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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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die Hälfte Ihrer Schüler von der Schule geht, weil Sie sich nicht um das Problem gekümmert haben?«, fragte ich scharf. Die Arroganz dieses Kerls raubte mir den letzten Nerv.
    Der Rektor warf mir einen finsteren Seitenblick zu. »In meinen Augen gibt es kein Problem, Miss …«
    »Holliday. Ich nehme an, dieser Einstellung ist es zu verdanken, dass einmal einer Ihrer Schüler einen Nervenzusammenbruch hatte, nicht wahr?«
    Der Rektor sog scharf die Luft ein, und Steven warf mir einen tadelnden Blick zu, als wäre ich ein bisschen zu weit gegangen. »Woher haben Sie diese Information?«, fragte Habbernathy.
    »Aus der Zeitung.« Ich weigerte mich, klein beizugeben. »Mr Habbernathy, wie viele solcher Zwischenfälle sind nötig, damit Leute wie Sie sich entschließen, etwas zu unternehmen, um Abhilfe zu schaffen? Ich meine, ich verstehe Ihren Widerstand einfach nicht.«
    Der Rektor verengte die funkelnden blauen Augen. Er mochte es einfach nicht, wenn ihm jemand widersprach. »Wie ich schon sagte, Miss Holliday. Sie haben eine Woche, um Ihr Ritual durchzuführen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen.« Damit komplimentierte er uns hinaus und schloss die Tür hinter uns ab.
    »Reizender Mensch«, sagte Gil, während wir beobachteten, wie Habbernathy eilig zu seinem Auto marschierte. »Muss auf Partys eine Wahnsinnsstimmungskanone sein.«
    »Kommt«, brummte ich, noch ganz durcheinander von der Grobheit des Rektors. »Fangen wir an.«
    Wir trugen unsere Ausrüstung zu dem alten Flügel hinüber. Es gab gar kein Vertun, denn davor stand ein großes Werbeschild: H IER ENTSTEHT DER J OHN -D ODGE -S CHLAFTRAKT .
    Gilley zeigte auf das Schild. »Sehr bescheiden. Wie hat er das denn so schnell hinbekommen?«
    »Er hat gekotzt und nicht gekleckert«, sagte Steven.
    Ich grinste nur und sah von hinten, wie Gilley sich lautlos schüttelte.
    Wir erreichten die Eingangstür, und Gil setzte seinen Matchsack ab, um die Hand zum Aufschließen frei zu haben. Ich blickte durch die Glasscheibe der Tür in den dunklen Korridor- und sah einen Schatten aus einem Klassenzimmer quer über den Gang in ein anderes huschen. Die Härchen in meinem Nacken richteten sich auf. »Mein Gott!«
    »Was?«, fragten Gil und Steven im Chor.
    »Gil! Mach die Tür auf! Beeil dich!«, stieß ich hervor, warf meinen Matchsack hin und riss ihm den Schlüssel aus der Hand.
    »M. J.!«, sagte Gil alarmiert. »Was ist denn los?«
    Ich steckte den Schlüssel ins Schloss, zog die Tür zu mir hin und versuchte ihn umzudrehen. »Hatchet Jack!«, rief ich, während ich mit der Tür kämpfte. »Ich hab ihn gerade im Gang gesehen!«
    Gilley legte seine Hand über meine, drückte mit der anderen gegen die Tür, drehte den Schlüssel im Schloss und zog. Die Tür schwang auf. Ich flitzte nach drinnen und geradewegs zu dem Klassenzimmer, in dem der dunkle Schatten verschwunden war. Ich spähte hinein. Nichts bewegte sich oder wirkte ungewöhnlich. »Mist!«
    Auch Steven und Gilley betraten den Raum und sahen sich um. »Wo ist er?«, fragte Steven.
    Ich blickte die ordentlichen Reihen kleiner Tische entlang, die zur Tafel hin ausgerichtet waren. »Ich schwöre, ich hab ihn hier reinhuschen sehen.«
    »Vielleicht ist er –«, begann Gilley, verstummte aber, denn aus dem Korridor kam ein fürchterlicher Krach.
    Wir stürzten auf den Gang und in das Klassenzimmer gegenüber, aber auch hier sah alles ordentlich und sauber aus. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Die Tische standen in vier langen Reihen exakt parallel. »Er ist hier irgendwo«, sagte ich und öffnete mich innerlich. »Ich kann ihn spüren.«
    Wieder krachte es, dass wir zusammenfuhren. Es kam aus dem Zimmer, das wir gerade verlassen hatten, also machten wir kehrt – da schlug uns die Tür des Klassenzimmers vor der Nase zu. Es war vor allem Gil, der sie abbekam, aber die Wucht ließ uns alle rückwärtstaumeln. »Bastard!«, fluchte ich und griff sofort zur Klinke.
    »Aaaaauuu, meine Nase!«, stöhnte Gilley am Boden und hielt sich das lädierte Körperteil. Steven war schon dabei, ihm aufzuhelfen.
    Ich drückte die Klinke herunter und warf mich gegen die Tür. »Shit! Der hat uns hier eingeschlossen!« Ich trat zurück, drehte mich leicht zur Seite und hob ein Bein. Ich hatte vor Kurzem einen Tae-Bo-Kurs gemacht und war wütend genug, um die Tür zu Kleinholz zu verarbeiten. Mit einem lauten »Ha!« trat ich so hart wie möglich zu – und fiel mit Karacho vornüber, weil nichts meinen Schwung

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