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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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Rechnung betrug garantiert über dreihundert Dollar. Aber Andrew wiegelte alle Einwände ab. »Das ist das Mindeste, was ich tun kann«, sagte er. »Bitte.«
    Steven gab mir ein Zeichen, es gut sein zu lassen, und ich nickte widerstrebend. »Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen, Andrew. Wir sind tief berührt von Ihrer Großzügigkeit.«
    »Vielen Dank!« Lächelnd räumte er unsere Dessertteller ab. Wir plauderten noch ein paar Minuten und standen dann auf. Ich sah, wie Steven diskret seine Börse herauszog und vier Hundert-Dollar-Noten unter sein Weinglas legte.
    Ich schenkte ihm ein breites Grinsen und hängte mich beim Gehen bei ihm ein.
    Am nächsten Morgen standen Gil und ich früh auf, gingen noch einmal unseren Schlachtplan durch und prüften zum letzten Mal unsere Ausrüstung. Karen hatte mir eine SMS geschickt, sie werde mich anrufen, sobald sie das Startsignal vom Rektor bekomme, und da wir gegen Mittag noch nichts gehört hatten, ging ich eine Runde laufen.
    Als ich zurückkam, saß Steven in der Küche und trank einen Kaffee. »Guten Morgen!«, sagte er mit seiner volltönenden Stimme.
    »Hi«, sagte ich, noch außer Atem vom Laufen.
    »Gilley ist unter der Dusche. Ich soll dir ausrichten, dass Teeko sich gemeldet hat. Sobald du fertig bist, können wir zur Schule fahren.«
    »Super. Ich dusche auch noch rasch, dann machen wir uns auf den Weg.«
    »Soll ich dir den Rücken schrubben?«, fragte er mit schwelender Leidenschaft über den Rand seiner Tasse hinweg.
    Ich war nur froh, dass ich schon vom Sport rot im Gesicht war, denn meine Wangen brannten sofort noch heißer. »Nee, nee«, sagte ich schnell und floh hinaus. »Das erledige ich selbst.«
    »Dann das nächste Mal«, rief er hinter mir her.
    In aller Eile duschte ich und ging zurück in die Küche. Jetzt war auch Gil da. »Alles bereit?«, fragte ich.
    Gil salutierte. »Klar zum Ablegen.«
    »Dann lasst uns Anker leuchten!«, sagte Steven.
    Ich lachte, und wir verließen die Skihütte. Zehn Minuten später waren wir am Schulgelände angelangt. Es wirkte verlassen und unheimlich. Das Wetter war minimal besser geworden – es regnete nicht mehr, aber die dicken schwarzen Wolken sandten die stumme Drohung aus, uns sofort einen kalten Guss zu verpassen, sollten wir es wagen, ohne Regenschirm draußen herumzulaufen.
    Auch vor drei Tagen hatten wir niemanden auf dem Gelände gesehen, trotzdem hatte ich den Eindruck gehabt, dass es vor Aktivität summte. Als wir diesmal den Van abgestellt hatten und uns jeder eine Tasche mit Ausrüstung nahmen, sah ich mich um und runzelte die Stirn.
    »Was ist?«, fragte Steven, als ich keine Anstalten machte, Gilley zum Verwaltungsbüro zu folgen.
    »Ich weiß nicht genau«, sagte ich. »Aber ich hab das Gefühl, hier braut sich was zusammen.«
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte Steven.
    Ich erschauerte leicht. Dann drehte ich mich um und folgte Gilley. »Ach, nichts. Ich denke, mein Radar hat unseren Geist erfasst.«
    Hintereinander traten wir durch die große Eingangstür des Hauptgebäudes und liefen zum Büro des Rektors. Die Sekretärin war heute nicht da, aber es brannte Licht. Ich betätigte eine kleine Klingel auf dem Vorzimmertisch. Einen Augenblick später erschien Rektor Habbernathy in der Tür. »Guten Tag!«, sagte er. »Gut, dass Sie so schnell gekommen sind. Die letzten Schüler sind vorhin gegangen, und ich wollte gerade alles abschließen.«
    »Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen, Mr Habbernathy!«, sagte ich.
    »Nun ja, Mr Dodge und Miss O’Neal waren sehr überzeugend.«
    Gil stieß mir triumphierend den Ellbogen in die Rippen, aber ich beachtete ihn nicht.
    »Mr Dodge hat mich überredet, Sie diese … äh … Maßnahme durchführen zu lassen. Wir haben uns darauf geeinigt, Ihnen bis Freitag Zeit zu geben. Dann wird Mr Dodges Baufirma die Renovierungsarbeiten an dem alten Flügel in Angriff nehmen.«
    »Wie kommen wir in das Gebäude rein und raus?«, fragte ich, weil der Rektor bereits das Licht ausschaltete und nach seinem Mantel griff.
    »Ich lasse Ihnen einen Schlüssel da.« Er griff in seine Hosentasche. »Damit kommen Sie in den alten Flügel. Die anderen Gebäude auf dem Campus sind für Sie aber tabu.«
    Gilley nahm den Schlüssel. »Vielen Dank, Mr Habbernathy! Wir werden immer sorgfältig hinter uns abschließen.«
    »Das will ich doch hoffen«, sagte er. »Ich muss noch einmal betonen, dass mir die Sache zutiefst missfällt.«
    »Würde es Ihnen weniger missfallen, wenn nächstes Jahr

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