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Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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ihres Wohnzimmers sank sie zusammengekrümmt auf den kalten Boden. Manchmal empfand sie den Wunsch, ihren Kampf aufzugeben, einfach dazuliegen und dahinzusiechen. Aber Rachsucht und Hass bildeten einen machtvollen Treibstoff für ihren Überlebenswillen. Und das Tier in ihr würde dem schwächeren Menschen niemals gestatten, die Flinte ins Korn zu werfen.
    Sie hörte die Federung der Matratze quietschen, Kleidungsstücke raschelten. Anscheinend zog Trance sich an. Etwas ratterte und knirschte – das Kästchen. Der Schlüssel!
    Abrupt richtete sie sich auf und sah Trance außerhalb ihrer Reichweite stehen, den Schlüssel für den Metallring an ihrem Fußknöchel in der Hand. Durch ihre Adern strömte eisige Panik. Er könnte sie hier zurücklassen – und er könnte ihr wehtun.
    Oder aber Itor ausliefern – oder dem Meistbietenden offerieren …
    Solange er den Schlüssel besaß, war sie sein Eigentum.
    Sicher hört sie mein Herz schlagen, dachte sich Trance. In seinen Ohren dröhnte das Geräusch, obwohl sein restlicher Körper ruhig blieb. Am liebsten hätte er sich wieder auf die Matratze gelegt, angekettet oder nicht, und noch mehr von Rik erbeten.
    Viel mehr, als sie ihm zugestehen würde.
    Welche Chancen hatte er schon, eine Frau zu finden, die tatsächlich verkraftete, was er ihr geben konnte? Selbst wenn er sie danach gefangen nehmen musste …
    Niemals würde sie ihm verzeihen. Und trotzdem war dies die perfekte Gelegenheit, das Problem zu erledigen, ehe es ihn noch stärker belastete – bevor er noch öfter mit seinem Schwanz dachte, als er es bisher getan hatte.
    Nur wegen des Auftrags. Aber ganz egal, wie oft er sich das noch sagte, er glaubte es ohnehin nicht.
    Während er tief Atem holte, drehte er den Schlüssel zwischen seinen Fingern hin und her. Nun müsste er sein Handy zücken und ACRO mitteilen, dass er einen Transport brauchte.
    »Trance …« Ihre Stimme klang leise, voller Angst. Zitternd umklammerte sie ihr Halsband.
    Wie blass sie aussah … Mit zwei Schritten war er bei ihr. »Was fehlt dir denn? Ist dir übel?«
    »Ich spüre sie«, wisperte sie. »Da sind sie. O Gott, sie kommen zu mir.«
    Verfluchte Scheiße. Wenn sie recht hatte, würde Itor in geballter Formation hier aufkreuzen, und dann wären sie beide erledigt. »Bist du sicher?«
    Mit beiden Händen hielt sie das Halsband fest und versuchte verzweifelt, es von ihrer Haut zu lösen. Dann nickte sie. »Wir müssen von hier verschwinden.«
    Ohne Zögern sperrte er den Metallring auf, der ihren Fußknöchel umgab, und massierte die gerötete Druckstelle. »Das hat mir gefallen – dich in Fesseln zu sehen. Ich hatte eigentlich schon meine Pläne mit dir.«
    Rik schluckte. »Hätten sie mir denn gefallen?«
    »Bald wirst du eine Chance bekommen, das herauszufinden«, erwiderte er und zog sie auf die Beine.
    »Wir müssen die Stadt verlassen. Sofort. Es wäre am besten, wenn du mitkommst. Im Club habe ich versprochen, ich würde dir helfen, aber es geht nicht allein darum, dass du lernst, wie man sich unterwirft. Dahinter steckt viel mehr … Im Moment habe ich leider keine Zeit, dir das zu erklären.«
    »Okay, ich rufe in meiner Firma an und sage den Kollegen, ich würde mir ein paar Tage freinehmen.«
    »Vermutlich wird es länger dauern.«
    »Das müssen die jetzt noch nicht so genau erfahren. Wohin fahren wir?«
    »Das habe ich mir noch nicht überlegt.«
    Weil das gut war, nickte er. Alles Weitere würde er entscheiden. »Können wir kurz bei mir vorbeifahren? Ich möchte ein paar Sachen holen.«
    »Wenn es sein muss … Beeil dich, telefonier mit deiner Firma.« Während sie schon dabei war, eine Reisetasche aus dem Schrank zu zerren, machte sie ganz geistesabwesend eine Geste mit der Hand. »Und behalt die Tür im Auge.« Dann öffnete sie eine Schublade und begann Kleidungsstücke in die Tasche zu packen.
    Inzwischen lehnte Trance an der Wand neben dem Fenster. Von hier aus konnte er die Straße und alle Leute beobachten, die sich nähern mochten. Er drückte auf eine der Kurzwahltasten, und als Devlin O’Malley sich meldete, sagte er leise: »Hi, ich bin’s. Hör zu, ich brauche ein paar Tage frei.«
    »Sprich weiter, Trance.« Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang ziemlich verschlafen. Aber wie Trance wusste, war Dev auch im erschöpften Zustand stets ansprechbar und daran gewohnt, dass seine Agenten rund um die Uhr anriefen, mit merkwürdigen Wünschen, in seltsamen Sprachen. Und er fand stets sofort heraus, worum

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