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Gespräche mit Gott - Band 1

Titel: Gespräche mit Gott - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neale Donald Walsch
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Seele hören? Wie kann ich, wenn die Seele die Chefin ist, sichergehen, daß ich Anweisungen aus der Chefetage erhalte?
    A LS ERSTES KÖNNTEST du dir darüber klarwerden, worauf die Seele aus ist – und aufhören, deine Urteile darüber abzugeben.
    Ich gebe Urteile über meine eigene Seele ab?
    S TÄNDIG. ICH HABE dir gerade gezeigt, wie du dich dafür verurteilst, daß du sterben willst. Du verurteilst dich auch da-für, daß du leben willst – wirklich leben. Du verurteilst dich dafür, daß du lachen, weinen, gewinnen, verlieren, daß du Freude und Liebe erfahren willst, für letzteres verurteilst du dich sogar ganz besonders.
    Ist das wahr?
    I RGENDWIE SEID IHR mal auf die Idee verfallen, daß es gottgefällig sei, sich selbst Freude zu verwehren; daß es eine himmlische Tugend sei, das Leben nicht zu feiern. Selbstverleugnung, so habt ihr euch gesagt, heißt Gutsein.
    Und du meinst, daß Selbstverleugnung schlecht ist?
    S IE IST WEDER gut noch schlecht, sie ist einfach Selbstverleugnung. Wenn du dich gut fühlst, nachdem du dir etwas verweigert hast, dann heißt das in eurer Welt, daß es etwas Gutes ist. Wenn du dich schlecht fühlst, dann heißt das, daß es etwas Schlechtes ist. Meist könnt ihr euch nicht entscheiden. Ihr verweigert euch dies oder jenes, weil ihr euch sagt, daß es sich so gehört. Dann sagt ihr, es war gut, daß ihr so gehandelt habt, wundert euch aber, daß ihr euch nicht gut fühlt.
    Also müßt ihr als erstes aufhören, euch selbst zu verurteilen. Bringt in Erfahrung, wonach eure Seele verlangt, und haltet euch daran. Richtet euch nach eurer Seele.
    Die Seele ist auf das höchste Gefühl der Liebe aus, das ihr euch vorstellen könnt. Danach verlangt sie. Das ist ihr Ziel.
    Die Seele ist auf das Gefühl aus. Nicht auf das Wissen, sondern auf das Gefühl. Das Wissen hat sie bereits, aber es ist begrifflicher Natur. Das Gefühl ist erfahrungsgemäßer Natur. Die Seele will sich selbst fühlen und sich so in ihrer eigenen Erfahrung kennenlernen, erkennen.
    Das höchste Gefühl ist die Erfahrung der Einheit mit Allem-Was-Ist. Dies ist die große Rückkehr zur Wahrheit, welche die Seele ersehnt. Dies ist das Gefühl vollkommener Liebe.
    Die vollkommene Liebe ist für das Gefühl das, was Weiß für die Farben ist. Viele glauben, daß Weiß die Abwesenheit von Farbe sei. Das Gegenteil ist der Fall: Weiß beinhaltet sämtliche Farben. Es ist die Verbindung von allen anderen existierenden Farben.
    Und so ist die Liebe auch nicht die Abwesenheit von Emotion (Haß, Wut, sinnliche Begierde, Eifersucht, Gier), sondern die Summe aller Gefühle. Die Gesamtsumme. Der Gesamtbetrag. Alles und jedes.
    Die Seele muß also, um die vollkommene Liebe zu erfahren, jedes menschliche Gefühl durchleben.
    Wie kann ich Mitgefühl für etwas empfinden, das ich nicht verstehe? Wie kann ich jemandem für etwas vergeben, das ich nie selbst in mir erfahren habe? Wir sehen also die Einfachheit und die ehrfurchtgebietende Großartigkeit der Reise der Seele. Wir verstehen endlich, worauf sie aus ist: Das Ziel der menschlichen Seele ist die Erfahrung von allem, damit sie alles sein kann.
    Wie kann sie oben sein, wenn sie nie unten war, links, wenn sie nie rechts war? Wie kann sie warm sein, wenn sie nie das Kalte kennenlernte, gut, wenn sie das Böse verweigert? Ganz offensichtlich kann die Seele keine Wahl für irgend etwas treffen, wenn es nichts zu wählen gibt. Wenn sich die Seele in ihrer ganzen Macht und Herrlichkeit erfahren will, muß sie wissen, was Macht und Herrlichkeit sind.
    Aber dazu ist sie nicht in der Lage, wenn es lediglich Macht und Herrlichkeit gibt. Und so erkennt die Seele, daß Macht und Herrlichkeit nur im Raum dessen existieren, was nicht Macht und Herrlichkeit ist. Daher verdammt die Seele nie das, was nicht großartig ist, sondern segnet es – sieht in ihm einen Teil von sich selbst, der existieren muß, damit sich ein anderer Teil ihrer selbst manifestieren kann.
    Die Seele hat natürlich die Aufgabe, euch dazu zu bringen, die Macht und Herrlichkeit zu wählen – das Beste von wer-ihr-seid auszusuchen –, ohne das zu verdammen, was ihr nicht auswählt.
    Das ist die große Aufgabe, die viele Leben in Anspruch nimmt, denn ihr neigt zu einem allzu raschen Urteil und nennt etwas »falsch« oder »schlecht« oder »nicht ausreichend«, statt das zu segnen, was ihr nicht wählt.
    Ihr begeht noch etwas Schlimmeres als nur zu verurteilen: Ihr trachtet danach, dem, was ihr nicht wählt, Schaden

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