als er über den Talboden näherkam. Sie erfüllte sein Sichtfeld und wurde schließlich irgendwie unwirklich. Er ging mechanisch auf sie zu, halb im Traum, und wußte, daß er sie betreten mußte, daß er wieder umkehren mußte ... und dann würde der Traum vorbei sein.
    Er zögerte, als er vor dem schimmernden Vorhang stand. Es war keine Öffnung da. Er war fest – oder nicht?
    Er ging vorwärts. Einen Moment lang war alles wie ausgelöscht, doch bevor er sich zurückziehen konnte, hatte er die Barriere überwunden und befand sich wiederum in einem fremden Land, das golden umschleiert war.
    Er stand einen Augenblick da und starrte mit offenem Mund die ungewohnten, hoch aufragenden Formen an, die ihn umgaben. Dann wandte er sich zum Gehen, aber etwas hielt ihn fest. Er spürte die Nähe von etwas Unsichtbarem. Das Ding war ganz nahe und doch noch unvorstellbar fern. Unsichtbare Kräfte hielten ihn, so daß er sich nicht rühren konnte, und fremde,

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