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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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beim Dinner treffen.“
    Plötzlich ärgerte sich Peter darüber, derart kühl entlassen zu werden. Verdammt! Sie konnte ihn nicht einfach so fortschicken! Er nahm ihre Hand und zog Penelope zu sich heran. Sie erstarrte und versuchte, sich zu wehren, aber er achtete nicht darauf, sondern hob ihr Kinn ein wenig. Sie hörte auf, Widerstand zu leisten, doch ihre Miene blieb verschlossen. Trotzdem fühlte er, wie sie zitterte, und er beugte sich vor, um sie zu küssen. Reglos stand sie da und rührte sich nicht.
    Tatsächlich fiel es Penelope schwer, ihr Verlangen nach Peters sanftem Kuss zu zügeln. Ihr Herz schlug so schnell wie jedes Mal, wenn er sich ihr näherte, und sie hatte das Gefühl, dass ihre Knie nachgeben könnten, aber irgendwie gelang es ihr, ihren Entschluss durchzuhalten und äußerlich gelassen zu wirken. Gerade als sie fürchtete, es nicht länger auszuhalten und den Kuss erwidern zu müssen, ließ er sie los.
    Ohne Eile trat sie zurück und fragte ruhig: „Ist das alles, Mylord?“
    Verwirrt sah Peter sie an. Ihr ganzer Körper schien Erleichterung auszudrücken, und ihre Miene schien zu sagen, dass sie seine Aufmerksamkeiten nicht im Geringsten angenehm fand. Nach einem Moment hatte er die Fassung zurückgewonnen und sagte: „Das war alles, was ich dir mitteilen wollte. Verzeihung, Penelope. Ich sehe dich beim Dinner.“
    Er verließ den Vorratsraum und kehrte in sein Arbeitszimmer zurück, wo er, statt sich seinen Pflichten zu widmen, wie er es vorgehabt hatte, dasaß und sich fragte, was er falsch gemacht haben könnte. Es dauerte nicht lange, bis er es herausgefunden hatte. Penelope mied ihn, und offensichtlich hatte sie seine Andeutungen, keine enge Beziehung zu wollen, verstanden. Er sagte sich, dass es so am besten wäre. Das einzige Problem war, dass es ihm nicht so gut gefiel, eine Statue zu lieben, vor allem, wenn diese auf seine Liebkosungen zuvor mit einer betörenden Mischung aus Unschuld und Leidenschaft reagiert hatte.
    Aber genau darin lag das Problem. Er selbst fand sie zu anziehend, zu – er zuckte zusammen bei diesem Wort – liebenswert. Er konnte sich ihr nicht aufzwingen, wenn sie seine Aufmerksamkeiten abstoßend fand. Aber tat sie das wirklich? Dann begriff er plötzlich: Aus Angst, verletzt zu werden, versuchte sich seine Gemahlin zu schützen, indem sie sich hinter eine Barriere völliger Gleichgültigkeit zurückzog.
    Als er bemerkte, was er angerichtet hatte, fluchte er. Er musste sich ihr anvertrauen, sich entschuldigen und seine Stimmungsschwankungen erklären. Und um das zu tun, musste er hinter seinen eigenen Schutzwällen hervorkommen und auf diese Weise genau die Situation heraufbeschwören, die er eigentlich hatte vermeiden wollen: eine gefühlsmäßige Bindung an seine Gemahlin.
    Wie er es erwartet hatte, sah Peter Penelope erst beim Abendessen wieder. Er hörte, wie sie in ihrem Schlafgemach mit Ellen plauderte, während sie sich umkleidete. Kurz erwog er, an ihre Tür zu klopfen und sie zum Salon hinunterzubegleiten, doch dann entschied er sich dagegen. Er hatte ja schließlich bekommen, was er wollte, oder? Eine Gemahlin, die weder an seine Empfindungen noch an seine Zeit Ansprüche stellte.
    Während er sich das Krawattentuch band, kam ihm sein Cousin in den Sinn. Was wollte Jack diesmal? Ohne Zweifel Geld. Peter hatte ihm bereits eine großzügige Leibrente ausgesetzt, aber das Geld schien niemals zu genügen für Jacks Lebensstil. Peter ging der Gedanke durch den Kopf, was Jack wohl tun würde, wenn ein Kind ihn von seinem Platz verdrängte. Ich werde auch das finanziell regeln müssen, überlegte er, doch es wird Jack nicht gefallen. Doch darüber konnte er ein andermal nachdenken!
    Er ging hinunter in den Salon, wo er seinen Cousin in einem Lehnsessel vorfand. „Guten Abend, Jack. Ich hoffe, man hat alles nach deinen Wünschen gerichtet“, sagte Peter freundlich.
    „O ja, Cousin, ich fühle mich hier immer wie zu Hause“, erwiderte Frobisher. „Aber wo ist deine Gemahlin? Ich freue mich schon darauf, meine Bekanntschaft mit ihr zu erneuern.“
    „Gewiss wird sie gleich kommen“, erwiderte Peter und fragte sich, warum ihm der Gedanke, dass sein Cousin Penelope begegnete, nicht gefiel. Er erkundigte sich gerade nach Frobishers Reiseplänen und wie lange sie das Vergnügen seiner Gesellschaft haben würden, als Penelope eintrat.
    Dann erscholl ein Knurren, das einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. Peter fuhr herum und sah, wie Penelope

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