Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)
Rolle.
Als sie sich endlich in seine Richtung wandte und den Finger krümmte (eine gebieterische Komm-jetzt-her-Geste), übernahm natürlich sein Schwanz das Kommando. Denn der kaufte seinem Besitzer nicht ab, dass es nur um ein Rollenspiel ging.
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U LRIKA EMPFING EINEN KUNDEN nie ein zweites Mal, und jetzt war sie hier wieder mit Trance. Gewiss, sie hatten die letzte Begegnung nicht beendet, aber trotzdem. Sie hatte doch seine Kraft gespürt, den totalen Mangel an unterwürfigen Genen, und geahnt, er würde Ärger machen.
Hätte sie die Sache letzte Nacht bloß zu Ende gebracht und es dabei bewenden lassen … Stattdessen hatte sie Trance für diesen Abend zu neuen Amüsements eingeladen. Warum, wusste sie selbst nicht so genau. Vielleicht, weil sie die Herausforderung genoss. Oder weil er sie reizte. Möglicherweise, weil er sie so sehr erregte, mehr als alle anderen seit langer Zeit.
Erschrocken kam ihr der Gedanke, ob sie allmählich dumm und sanftmütig wurde.
Sie betastete die Peitsche in ihrer Hand. Nein, sanftmütig nicht. Ganz sicher nicht.
Andererseits, der Zwischenfall in der vergangenen Nacht ließ Zweifel in ihr aufkommen. Nach Roberts Angriff war sie rastlos durch ihre Wohnung gewandert – voller Angst vor einem gefährlichen Schlaf. Itor hatte sie nicht dem üblichen Agententraining unterzogen, zu dem die Schulung im Ausweichen und andere Kampftechniken gehörten. Damit wollte Itor verhindern, dass sie in der Lage wäre, sich selbst zu schützen und in Sicherheit zu bringen, sollte ihr die Flucht gelingen. Obwohl sie staunte, weil sie relativ gut zurechtkam, verfluchte sie ihre Unfähigkeit, sich in lebensbedrohlichen Situationen wirksam zu verteidigen. Ihre einzige Waffe zur Selbstverteidigung war jenes wilde Tier in ihr. Nur konnte sie es manchmal nicht unter Kontrolle halten.
Und Trance machte alles noch schlimmer. Klar, er hatte ihr Robert vom Hals geschafft. Doch er stellte selber eine beträchtliche Gefahr dar. Der gebieterische Unterton in seiner Stimme – sogar, wenn er »Ja, Herrin« sagte – jagte ein beunruhigendes Prickeln durch ihren Körper. Das Biest bäumte sich irritiert auf. Und sie als Frau war hingerissen.
Letzte Nacht hatte diese Frau nun seinen Befehl widerspruchslos befolgt.
Dafür wollte das Tier ihn bestrafen.
Langsam ging Rik um Trance herum, während er am Boden kniete – inzwischen nackt bis auf das Sklavenhalsband, den Kopf gesenkt, die Handgelenke mit Lederbändern auf den muskulösen Rücken gefesselt. Sie ließ die Peitsche über seine Haut gleiten. Als er erschauerte, verspürte sie ein befriedigendes Kribbeln.
Wie schön er war – sehnig, gebräunt, mit langen Gliedern und breiten Schultern … Alles an ihm strahlte Alpha aus. Dagegen wollte das Tier in ihr aufbegehren, es wollte diese Kraft zerstören. Doch die Frau in ihr sehnte sich danach, sich auf dem Rücken liegend ganz einem dominanten, starken Liebhaber zu fügen.
Das würde niemals geschehen. Stattdessen würde sie ihn vollends versklaven.
»Folge mir.« Lächelnd lauschte sie dem Geräusch seiner Knie, als er hinter ihr über den Boden rutschte.
Ihre Stilettos klickten auf dem Zement und erinnerten sie ohne Wenn und Aber an ihre Rolle als Gebieterin. Auch ihr ganzes Outfit schrie geradezu Domina . Ihr langes Haar hatte sie zu einem strengen Pferdeschwanz zusammengebunden.
Wer in dieser Nacht Befehle erteilen würde, stand zweifelsfrei fest.
Sie kam zum Fesseltisch, eine Art Altar mit einer großen, gepolsterten Tischplatte und festgeschweißten Eisenringen an allen Seiten, setzte sich auf die Kante und wartete.
Sogar auf Knien bewegte sich Trance unglaublich anmutig. Mit einem High Heel auf seiner Schulter stoppte sie ihn. Als er den Blick hob, presste sie den Absatz in seine Haut.
»Habe ich dir erlaubt aufzuschauen, Kleiner?«
Obwohl er die Lider sofort senkte, entfernte sie ihren Fuß nicht, stieß ihn härter gegen seine Schulter und schlüpfte aus dem anderen Schuh.
»Sieh mich an!« Der rebellische Glanz in seinen Augen steigerte den Spaß. »Küss meinen Fuß. Leck daran. Saug daran. Wenn du es gut machst, werde ich dich belohnen.«
Er hielt ihren Blick fest. Nach vorn geneigt, stemmte er sich gegen ihren Schuh, was ihm Schmerzen bereiten musste. Trotzdem zuckte er nicht mit der Wimper. Über Riks nackter Sohle öffnete er den Mund, seine Zunge flackerte auf der sensitiven Haut des Spanns. Mit kreisenden Bewegungen leckte er daran und imitierte viel intimere
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