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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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sich aus seiner zusammengekauerten Stellung und stieß dabei gegen einen seiner Gefährten, der ziellos am Rand des Tanks umherwanderte. Der andere war größer und hatte kräftigere Muskeln. Er fletschte sofort die Zähne und sprang dem Mann an die Kehle. Einen Moment lang rollten sie beide am Boden dahin. Dann machte sich ihr Schützling frei und hob den Stock, den er immer noch in der Hand hielt. Mit groben Schlingen war an seinem Ende ein spitzer Stein befestigt. Die Waffe traf den Gegner am Kopf, und er fiel blutend zu Boden.
    »Das genügt«, sagte Blauviolett. »Hol ihn heraus.«
    Gelb wartete bereits am oberen Ende des Tanks. Ein Zugstrahl schnellte vor und holte den Sieger vorsichtig von dem betäubten Gegner fort. Er legte ihn auf eine weiche Plattform.
    Mit sorgfältigen Bewegungen paßte Blauviolett einen Metallkegel an den Kopf des Tieres an. Die Drähte, die von dem Apparat ausgingen, waren mit seinem eigenen Körper verbunden. Er überprüfte noch einmal die Verbindungen und schaltete dann ein.
    »Hörst du etwas?«
    »Bist jetzt spüre ich nur Furcht ... ich muß versuchen, ihn zu beruhigen. Moment ...
    Da! Er hat immer noch Angst, aber seine Neugier wird stärker. Die Bilder sind sehr viel klarer als je zuvor ... Er sieht mich. Er fragt sich, was ich sein könnte. Jetzt befehle ich ihm, daß er zu mir kommen soll.«
    Der Zweifüßler zögerte, dann kletterte er vorsichtig vom Podium herunter und starrte mit offenem Mund zu ihnen auf.
    »Ausgezeichnet. Nimm ihm den Kegel ab und bringe ihn her, Gelb.«
    »Du willst den Versuch jetzt machen?«
    »Natürlich.«
    »Aber glaubst du nicht ...«
    »Nein! Der hier genügt, ich bin überzeugt davon. Du weißt nicht, was das für mich bedeutet, Gelb. Wenn ich mit diesem Experiment Erfolg habe, kann ich glücklich sterben.«
    »Schön, Boß.«
    »Du hast keine Angst wie Grün, oder?«
    »Nein. Nein, natürlich nicht.«
    Gelb erschien es nur so, als sei der Erfolg einfach zu früh gekommen. Er hatte ihn seit einiger Zeit erwartet, aber dennoch ... Während sie nach Norden eilten, brachte sie jede Sekunde näher an das endgültige Ziel. Und das war eine beunruhigende Erkenntnis. Nein, er hatte keine Angst wie Grün.
    Aber er hatte ein unbehagliches Gefühl. Trotz der Ausbildung, die er erhalten hatte – Blauviolett hatte ihn gleich nach seiner Geburt adoptiert – ließ sich die grundsätzliche Unsicherheit nicht ausmerzen. Der Platz war für sein Volk tabu. Und es stimmte, was er gesagt hatte: »Wir sind – Eigentum. Das ist kein angenehmer Gedanke.«
    Bald. Er warf einen Blick auf den zitternden, verwirrten Zwerg, der sich gegen die Wand des Bootes preßte. Durch dieses plumpe Ungeheuer würden sie versuchen, das Geheimnis ganzer Zeitalter zu entwirren. Und wenn es ihnen gelang – was dann?
    Er sah weiter hinten eine schnelle Bewegung und drehte sich schuldbewußt um. Es war seine Aufgabe, Wache zu halten, und er träumte einfach vor sich hin. Da war es wieder. Eine Gestalt, die sich schnell im Schutz der herantreibenden Sturmwolken näherte.
    »Boß!« sagte er drängend. »Wir werden verfolgt.«
    Blauviolett starrte ihn an. »Was? Wo?«
    »Da – siehst du? Sie verringern den Abstand.«
    »Also doch«, sagte der andere nachdenklich. »Ich hätte damit rechnen müssen – aber sie können doch nicht die ganze Zeit auf uns gewartet haben. Dennoch ...« Er schaltete die Reservebatterie ein, und das Boot schnellte vorwärts.
    Sie betrachteten den wechselnden Horizont eine Zeitlang schweigend, und dann schrie Gelb wieder auf: »Da! Links – noch einer. Er versucht uns den Weg abzuschneiden.«
    »Ja, ich sehe ihn. Offenbar haben sie gründliche Vorbereitungen getroffen. Wir hätten es einkalkulieren müssen.«
    »Wenn wir es bis zum verbotenen Gebiet schaffen können ...«
    »Vielleicht folgen sie uns sogar dorthin; aber sie würden sich psychologisch im Nachteil befinden. Ich glaube, es ist unsere einzige Chance.«
    Sie beobachteten angespannt, wie der erste Verfolger zurückfiel und dann allmählich wieder ihre Geschwindigkeit erreichte. Der andere war schneller. Er konnte ihnen jeden Moment den Weg abschneiden.
    »Halte den Wicht fest«, sagte Blauviolett drängend. Während er das Schiff immer noch mit einem dünnen Energiestrahl lenkte, nahm er aus einer Wandöffnung die schlanke Röhre eines Konverters. »Schieße, bis ich Halt rufe!« Das tödliche schnelle Boot jagte ihnen in den Weg. Seine Strahlen waren bereits eingeschaltet. Gelb ließ die volle

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