Gespräche mit Gott - Band 3
zu Verwirklichung ist der, daß du sagst, daß es so ist.
Aber was ist mit Bescheidenheit und Anstand? Geziemt es sich, daß wir jedem, dem wir begegnen, unsere großartigste Vorstellung von uns selbst kundtun?
J EDER GROSSE MEISTER hat das getan.
Ja, aber nicht auf arrogante Weise.
W IE ARROGANT IST »Ich bin das Leben und der Weg«? Ist das arrogant genug für dich?
Du hast gesagt, du würdest mich nie wieder verleugnen, aber du hast die letzten zehn Minuten damit verbracht, dein Verleugnen zu rechtfertigen.
Ich verleugne nicht dich. Wir reden hier von meiner allergrößten Vision von mir.
I CH BIN DEINE allergrößte Vision von dir! Das ist es, was ich bin!
Wenn du den großartigsten Teil von dir verleugnest, verleugnest du mich. Und ich sage dir, noch vor Morgengrauen wirst du dies dreimal tun.
Es sei denn, ich tu' es nicht.
E S SEI DENN, du tust es nicht. Das ist richtig. Und nur du kannst das entscheiden. Nur du kannst die Wahl treffen.
Nun, kennst du irgendeinen großen Lehrer, der je insgeheim ein großer Lehrer war? Buddha, Jesus, Krishna – sie alle lehrten in der Öffentlichkeit, oder etwa nicht?
Ja. Aber es gibt auch große Lehrer, die nicht sehr bekannt sind.
Meine Mutter gehörte dazu. Das hast du selbst gesagt. Um ein großer Lehrer zu sein, muß man nicht unbedingt überall bekannt sein.
D EINE MUTTER WAR eine Vorbotin. Eine, die den Weg bereitet hat. Sie hat dich für den Weg vorbereitet, indem sie dir den Weg zeigte. Doch auch du bist ein Lehrer.
Und eine so gute Lehrerin deine Mutter auch war, so hat sie dir doch offensichtlich nicht beigebracht, dich selbst nie zu verleugnen. Doch das wirst du andere lehren.
Oh, das möchte ich so gerne! Das ist mein großer Wunsch!
» W ÜNSCHE« ES NICHT. Was du »wünschst«, kannst du nicht haben. Du erklärst damit nur, daß du es »nicht hast«, und dabei wird es dann bleiben – du bleibst beim Wünschen.
In Ordnung. Okay! Ich wünsche es nicht, ich wähle es!
D AS IST BESSER. Sehr viel besser. Nun, was wählst du?
Ich wähle, andere zu lehren, sich nie zu verleugnen.
G UT, UND WAS sonst wählst du zu lehren?
Ich wähle, andere zu lehren, dich – Gott – nie zu verleugnen.
Denn dich verleugnen heißt sich selbst verleugnen, und sich selbst verleugnen heißt dich verleugnen.
G UT. UND WÄHLST du, dies beiläufig, fast »zufällig« zu lehren? Oder wählst du, es auf großartige Weise, in voller Absicht zu lehren?
Ich wähle, es in voller Absicht zu lehren. Auf großartige Weise.
So wie meine Mutter es getan hat. Meine Mutter lehrte mich, mein Selbst nie zu verleugnen. Sie lehrte es mich jeden Tag.
Sie ist die Person, die mich von allen am meisten ermutigt hat.
Sie lehrte mich, Vertrauen in mich und in dich zu haben. Ich sollte ein solcher Lehrer sein. Ich wähle, ein Lehrer all der großen Weisheiten zu sein, die mich meine Mom lehrte. Es waren nicht nur ihre Worte, sie machte aus ihrem ganzen Leben eine Lehre. Das ist es, was einen zu einem großartigen Lehrer macht.
D U HAST RECHT, deine Mutter war eine großartige Lehrerin.
Und du hast auch recht mit deiner umfassenderen Wahrheit.
Eine Person muß nicht weithin bekannt sein, um eine große Lehrerin oder ein großer Lehrer zu sein.
Ich habe dich »getestet«. Ich wollte sehen, welche Richtung du hier nehmen würdest.
Und habe ich die Richtung eingeschlagen, die ich »nehmen sollte«?
D U HAST DEN Weg genommen, den alle großen Lehrer nehmen, den Weg zu deiner eigenen Weisheit. Zu deiner eigenen Wahrheit. Das ist der Ort, an den du dich immer begeben mußt, denn es ist der Ort, von dem du ausgehen mußt, wenn du die Welt belehrst.
Ich weiß. Das weiß ich.
U ND WAS IST deine eigene tiefste Wahrheit über Wer-du-Bist?
Ich bin …
… ein großer Lehrer.
Ein großer Lehrer der ewigen Wahrheit.
D A HAST DU es. Ruhig gesagt, sanft gesprochen. Da hast du es.
Du weißt in deinem Herzen, daß es wahr ist, und du hast nur deinem Herzen Ausdruck gegeben.
Du prahlst nicht, und niemand wird das als Prahlerei auffassen. Du gibst nicht an, und niemand wird das als Angeberei auffassen. Du trommelst dir nicht auf die Brust, sondern du öffnest dein Herz, und das ist ein großer Unterschied.
Jede Person weiß im Herzen, wer sie ist: Sie ist eine großartige Ballerina oder ein großartiger Rechtsanwalt oder eine großartige Schauspielerin oder ein großartiger Fußballer. Sie ist ein großartiger Polizist oder ein großartiger Verkäufer oder eine großartige Mutter oder eine
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