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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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Kellnerin unsere Sandwiches vor uns hinstellte. »Sie gehört in den Knast.«
    »Tja, dann hoffen wir mal, dass sie wenigstens ins Fegefeuer gekommen ist. Maude ist 1992 gestorben.«
    »Und was war mit Mark?«, wollte Gilley wissen.
    Muckleroy nahm einen Bissen von seinem Hähnchensandwich. »Er lebte ebenfalls bei Maude und wurde wie Eric 1980 vermisst gemeldet. Maude behauptete, die beiden seien zusammen abgehauen.«
    »Sie wurden entführt«, sagte ich. »Von Hatchet Jack.«
    »Sieht so aus«, sagte Muckleroy.
    Ich hatte überhaupt keinen Appetit mehr und schob den Teller weg. Es ekelte mich an, wie wenig Fürsorge man den zwei unschuldigen jungen Seelen entgegengebracht hatte. »Haben Sie herausgefunden, wer die wirklichen Eltern der beiden waren?«
    »Die Mutter von Mark Dobb starb, kurz nachdem er in Pflege gekommen war, an einer Überdosis. Sein Vater wurde auf der Geburtsurkunde als unbekannt angegeben. Erics Mutter lebt heute noch in Wheaton. Ich habe sie angerufen und warte darauf, dass sie sich bei mir meldet. Dann wollte ich sofort zu ihr fahren.«
    »Die armen Jungen«, sagte ich. »Ich kann mir nichts Traurigeres vorstellen, als unbeachtet zu sterben.«
    »Aber wenigstens hast du jetzt mehr Chancen, die Jungs ins Jenseits zu bringen«, versuchte Gil mich aufzumuntern.
    »Wie das?«, fragte Muckleroy.
    »Wenn man die Geschichte einer gestrandeten Seele kennt, spürt sie, dass man mit ihr verbunden ist. Sie fasst dann schneller Vertrauen und ist eher bereit zu glauben, dass man ihr helfen und sie nicht betrügen will.«
    »Das freut mich«, sagte Muckleroy. »Jetzt, wo ich weiß, dass all das kein Mumpitz ist, würde ich alles tun, um den beiden zu helfen.«
    »Dürfen wir Sie zu Erics Mutter begleiten?«, fragte ich. »Ich habe so das Gefühl, dass Eric mir beim Übergang am meisten Schwierigkeiten machen wird. Er scheint in seinem gestrandeten Dasein richtig Wurzeln geschlagen zu haben.«
    »Selbstverständlich«, sagte Muckleroy und steckte sich den letzten Bissen Salat in den Mund. Dann wechselte er das Thema. »Sagen Sie mal, haben Sie inzwischen noch was herausgefunden?«
    »Nicht allzu viel. Skolaris war die reinste Zeitverschwendung. Er wollte nichts mit uns zu tun haben. Aber ein anderer Lehrer, Mr Vesnick, war sehr kooperativ.«
    »Was hat er gesagt?«
    Ich zog meine Börse heraus, während die Kellnerin unsere Teller einsammelte. »Er erzählte, dass er zu Beginn des Schuljahrs tatsächlich eine Begegnung mit Jack hatte.«
    »Was Sie nicht sagen. Was ist passiert?«
    »Er hat Erics Todesszene mit angesehen. Es ist, wie ich schon vermutet habe: Hatchet Jack hat die Jungen aufs Schulgelände gelockt, wenn er wusste, dass niemand da war, der ihn sehen oder ihnen zu Hilfe eilen konnte, und dann hat er sie umgebracht.«
    »Und was hat Vesnick sich dabei gedacht?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Die Sache hat ihn wohl ziemlich aus der Fassung gebracht. Übrigens, zweierlei von dem, was er gesagt hat, hat mich aufhorchen lassen.«
    »Aha?«
    »Erstens sagte er, dass Habbernathy ihm streng verboten habe, den Zwischenfall oder überhaupt alles, was mit Hatchet Jack zu tun hat, den Schülern gegenüber zu erwähnen. Zweitens hat er erzählt, dass die Bezahlung der Lehrer in Northelm lächerlich niedrig ist.«
    Muckleroy grunzte. »Überrascht mich beides nicht.«
    »Wirklich nicht?«, fragte Gilley.
    »Wirklich nicht. Owen ist als Knauser bekannt. Wenn der was billiger kriegen kann, greift er sofort zu.«
    »Vesnick meinte, mit Skolaris sei das anders«, wandte ich ein. »Er hat behauptet, Skolaris werde gut bezahlt.«
    »Ja, das ist wahr, glaube ich«, sagte Muckleroy. »Aber Skolaris ist eben nicht billiger zu kriegen.«
    »Ist er denn ein so toller Lehrer, dass Habbernathy ihm die Extrakohle so gern zuschießt? Ich meine, er ist Englischlehrer und für die Schulzeitung zuständig. Was hat Habbernathy davon?«
    »Das weiß niemand«, sagte Muckleroy. »In der Öffentlichkeit gehen die zwei sich tunlichst aus dem Weg, aber es ist allgemein bekannt, dass Habbernathy immer hinter ihm gestanden hat, genau wie sein Vater, als der noch Rektor war.«
    »Vielleicht war das irgendeine Anordnung seines Alten«, überlegte Gilley, »und er kann nicht anders, als Skolaris zu beschäftigen und zu bezahlen.«
    »Ich hätte da nie im Leben mitgemacht«, sagte ich verächtlich. »Skolaris ist ein alter Miesepeter. So einer sollte einfach keine Kinder unterrichten.«
    »Haben Sie noch was für uns?«, fragte Gilley

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