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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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Großmutter väterlicherseits, meint, Sie sollten nicht so engstirnig sein. Außerdem ist sie enttäuscht, dass Sie sich nicht viel öfter die Zeit nehmen, nach Norden zu Ihrem Vater zu fahren, und die neue Tapete in Ihrem Badezimmer gefällt ihr überhaupt nicht. Sie findet, es sah besser aus, wie es vorher gestrichen war.«
    Muckleroy sperrte den Mund so weit auf, dass ich seine Mandeln sehen konnte. Schmunzelnd fuhr ich fort. »Und Ihre Mutter ist der gleichen Meinung. Carol heißt sie, nicht? Und die Mittelinitiale ist ein A, für Anne? Sie sagt mir, sie habe plötzlich gehen müssen, weil etwas in ihrem Gehirn passiert war … so was wie eine Embolie, nicht wahr?«
    Muckleroy wirkte nicht mehr verblüfft, sondern geradezu verblödet. »Wie …?«
    Ich ignorierte die Frage, weil ich jetzt so richtig in Fahrt kam. »Sie freut sich, dass Sie ihr wenigstens letzte Woche frische Blumen aufs Grab gestellt haben, aber beim nächsten Mal hätte sie viel lieber Tulpen als Nelken.«
    Da geschah etwas, was mir in all den Jahren, wo ich Leuten Nachrichten aus dem Jenseits übermittelte, noch nicht untergekommen war. Muckleroy kippte um.
    Wie ein Sack Kartoffeln plumpste er zu Boden. Die beiden Polizisten, die damit beschäftigt waren, Absperrband um die Begräbnisstätte zu ziehen, hielten bei dem lauten Plumps inne und sahen zu uns herüber. Erschrocken ließen sie das Absperrband fallen und eilten ihrem Vorgesetzten zu Hilfe. »Was haben Sie mit ihm gemacht?«, schrie der eine. Der andere zog die Pistole und legte auf mich an.
    Ich riss die Hände hoch. »Nichts! Er ist in Ohnmacht gefallen!«
    Der eine Cop kniete sich neben Muckleroy, rollte ihn sanft auf den Rücken und untersuchte ihn auf Anzeichen von Gewalteinwirkung. Der andere kam zu mir und riss mich so schnell herum, dass ich fast hinfiel. »Auf den Boden!«, brüllte er mir ins Ohr.
    Ich gehorchte schleunigst und unterdrückte den Drang, mir in die Hose zu machen, als ich die Mündung der Waffe am Rücken spürte. Während er mich abtastete, sagte sein Kollege: »Ich kann keine Verletzung finden!«
    »Was war das? Ein Betäubungsgewehr?«, knurrte der andere in meinen Nacken.
    Ich verzog das Gesicht, als er die Innenseite meiner Schenkel abtastete. »Bei Gott, ich schwöre, er ist einfach umgefallen. Ich hatte damit nichts zu tun.« Okay, das war gelogen, aber ich hielt es nicht für die beste Idee, den beiden zu beichten, dass ich Muckleroys Reaktion provoziert hatte.
    »Puls und Atmung normal«, sagte der Cop hinter uns. Dann hörte man mehrmaliges leichtes Klatschen. »Detective! Bob! Kommen Sie, Mann, wachen Sie auf!«
    Der Cop, der über mir kniete, hörte mit dem Abtasten auf und stellte mir den Fuß auf den Rücken, damit ich mich nicht bewegen konnte. Ich hörte ihn per Funk einen Rettungswagen anfordern, wobei er etwas sagte wie »Beamter im Dienst verwundet!«.
    »Das ist doch lächerlich, Leute!«, rief ich über die Schulter. »Er ist ohnmächtig geworden! Sie überreagieren total!«
    Mit absolut überflüssiger Kraft presste sich der Fuß auf meinen Rücken, und die Luft wich mir aus den Lungen. »Mund halten!«, brüllte der Cop über mir. »Kein Wort, außer ich frage Sie etwas.«
    Ich biss die Zähne zusammen und schluckte meinen Zorn hinunter. Da hörte ich ein Stöhnen hinter mir. »Mom?«, fragte Muckleroy benommen.
    »Er kommt zu sich!«, sagte der Cop, der sich um ihn kümmerte. »Bob? Können Sie mich hören?«
    »Was …?«, murmelte Muckleroy. »Wo bin ich?«
    »Bleiben Sie ganz ruhig liegen«, sagte sein Kollege fest. »Rettungswagen kommt gleich.«
    Ein ärgerliches Grunzen war zu hören, und ich sah förmlich vor mir, wie Muckleroy den Mann wegstieß und sich aufsetzte. »Was zum Teufel macht sie da auf dem Boden?«, wollte er wissen.
    »Sie hat Sie irgendwie ausgeknockt«, sagte der Cop, der über mir stand.
    »Nein, hat sie nicht!«, knurrte der Detective. »Steig gefälligst von ihr runter, Larry!«
    Der Fuß hob sich, und ich atmete endlich wieder tief ein.
    »Hilf ihr auf!«, befahl Muckleroy.
    Kräftige Hände schoben sich in meine Achselhöhlen und hoben mich unzeremoniell auf die Füße.
    »Was war mit Ihnen los?«, fragte der Cop neben Muckleroy.
    Das eben noch bleiche Gesicht des Detective wurde tiefrot. »Ich bin umgekippt«, gab er zu. »Ich weiß noch, dass sie etwas über meine Mutter gesagt hat, dann hat sich alles um mich gedreht, und weg war ich.«
    Kollege Larry warf mir einen anklagenden Blick zu. »Also hat sie

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