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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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sämtliche Todesanzeigen der fraglichen Zeit gekämpft, M. J., aber es war keine dabei, die auf Jack passen könnte.«
    »Mist!«, sagte ich und knüllte das Sandwichpapier zusammen. »Ich hatte so sehr auf einen vernünftigen Hinweis gehofft.«
    »Tut mir leid«, murmelte Gil niedergeschlagen.
    Ich beeilte mich, ihn wieder aufzubauen. »Ach was, Gil. Ist doch nicht deine Schuld. Der Kerl macht es uns eben nicht leicht.«
    »Und was tun wir jetzt?«, fragte Steven.
    Ich streckte mich und gähnte. »Jetzt könnte ich ein Nickerchen brauchen. Hier gibt’s für mich nicht mehr viel zu tun, wenn Eric gerade nicht mit mir reden will. Am besten, wir fahren zurück zur Skihütte und ruhen uns bis heute Abend aus, dann versuchen wir’s noch mal in dem Klassenzimmer.«
    Währenddessen bemerkte ich, dass Muckleroy aufgestanden war und zu uns herüberkam. Schweigend warteten wir ab, ob er schon etwas zu dem Fund sagen konnte.
    »Sieht so aus, als hätten Sie in nicht wenigen Punkten recht, M. J.« Er nannte mich so selbstverständlich beim Vornamen, als wären wir alte Freunde.
    »Erzählen Sie«, ermunterte ich ihn.
    »Meine Kollegin sagt, der Schädel könnte von einem zehn- bis vierzehnjährigen Kind stammen.«
    Ich kramte in meinem Gedächtnis, was Eric mir über sich erzählt hatte. »Er war dreizehn«, sagte ich überzeugt.
    Muckleroy neigte erstaunt den Kopf, ging aber nicht weiter darauf ein. »Sie hat eine Kerbe im Hinterkopf gefunden, und eine Rippe ist ähnlich beschädigt.«
    »Wie von einem Beil?«, fragte Steven.
    Muckleroy nickte. »Noch steht nichts definitiv fest, aber ich würde es nicht ausschließen.«
    »Noch was bisher?«, fragte ich.
    »Ja. So wie das umgebende Erdreich und die Knochen aussehen, schätzt meine Kollegin, dass die Leiche da schon mindestens zwanzig, dreißig Jahre liegt. Das passt auch zu dem, was Sie über den Geist des Jungen gesagt haben.«
    »Und es fällt mit den ersten Sichtungen von Hatchet Jack zusammen«, bemerkte Gilley.
    »Na dann, meine Herren, lautet die Frage des Tages: Wie ist Hatchet Jack gestorben?« Alle drei sahen mich stirnrunzelnd an, also führte ich es genauer aus. »Das ist meines Erachtens genauso wichtig wie die Frage, wer dieser Psychopath war. Den Geistersichtungen zufolge muss er kurz nach Eric gestorben sein. Allen Beschreibungen nach, die ich bisher gehört habe, ist er ein schlanker Mann von Ende dreißig, Anfang vierzig mit schwarzen Haaren, der Kinder und Jugendliche quer durch den Wald und die Schule jagt. Es würde mir schwerfallen zu glauben, dass ein so junger, vitaler Mensch eines natürlichen Todes starb.«
    »Er könnte Selbstmord begangen haben«, argumentierte Gil sehr vernünftig. »Ich hab mal gehört, dass viele Serienmörder irgendwann Selbstmord begehen, wenn ihnen ihre Schuld bewusst wird.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das kannst du mir in dem Fall nicht erzählen. Dieser Irre hat sich an seinen Aktionen richtig berauscht. Das war keiner, der auch nur eine Spur Reue empfunden hat.«
    »Ich werde die alten Akten durchsehen«, sagte Muckleroy. »Vielleicht finde ich einen Totenschein.«
    »Ich hab schon die Todesanzeigen durchforstet«, sagte Gil. »Da war nichts dabei.«
    »Nicht alle Todesfälle kommen in die Zeitung«, sagte Muckleroy. »Wenn der Kerl weder Familie noch enge Freunde hatte, wurde sein Tod nicht unbedingt offiziell gemeldet.«
    »Sehr gut«, sagte ich zu ihm. »In der Zwischenzeit versuchen wir, die anderen zwei Jungen zu finden.«
    »Richtig«, sagte er nachdenklich. »Sic sagten ja, es gebe in der Schule noch zwei Geister. Haben Sie Namen?«
    »Noch nicht«, sagte ich. »Aber daran versuchen wir heute Nacht zu arbeiten. Wir rufen Sie an, sobald wir was wissen.«
    »Ich schaue auch mal unter den vermissten Personen, ob Eric dabei ist«, fügte Muckleroy hinzu. »Vielleicht haben wir Glück und finden seine Familie.«
    »Ich drücke Ihnen die Daumen«, sagte ich und hielt ihm meine Karte hin. »Rufen Sie die Handynummer an, wenn Sie uns brauchen. Wir sollten in Verbindung bleiben.«
    Auf dem Weg zu Karens Hütte redeten wir nicht viel. Anscheinend war ich nicht die Einzige, die nach der langen Nacht und dem anstrengenden Tag erschöpft war.
    »Wann willst du zur Schule fahren?«, fragte Gil.
    »Um Mitternacht.«
    Er grinste. »Natürlich.«
    Ich gähnte wieder und starrte dumpf auf die Straße, die unter unserem Van durchglitt. »Ich bin fix und alle. Während ihr in der Stadt wart, hab ich eine Seance für Muckleroy

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