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Gespenster um Al Wheeler

Gespenster um Al Wheeler

Titel: Gespenster um Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Zimmerkellners, der sein Tablett auf den nächsten
Tisch stellte und dann verschwand.
    »Jetzt können wir es uns
gemütlich machen«, sagte Charity begeistert. »Zuerst
mal ein paar Spielchen für die lieben Kleinen wäre ein ausgezeichneter Einfall.
Finden Sie nicht, Onkel Al ?«
    »Wundervoll!« Ich strahlte sie
an. »Haben Sie irgendeinen Vorschlag zu machen, Tante Charity ?
— Nein, das nicht, sie sind noch zu jung.«
    »Stierkampf«, sagte sie
triumphierend. »Sie sind der Stier und ich der Matador .«
    Sie löste den Knoten des um ihre
Brust geschlungenen Seidenschals und nahm ihn gleichmütig ab. »Vergessen Sie’s
nicht — das ist meine muleta .« Sie schwenkte den Schal ein paarmal hin und her.
»Und Sie haben sich die ganze Zeit auf die muleta zu konzentrieren .«
    »Darling«, sagte ich mit schwacher
Stimme, »das soll wohl ein Witz sein ?«
    »Hoffentlich.« Sie blickte
zufrieden auf ihren Busen hinab. »Sonst muß ich morgen früh als erstes anfangen
zu trainieren .«
    Wir tobten eine Weile herum,
tranken noch etwas und benahmen uns wie Kinder, die man zum erstenmal allein zu Hause gelassen hat. Ungefähr eine Stunde später hielt Charity ruhegebietend die Hand in die Höhe. Ihr Gesicht
nahm einen feierlichen Ausdruck an. »Ich glaube«, flüsterte sie dramatisch,
»der Zeitpunkt ist gekommen —«
    »Das ist ein mit faszinierenden
Möglichkeiten geladener Satz«, sagte ich begeistert. »Wollen wir nicht alle der
Reihe nach ausschöpfen ?«
    »-um zu tanzen!« Sie blinzelte
sachte. »Ich habe es Ihnen doch erzählt — es wurde mir von einer echten
ägyptischen Bauchtänzerin aus Bronx beigebracht und soll garantiert obszön sein !«
    Sie wandte mir plötzlich den
Rücken zu. »Ziehen Sie den Reißverschluß auf !« Ich öffnete den hinten an ihren langen Hosen angebrachten Reißverschluß , und sie wand sich heraus, als
trainierte sie darauf, sich zu einem weiblichen Schlangenmenschen auszubilden.
Dann warf sie einen nachdenklichen Blick auf ihr kurzes weißes Seidenhöschen
und schüttelte den Kopf. »Sie werden daran glauben müssen. Wir brauchen eine
Menge Platz .«
    Sie hob die Arme und bildete
mit ihnen eine Art Bogen über ihrem Kopf. Ihr Körper straffte sich. »Aufgepaßt !« kommandierte sie atemlos und wurde in den nächsten drei
Minuten zu einer unbeweglichen, starren Statue.
    »Hinreißend«, sagte ich, als
sie sich die Zeit nahm, etwas zu trinken. »Was ist das denn ?«
    »Ein Bauchtanz, Sie Bauer«,
sagte sie mit Kälte. »Ich mach’ es noch einmal.«
    Ihre Arme hoben sich erneut
über ihren Kopf, und sofort wurde ihr Körper wieder eine starre Statue. Es war
bestimmt kein Bauchtanz, es sei denn, die Ägyptologen hätten mich getäuscht.
Ungefähr zehn Minuten später, als ich damit beschäftigt war, mir am anderen
Ende des Zimmers etwas zu trinken einzuschenken, begann sie ekstatisch zu
quietschen.
    »Al! Ich hab’s geschafft !«
    »Was?« Ich starrte sie verdutzt
an.
    »Den Tanz, Sie Trottel! Er hat
sich bewegt !«
    »Tatsächlich?« Ich schüttelte
den Kopf und versuchte es erneut. »Wer hat sich bewegt ?«
    »Mein Nabel !« sagte sie atemlos. »Ich weiß, daß er sich bewegt hat — ich habe es gespürt — , womöglich um einen halben Zentimeter!«
    »Und das ist nun das Ende des
Tanzes ?«
    »Was haben Sie denn erwartet?
Vielleicht noch zusätzlich das Russische Ballett?«
    In ihren lohfarbenen Augen lag ein warmer, feuriger Schimmer, während sie mich ein paar Sekunden
lang stetig betrachtete. Dann wandte sie sich um und ging auf das Schlafzimmer
zu. Als sie bei der Tür angelangt war, blieb sie kurz stehen und blickte über
die Schulter weg zu mir zurück. »Wollen Sie die größte Show der Welt sehen ?« fragte sie beiläufig.
    »Klar«, sagte ich und nickte
heftig.
    »Na schön.« Sie zappelte in
übertriebenen Bewegungen mit ihren Hüften. »Hier draußen im Wohnzimmer werden
Sie sie jedenfalls nicht zu sehen kriegen, soviel ist sicher .«
    »Wird das die Hauptattraktion
des Abends ?« fragte ich begierig.
    »Für Sie, Baby«, ihre Stimme
schwebte durch die offene Schlafzimmertür zu mir zurück, »ist es die allereinzigste !«

NEUNTES KAPITEL
     
    D er Sheriff und ich hatten eine
ruhige kleine Unterhaltung in dem raucherfüllten Büro. Er mußte eine halbe
Minute lang aufgehört haben, an seiner Zigarre zu paffen, denn ich konnte
plötzlich erkennen, wie er durch die dünner werdenden Rauchwolken zu mir
herüberspähte. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck

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