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Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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antat – das war nicht ich. Das sollte ich sein, ja. Aber ich bin das gar nicht.«
    Was er sagte, ergab keinen Sinn. Wenigstens erschien er ihr zerknirscht. Sogar völlig am Boden zerstört, nach seiner Miene zu schließen.
    Nichts davon ergab einen Sinn. »Natürlich bist du sauer, weil ich dich bestohlen habe …«
    »Nein.« Entschieden schüttelte er den Kopf. »Das ist es nicht. Diese Art Brutalität – so etwas soll mir eigentlich gefallen, aber ich finde sie widerwärtig. Wenn ich dir wehtue, soll mich das scharfmachen. Ich war wirklich erregt. Ja, verdammt, ich wollte Sex mit dir – aber nicht so …« Er hielt sich seine Hand gegen die Stirn. »Geh jetzt. Bitte, du musst gehen.«
    Dagegen würde sie sicher nicht protestieren. Hastig er griff sie ihre Tasche. Ihre Füße waren immer noch einge schlafen, und auf dem Weg zum Ausgang ignorierte sie ihre Schmerzen, die sich wie kleine Nadelstiche anfühlten.
    Als sie hinaustrat, hörte sie einen dumpfen Aufprall. Instinktiv drehte sie sich um und sah Ryan auf Knien und Ellbogen, den Kopf in die Hände gestützt.
    Geh, befahl sie sich energisch.
    Da aber stöhnte er laut auf. Sofort ließ sie ihre Tasche fallen, kehrte zu ihm zurück und setzte sich an seine Seite. »Ryan …«, begann sie in sanftem Ton.
    Darauf reagierte er nicht. Die Finger in seinem Haar vergraben, die Augen zusammengekniffen, bot er ein Bild tiefster Verzweiflung.
    »Was stimmt denn nicht mit dir, Ryan?«, versuchte sie es noch einmal und schüttelte ihn vorsichtig. »Eine Migräne? Hast du irgendwo Tabletten?«
    Er antwortete noch immer nicht.
    »Vielleicht sollte ich einen Krankenwagen rufen. Oder ich bringe dich zu einem Arzt.«
    Da richtete er sich auf und fasste sie beim Handgelenk. »Keinen Arzt.«
    »Aber du kannst dich kaum bewegen. Scheiße.« Prüfend schaute sie in seine Augen – von Qualen verdunkelt, die Pupillen erweitert. »Sag mir, was ich tun soll.«
    »Nichts – ich werde einfach nur warten, bis die Schmerzen verschwinden. Hab da eine alte Verletzung, von ein paar üblen Typen.«
    Sie musste endlich diesen Flieger verlassen – den Kerl, der sie beinahe vergewaltigt hätte.
    Doch er hatte sie aus eigenem Antrieb verschont und sie nicht verletzt. Zudem drückten sie Gewissensbisse. So viel hatte sie ihm angetan. Und was war in den vergangenen fünf Jahren aus ihm geworden? Womöglich trug sie die Schuld daran. »Wenn das so ist, bleibe ich bei dir.«
    »Nein, Meg, verschwinde! Vermutlich bin ich ein noch schlimmerer Bastard, als ich es befürchte.«
    »Irgendwie glaube ich’s nicht. Passiert das oft mit deinem Kopf?«
    »Ja.« Ryan streckte sich am Boden des Jets aus und begann sich die Schläfen zu reiben. »Seit der Zeit, in die mein Gedächtnis zurückreicht. Aber das sind nur acht Monate.«
    Moment mal. Leidet er an einer Amnesie? Plötzlich ergab das alles einen Sinn. Also deshalb erinnerte er sich nicht an seine frühere Beziehung zu ihr und das gestohlene Geld.
    »Was ist mit deinem Kopf geschehen, Ryan?«, fragte sie und massierte ihn an den Stellen, die er berührt hatte.
    Dankbar seufzte er. »Genau da tut es immer weh«, murmelte er. »Die Ärzte haben erklärt, es würde mit einer traumatischen Gehirnverletzung zusammenhängen. Ich war lange in der Klinik, und beinahe hätte ich’s nicht geschafft. Die Docs taten ihr Bestes, um meinem Gedächtnis wieder auf die Sprünge zu helfen. Aber ich erinnere mich nur an die vergangenen acht Monate.«
    »Und wer bist du? Wie verdienst du deinen Lebensunterhalt?«
    Allmählich wurde sein Blick klarer, die Pupillen verkleinerten sich. »Es ist besser, wenn du das nicht weißt. Mit den Leuten, für die ich arbeite, willst du besser nichts zu tun haben.«
    »Ich glaube, das habe ich schon«, erwiderte sie leise.
    »Dann möchtest du ihnen wahrscheinlich das Handwerk legen.«
    »Wolltest du mich wirklich gehen lassen, einfach so? Obwohl ich dich um einen Haufen Geld gebracht habe?«
    »Was du damals getrieben hast, weiß ich nicht. Ich habe keine Ahnung, was mir irgendjemand angetan hat, ob meine Mutter noch lebt, wo ich aufgewachsen bin … Oder ob du mir tatsächlich Geld geklaut hast oder einem anderen gewissen Ryan. Verdammt, ich weiß nicht einmal, ob mein richtiger Name Ryan Matthews lautet oder nicht.«
    »Ryan Malmstrom«, verbesserte sie ihn. »Zumindest hast du dich früher so genannt.«
    Ein paarmal wiederholte er den Nachnamen, als wollte er testen, ob er zu ihm passte. »Wieso weiß du das – warum weißt du

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