Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)
du musst mir vertrauen. Bisher habe ich immer gut für dich gesorgt. Nicht wahr, mein Kleiner?« Ihre Hand wanderte zu seinem Glied, und er bezwang ein Stöhnen, während ihr Finger einen Tropfen seines Präejakulats in die weiche Haut rieb.
»Ja, Herrin.«
»Möchtest du nicht fliegen?«
»Leider kann ich das nicht«, entgegnete er ehrlich.
»Oder du fürchtest, es würde dir gelingen. Auf die Matratze.«
Wieder gehorchte er und streckte sich auf der Doppelmatratze aus, die am Boden lag. Langsam ging Rik zu ihm. Wie er erst jetzt feststellte, hatte sie einen ihrer Fußknöchel mit einer Kette versehen.
Beim Geräusch des Metalls, das klirrend über die Bodenbretter schleifte, erschauerte sie. Sie hatte das nicht beabsichtigt, doch sie war ihrer Grenze schon zu nahe gekommen. Manchmal genügte eine Fußfessel, um das Monstrum im Zaum zu halten. In ihrer tierischen Form war sie größer, und die Kette bereitete ihr höllische Schmerzen, sobald sie sich verwandelte.
Neben dem Lager befand sich ein Kasten für Utensilien und Spielzeug, und sie steckte den Schlüssel zum Schloss des Metallrings, an dem ihre Kette hing, dort in einen speziellen Schlitz.
Aus diesem Versteck konnte sie den Schlüssel nur in ihrer menschlichen Form entfernen. Für ihre tierischen, pfotenähnlichen Hände war er zu klein, und sie vermochte ihn nicht zu ergreifen.
Schlüssel. Ihr Leben war voller Schlüssel. Doch den einen, den sie am dringendsten brauchte, würde sie niemals besitzen – den Schlüssel zu ihrem elektronischen Halsband.
Nur mühsam unterdrückte sie einen Fluch und wandte sich zu der Matratze, wo sie so oft angekettet schlief. Verdammt, dort verbrachte sie die meisten Nächte, an die Wand gekettet, und hoffte, dass kein Albtraum eine Verwandlung auslösen würde. Hin und wieder versuchte sie im Schlafzimmer Ruhe zu finden und sich einzureden, sie sei normal. Doch es war letzten Endes immer nur ein Täuschungsmanöver. Sie war nicht normal. Niemals würde sie normal sein. Und ganz sicher hatte sie jenen schlichten Komfort, wie ihn normale Menschen genossen, auch gar nicht verdient.
Nein – nicht nach all den Verbrechen, die sie für Itor begangen hatte.
Allein schon der Gedanke brachte sie in Rage, ihr Sehvermögen verschärfte sich, während ihr menschliches Wesen zu entschwinden begann. Mit Augen, die wie Bernsteine leuchteten, musterte sie Trance. Die Wölfin wollte ihn verletzen und büßen lassen für alles, was die Menschen ihr in der Gefangenschaft zuleide getan hatten.
Alle Muskeln verkrampft, beobachtete er sie, als wüsste er, welche Gefahr ihm drohte.
Und dann, auf unglaublich tapfere – und intuitive – Weise entspannte er sich. Langsam hob er sein Kinn zur Zimmerdecke empor.
Er lieferte ihr seinen Hals aus, erkannte ihre Dominanz an.
Vermutlich hatte er soeben sein Leben gerettet.
Das hündische Alpha-Geschöpf in Ulrikas Körper beruhigte sich ein wenig, gerade genug, sodass die Frau wieder die Oberhand gewann. Zum Glück hatte sie sich noch nicht physisch verändert. Nie zuvor war sie so nahe daran gewesen, ohne es dann tatsächlich zu erleben. Trotzdem war das Biest nicht restlos besänftigt, denn es wollte wissen, ob Trance verstand, wer der Boss war. Und ihr fiel es leichter, diese Bedürfnisse des Tiers zu erfüllen, als sie zu missachten. Das wollte sie gar nicht erst versuchen, denn dieser Mühe war sie längst müde.
Schweigend legte sie Metallringe um Trances Handgelenke und Fußknöchel und befestigte sie an den Ketten, die von der Zementwand herabhingen. Dieselben Ketten benutzte sie sonst, um sich selbst zu fesseln, wenn sie den Ruf des Vollmonds spürte, der ihr wildes Blut erhitzte.
»Sag mir …«, begann sie mit einer Stimme, die nicht wie ihre eigene klang. »Wenn du mit einer Frau Liebe machst – fürchtest du sie zu verletzen?«
Trance versteifte sich. »Da bin ich immer sehr vorsichtig.«
»Ah, vorsichtig, das muss spaßig sein.« Riks Finger strich über seine kraftvolle Brust. »Oder eher nicht. Sich immer zurückhalten zu müssen, das nervt doch. Wenn man sich nie einfach gehen lassen kann.«
Wie das war, wusste sie genau, weil sie noch nie mit einem Mann Liebe gemacht hatte. Danach sehnte sie sich. Aber zärtliche Gefühle, sanfte Berührungen … Nein, das missfiel ihrer anderen Hälfte.
»Jetzt darfst du dich gehen lassen, Trance. Ich werde dich wieder an deine Grenzen treiben. Dabei musst du mir zuschauen. Sicher wirst du versuchen, dich zu beherrschen und
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