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Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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war, informiert war.
    Und doch – trotz allem konnte er, sobald er im Bett lag, nichts weiter tun als die Wand des Gästezimmers anstarren. Nach Oz’ Tod war Dev nicht in sein eigenes Schlafzimmer umgezogen, und er hatte sogar mehrmals überlegt, ob er das ganze Haus abreißen lassen sollte. Marlena, seine Assistentin, riet ihm behutsam davon ab. Vorerst hatte sie ihn überzeugt. Aber in Nächten wie dieser drängte es ihn, das Gebäude eigenhändig niederzureißen, Ziegelstein um Ziegelstein.
    Die Uhr schlug, und gleichzeitig läutete die Türglocke. Auf dem Weg zur Halle stieß er sich die nackten Zehen an und fluchte. Verdammt, sooft wie in letzter Zeit war er nicht einmal während seiner Blindheit gestolpert, und das obwohl er sein Zweites Gesicht mit der Rückkehr des Augenlichts keineswegs verloren hatte.
    Erbost öffnete er die Haustür. Draußen wartete ein Fremder – ganz offenbar voller Ungeduld, obwohl er lässig am Türrahmen lehnte, als hätte er nicht die geringsten Sorgen auf dieser Welt.
    Teufel noch mal, der Kerl sah atemberaubend gut aus, ein Typ der Marke: »Wenn du mich schief anschaust, bringe ich dich um.«
    Aber Dev war sich sicher, dass er ihn nicht schief anschaute.
    Der erste Gedanke, der ihm durch den Sinn ging, war die Frage, wie der Kerl wohl den Sicherheitsdienst ausgetrickst hatte. Und Devlins Zweites Gesicht. Tatsächlich drängte sich eine Überlegung ganz schnell in den Vordergrund: Wem verdammt noch mal muss ich dafür in den Arsch treten?
    »Wer zum Henker sind Sie?«, fauchte er und war auch schon dabei mit seinem Handy ein paar entsprechende Telefonate zu erledigen.
    »Ein neuer Rekrut. Der Typ an der Pforte hat mich hier abgesetzt.«
    »Was für ein Typ?«, murrte Dev und wählte eine Nummer.
    »Seinen Namen hat er mir nicht verraten. Dunkles Haar, dunkle Augen. Und er sagte nur: ›Devlin wird Sie erwarten.‹«
    Bevor Dev antworten konnte, meldete sich der Pförtner. »Was kann ich für Sie tun, Mr. O’Malley?«
    Dev bekam kaum Luft. Doch er zwang sich zu einem neutralen Ton. »Ich hätte gern gewusst, wer hier bitteschön einen neuen Rekruten zu mir beordert hat.«
    »Einen neuen Rekruten? Sir, das würde niemals geschehen. Hier hat ein Neuer auf einen Transport gewartet. Aber der ist verschwunden.«
    »Nun, er ist wiederaufgetaucht. Jetzt steht er vor meiner Haustür.«
    »Ich schicke sofort jemanden zu Ihnen.«
    »Tun Sie das.« Weil Dev die Entschuldigungen des Mannes nicht hören wollte, brach er das Gespräch ab. »Laut dem Posten an der Pforte, hat Sie gar niemand hier abgesetzt, und außerdem sagt er, Sie wären vorhin einfach verschwunden.«
    »Irgendjemand hat mich zu diesem Haus gebracht. Und er meinte, ich soll Ihnen ausrichten – es sei Frühling.«
    »Verdammt«, flüsterte Devlin.
    Der Fremde mit dem zerzausten blonden Haar starrte ihn einfach nur an, mit metallfarbenen Augen, als gäbe es eine seltsame elektrische Verbindung zwischen ihnen beiden. Im Lendenbereich.
    Nach Mitternacht. Frühling. O Gott.
    »Ich kann das jetzt nicht.« Dev merkte, wie rau seine Stimme klang. So heiser wie seit jenem Tag, an dem Oz letztes Jahr gestorben war. Sein Liebhaber hatte versprochen, nach dem Winter würde er jemanden zu ihm schicken. Und – hol mich der Teufel – der Winter war vorbei.
    Als er die Tür zu schließen versuchte, hätte er schwören können, er würde Oz’ leises Lachen hören.
    Der Fremde stieß die Tür wieder auf. »He, Moment mal! Beschreiben Sie mir den Weg zu meinem Quartier? Ist es hier in der Nähe? Ich will keinen Ärger machen.«
    Zur Hölle mit Oz. »Dieser Typ an der Pforte wird einen Verweis erhalten. Hier darf man niemanden einfach so absetzen.«
    »Vielleicht könnten Sie sich mal abregen und mir helfen.«
    »Meinten Sie gerade, ich soll mich abregen? Wissen Sie verdammt noch mal eigentlich, wer ich bin, mein Junge?«
    »Ja, ein griesgrämiges Arschloch. Und nennen Sie mich niemals Junge .«
    »Was sagten Sie da eben?«
    »Das haben Sie mit Sicherheit gehört. Außer Sie sind auch noch ein taubes Arschloch. Um mich zu wiederholen – Arschloch .« Der Mann wandte sich ab und wollte davongehen.
    Aber Dev riss ihn herum und presste ihn gegen eine der Säulen im Kolonialstil, die seinen Eingang flankierten. »Ich bin nicht irgendwer, der bei ACRO arbeitet, sondern Ihr gottverdammter Boss.«
    »Soll mir das imponieren?« Die Nasenflügel des jüngeren Mannes zitterten – und das keineswegs, weil Devs Position ihn einschüchterte. Vielmehr

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